Rockharz Open Air 2022
Der große Festivalbericht
Konzertbericht
ROCKHARZ 2022 – Donnerstag, 07.07.2022
Galerie mit 56 Bildern: Rockharz 2022 – Autogrammstunden Donnerstag bis 17 UhrENEMY INSIDE eröffnen den zweiten Festivaltag
Galerie mit 19 Bildern: Enemy Inside - Rockharz 2022Der Wettergott meint es heute mit dem ROCKHARZ 2022 nicht besonders gut: Die Nacht und der Vormittag sind verregnet. Pünktlich zum Slot des Openers zeigt sich aber sogar die Sonne. So stehen gegen 13 Uhr ENEMY INSIDE auf der Bühne und der zweite Festivaltag startet sein musikalisches Programm. Vor fünf Jahren formierten der ehemalige MYSTIC PROPHECY-Gitarrist Evan K. und die Sängerin Nastassja Giulia ENEMY INSIDE. Die Zielsetzung der neuen Band ist es, einen modernen Sound zwischen Dark Rock und symphonischem Metal zu kreieren.
Das Outfit von ENEMY INSIDE erinnert erstmal mehr an ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis als an ein Heavy-Metal-Konzert. Ganz in Weiß entert das Quartett die Bühne und eröffnet mit „Crystallize“ vom 2021er Werk „Seven“. Zwischen Dark Rock und Modern Metal kommt der Sound aus den Boxen und Sängerin Giulia probiert, dass noch dünn besetzte Infield mit auf die Konzertreise zu nehmen. „Alien“ und „Angel Suicide“ sind die nachfolgenden Tracks und ENEMY INSIDE schaffen es, die auf das Infield kommenden Menschen für ihre Show zu gewinnen. Die Interaktionen von Sängerin Giulia mit dem Publikum sorgen für Unterhaltung und erste hochwallende Stimmung des Tages. Gemeinsames Springen gegen Mittag ist als Frühsport nach einer langen Festivalnacht schließlich immer eine gute Entspannungsübung. Mit „Falling Away“ und dem Titeltrack der 2018er LP „Phoenix“ biegen ENEMY INSIDE nach circca 40 Minuten auf die Zielgerade und hinterlassen glückliche Gesichter.
GERNOTSHAGEN lassen sich stimmungsvoll vom Regen begleiten
Galerie mit 13 Bildern: Gernotshagen - Rockharz 2022Normalerweise ist strömender Regen bei einem Open-Air-Festival nicht gerade das, was man sonderlich gut gebrauchen kann. Bei dem Einmarsch von GERNOTSHAGEN in ihren kriegerischen Outfits passt das aber hervorragend und schafft die richtige Atmosphäre für den Pagan Metal der Thüringer. Während Daniel Möller demonstrativ die Axt zum Einmarsch emporhebt und stolz wie Bolle vor Beginn seines Einsatzes über die Bühne marschiert, haben sich seine Recken bereits an den jeweiligen Instrumenten eingefunden und bereiten sich auf den ersten, nach dem obligatorischen Intro folgenden Track „Eibengang“ vor und bietet infolgedessen ein solides Set mit nur wenigen, dafür ausreichend langen Songs dar.
Aber geteiltes Leid ist bekanntermaßen doppeltes Leid: Während sich das Publikum im Pit vor der Rock Stage einnässen lässt, was Möller sinngemäß mit dem Motto „Nur die Harten kommen in den Garten“ kommentiert, hat er selbst mit massiven Soundproblemen zu kämpfen. Die äußern sich darin, dass man ihn kaum hört. Und es ist schon irgendwie erstaunlich, dass das Publikum das durchgestanden hat, ohne sich wie später bei DARK FUNERAL zur Technik umzudrehen und auf diesen eigentlich ja ziemlich offensichtlichen Lapsus hinzuweisen. Aber vermutlich hatte das Publikum mit der Erkältung mit Ansage mehr zu tun. (Es sei denn, man hat sich zuvor schlauerweise mit wetterfester Kleidung ausgerüstet.)
Schlechtes Wetter? Egal, das ROCKHARZ-Publikum feiert ASENBLUT
Galerie mit 18 Bildern: Asenblut - Rockharz 2022Gut 150 Kilometer sind es von Göttingen zum Flugplatz Ballenstedt. Im Verhältnis gesehen haben es ASENBLUT also nicht weit, und das ROCKHARZ Open Air scheint sich für die Band wie ein Heimspiel anzufühlen. Das Publikum macht es der Truppe um Frontmann Tetzel auch leicht: Es ist voll und die Motivation ist trotz Regen vor wie auf der Bühne explosiv. Nun lässt sich ASENBLUT freilich auf Platte kritisieren, live macht der stampfende Melodic Death Metal aber einfach gute Laune. Als wären die Riffs für sattes Headbangen geschrieben, ist abseits von einzelnem Kopfnicken kein stillstehender Kopf zu sehen. So lässt sich nur festhalten: Alle trotzen dem Wetter und ein nicht zu übersehndes Meer an in die Hörner gestreckten Händen feiert ASENBLUT. Heimspiel geglückt.
HAMMER KING schwingen denselben im Regen
Galerie mit 29 Bildern: Hammer King - Rockharz 2022Bei Power Metal am Nachmittag kommt die Sonne raus. Das war so tatsächlich schon mehrfach auf dem ROCKHARZ zu erleben, doch HAMMER KING haben das Glück heute leider nicht gepachtet. Von Anfang an macht der böige Wind dem Sound auf der Rock Stage zu schaffen, zu allem Überfluss kehrt kurz nach Beginn des Gigs auch der Regen wieder zurück. Nein, wie St. Tropez fühlt sich der Harz heute definitiv nicht an, eher wie Kaiserslautern (höhö!). Egal, die Pfälzer MANOWAR-Fans nehmen es mit Humor und sorgen mit entsprechenden Ansagen und natürlich ihrer Mischung aus Heavy und Power Metal trotzdem so gut es geht für gute Laune im Publikum, das tapfer vor der Bühne aushält.
Wer textsicher mitgröhlen möchte, sollte vor allem die Wörter Hammer, King und Steel im Kopf haben – also ähnlich wie bei den großen Vorbildern um Joey DeMaio, nur dass sich HAMMER KING bei weitem nicht so ernst nehmen. Sänger und Gitarrist Titan Fox V war übrigens sogar eine Weile Sänger bei ROSS THE BOSS – eine entsprechend gute Figur macht er auch am Mikro und schafft es mit dem Rausschmeißer „Kingdom Of The Hammer King“ noch einmal, die nassen Fans zu vielkehligem Mitsingen zu bewegen.
Ein frühes Highlight: SCAR SYMMETRY räumen ab
Galerie mit 17 Bildern: Scar Symmetry - Rockharz 2022Zwar teilen sich zwei Sänger bei SCAR SYMMETRY nun schon länger auf, was vorher ein einzelner, stimmgewaltiger Charakter übernommen hat, aber das hält die Schweden nicht davon ab, zu einem echten Highlight an diesem wettertechnisch doch noch etwas durchwachsenen Festivaltag zu avancieren. Roberth Karlsson und Lars Palmqvist verteilen die zuvor alleinig von Christian Älvestam übernommenen Gesangsparts, i. e. Growls (Karlsson) und Cleans (Palmqvist), sind aber ein sichtbar aufeinander eingespieltes Team und verstehen es, die Menge durch tadellose Leistungen zu unterhalten. Folgericht tanzt diese sich im Verlauf des Sets langsam aber sicher warm.
Ein weiteres Highlight ist das Gesichtsfasching von Seiten Per Nilssons, der noch mit Benjamin Ellis zusammen gesangliche Unterstützung leistet. Und überhaupt sitzt bei SCAR SYMMETRY einfach alles. Das Set besteht aus erfreulich vielen Beiträgen aus der Älvestam-Ära, wobei vor allem „Pitch Black Progress“ mit Songs wie „Mind Machine“, „The Illusionist“ oder dem Titeltrack stark vertreten ist. Doch auch „Morphogenesis“ von „Holographic Universe“ darf nicht fehlen, das sich nahtlos in später entstandene Kompositionen wie „The Iconoclast“ von „Dark Matter Dimensions“ oder „The Anomaly“ von „The Unseen Empire“ einreiht und zeigt, dass die Band nach wie vor wie … nun ja, wie SCAR SYMMETRY und niemand sonst klingt.
DER SCHULZ & BAND spielen spontan für UNZUCHT auf
Galerie mit 10 Bildern: Der Schulz & Band - Rockharz 2022Da es im UNZUCHT-Umfeld einen Krankheitsfall gab und diese nicht auftreten können, hat Sänger Daniel „Der Schulz“ Schulz kurzerhand seine Soloband zusammengetrommelt und beglückt das auf UNZUCHT wartende Publikum mit einem standesgemäßen Trostgig. Natürlich wird auch ein UNZUCHT-Song gecovert, aber sonst fokussiert sich die Band auf ihr eigenes Programm, das aber vielen Fans der Hauptband nicht ganz unbekannt ist und mit mehr als nur Anstandsapplaus quittiert wird.
Schulz und seine Kollegen lockern das Set zudem mit Coversongs auf, so präsentieren sie eine angesichts der aktuellen Weltlage sehr eindrucksvolle Version von REINHARD MEYs „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“, bei dessen Videoproduktion Schulz bereits mitgewirkt hat. Dafür, dass die Aktion sehr spontan war (laut Schulz hat er seine Mitmusiker quasi von der Arbeit weggeklingelt), findet sie guten Anklang und auch das spontane Auftauchen bei der eigentlichen UNZUCHT-Autogrammstunde resultiert in einer langen Schlange voller wartender, zufriedener Fans.
DARK FUNERAL verbannen Gott vom Infield
Galerie mit 13 Bildern: Dark Funeral - Rockharz 2022„God is not here today“, heißt es im Intro von DARK FUNERAL, und das bestätigen die Anwesenden mit Szenenjubel. Die Pommesgabeln werden gereckt, und schon betreten die Schweden stilecht in Leder-Outfit und Corpsepaint die Bühne. Das hat Auswirkungen: Während des Akustik-Sets von DER SCHULZ war kurz die Sonne herausgekommen, nun verzieht sie sich aber pünktlich zur Black-Metal-Band des Festivals wieder hinter dicken Wolken. Danke, Satan!
Leider starten die schwedischen Black-Metal-Urgesteine nicht ohne Probleme in ihr Set: Anfangs gibt es keinen Gesang zu hören. Das signalisieren die Leute auch prompt dem Tonmann durch entsprechende Gesten – und natürlich gibt es Jubel für ihn, als er das Mikro aufdreht. Danach passt der Sound, obwohl ein bisschen mehr Gitarre durchaus nett wäre. Das verhagelt aber nicht einen rundum soliden Auftritt, bei dem DARK FUNERAL aus ihrem vollen Repertoire von ganz alt („Open The Gate“, „The Secret Of The Black Arts“) bis hin zu ganz neu („Where Shadows Forever Reign“, „Leviathan“) schöpfen. Findet auch das Publikum, das auf die wenigen Animationsversuche von Sänger Heljarmadr dankbar eingeht. So trifft die Show der Schweden ziemlich genau die exakte Mitte zwischen Black-Metal-Finsternis und Live-Party, ohne dass es unangebracht wirkt.
GOITZSCHE FRONT rocken den Osten
Galerie mit 20 Bildern: Goitzsche Front - Rockharz 2022Auf einem Festival im Osten haben GOITZSCHE FRONT als bekennende ostdeusche Rockband quasi Heimspiel und machen dieses in ihren Ansagen auch mehr als deutlich. Die Deutschrock-Kapelle, deren aktuelles Werk ebenfalls passend „Ostgold“ heißt, präsentiert dieses mit sehr viel Spielfreude und Elan. Eigentlich steht bei den Gigs der Band derzeit immer Dieter „Maschine“ Birr von den PUHDYS mit auf der Bühne, um die Band zu unterstützen, dieser war krankheitstechnisch aber verhindert. Das dadurch leicht veränderte Set zeigt an manchen Stellen einen leicht improvisierten Charakter, was aber sehr sympathisch rüberkommt und die Authentizität der Gruppe unterstreicht.
Dass eine Band wie GOITZSCHE FRONT auf dem Rockharz gut funktioniert, zeigt der Auftritt der pfeffitrunkenen Gruppe mehr als deutlich. Sowohl die aktuellen Stücke „Wir sind aus Gold“, „Die Goitzsche brennt“ und „Pfeffi“ (warum gibt es davon auf dem Festival eigentlich so wenig zu trinken?) als auch ältere Klassiker der Band kommen gut an, allen voran „Streichholz und Benzin“. Aber natürlich muss auch „Männer aus Stahl“, die Trabi-Hymne, zum Besten gegeben werden. Und obwohl das Publikum sicherlich international angereist ist, so stellen GOITZSCHE FRONT am Ende ihres Sets mit „Der Osten rockt“ klar, dass ihnen ihr Gig heute sehr gut gefallen hat. Uns auch.
THUNDERMOTHER zerlegen den Harz trotz verschollenem Equipment
Galerie mit 28 Bildern: Thundermother - Rockharz 2022Der eine oder andere dürfte sich bereits im Vorfeld gewundert haben, dass THUNDERMOTHER trotz vorheriger Ankündigung leider keine Autogramme am metal.de-Stand gegeben haben. Nein, die sympathischen Schwedinnen um Gitarristin Filippa Nässil haben nicht plötzlich keinen Bock mehr auf ihre Fans, sondern es kam zu massiven Schwierigkeiten mit ihrem Flug. Die Band ist immerhin pünktlich und vollzählig am Start, was man von ihrem Equipment leider nicht sagen kann: kein Backdrop und sämtliches Equipment nur geliehen. Doch was zeichnet die Profis aus? Genau: Trotz dieser deutlich erschwerten Bedingungen lassen sich die Damen absolut nichts anmerken.
Der Gute-Laune-Rock von THUNDERMOTHER tritt einfach ordentlich Arsch und die Band scheint allen zeigen zu wollen: jetzt erst recht! Wird die Menge vor der Dark Stage ohnehin bereits stetig mehr, frisst sie Sängerin Guernica Mancini und ihren Mitstreiterinnen spätestens ab dem BEASTIE BOYS-Cover „Fight For Your Right“ aus der Hand, die im Gitarrensolo eingebauten Klänge von IRON MAIDENs „The Trooper“ sorgen sogar für noch mehr Euphorie. „Driving In Style“ vom aktuellen Album „Heat Wave“ zeigt außerdem, dass THUNDERMOTHER durchaus, neben ganz viel Rock’n’Roll, auch eine ordentliche Prise Metal im Blut haben. Respekt!
DARK TRANQULLITY: Fehlender Gitarrist, schwacher Sound und trotzdem gute Laune
Galerie mit 18 Bildern: Dark Tranquillity - Rockharz 2022Eins vorweg: Wer DARK TRANQUILLITY auf ihrer Tour im Frühjahr gesehen hat, wird zumindest in Sachen Setlist heute keine Überraschungen erleben. Doch beim Blick auf die Bühne fällt dafür etwas anderes überraschend ins Auge. Wo ist eigentlich Christopher Amott? Nun, der ist wie bereits 2017 in Berlin gestrandet. Seinerzeit konnte er noch dank eines privaten Fliegers in Ballensted landen, heute klappt dies leider nicht. Doch damit nicht genug der unglücklichen Randnotizen: DARK TRANQUILLITY kämpfen mit dem Sound der Rock Stage, geben aber ihr Bestes, den widrigen Umständen zu trotzen.
Böse sein kann man den sympathischen Schweden sowieso nicht, und wie immer zieht Miakel Stannes strahlendes Gesicht das Publikum in seinen Bann. „The Dark Unbroken“, „Monochromatic“ und „ThereIn“ werden trotzdem gefeiert. Und als „Misery’s Crown“ verstummt, ist die Stimmung dennoch selig – sowohl vor als auch auf der Bühne. Klar, DARK TRANQULLITY hat man schon besser gesehen, doch auch mit einigen Schwierigkeiten am Rande sind die Schweden einfach überzeugend.
Eine Stunde Best-of SUBWAY TO SALLY auf dem Rockharz 2022
Galerie mit 19 Bildern: Subway To Sally - Rockharz 2022Seit 2019 sind SUBWAY TO SALLY auf Tour mit ihrem Release “Hey!”. Doch auf dem ROCKHARZ 2022 tauscht Sänger Eric Fish das Glitzerkostüm und die Perücke genauso wie den Song zum Auftakt: „Alles was das Herz will“ erklingt als Opener, um anschließend die Sangeskunst des Publikums herauszufordern. Auch den Refrain von „Kleid aus Rosen“ grölen die Fans textsicher mit. Fish findet daran gefallen und fordert die Anhängerschaft auf, ohne Bandunterstützung den Refrain nach Ende des Tracks zum Besten zu geben. Es erklingt „Meister, Meister gib mir Rosen, Rosen auf mein weißes Kleid“ als A-cappella-Version.
„Eisblumen“, „Mephisto“ inklusive Geigensolo von Ally Storch und „Henkersbraut“ sorgen im weiteren Verlauf für beste Stimmung im Infield und der Strom der Crowdsurfer will nicht abreißen. Fish animiert das Publikum zu Klatsch- und Springeinlagen. Der Höhepunkt in der Interaktion zwischen Band und Publikum ist „Besser du rennst“, wo sich kleine Circle Pits drehen. „Falscher Heiland“, „Sieben“, „Tanz auf dem Vulkan und „Veitstanz“: SUBWAY TO SALLY lassen nichts aus und das Bühnenbild wird durch Feuersäulen und andere Pyrotechnik bereichert. Zum 2019er-Release geht es zum guten Schluss mit „Ausgeträumt“. Der 60-minütige Slot reicht leider nicht mehr für „Julia und die Räuber“, welches vom Publikum lautstark gefordert wird. Trotzdem werden Fish und Co. völlig zurecht abgefeiert, ein starker Festivalauftritt von SUBWAY TO SALLY.
POWERWOLF liefern eine „Best Of The Blessed“- und „Call Of The Wild“-Doppelshow
Galerie mit 41 Bildern: Powerwolf - Rockharz 2022Als der Auftritt der Wölfe ursprünglich für 2020 angekündigt wurde, hatte die Band gerade ihr Best-of-Album „Best Of The Blessed“ herausgebracht, weswegen der Gig folgerichtig auch unter diesem Motto stattfinden soll. Seitdem sind ja nun zwei Jahre ins Land gezogen und mit „Call Of The Wild“ haben POWERWOLF auch noch ein neues Album zu präsentieren. Daher werden natürlich Stücke wie „Beast Of Gévaudan“ mit ins Set aufgenommen, die es zum eigentlich geplanten Konzertzeitpunkt noch gar nicht gegeben hat. So oder so ist das der wohl größten Crowd des heutigen Festivaltages aber relativ egal, sie sind gekommen, um ihre Wölfe zu sehen. Einige Fans harrten stundenlang in der ersten Reihe aus, bis es endlich so weit war.
Die Show von POWERWOLF kommt mit ordentlich Pyrotechnik daher, was angesichts der recht starken Windböen das eine oder andere Mal recht gefährlich aussieht, aber die wallenden Mähnen der Musiker und auch die Fans in der ersten Reihe bleiben nichtsdestotrotz glücklicherweise von den Flammen verschont. Das Best-of-Set, das POWERWOLF spielen, konzentriert sich stark auf die Alben ab „Blood Of The Saints“, von den Alben bis „Bible Of The Beast“ gibt es außer dem obligatorischen „Werewolves Of Armenia“ nichts zu hören, selbst „Lupus Dei“ muss „We Drink Your Blood“ weichen. Das tut der Stimmung vor der Bühne aber keinen Abbruch und POWERWOLF können ihren Headlinerslot verdient füllen.
KNASTERBART bringen Freud und Leid gleichermaßen
Galerie mit 18 Bildern: Knasterbart - Rockharz 2022Der letzte musikalische Beitrag dieses zweiten Festivaltages ist einer, der speziell bei der anwesenden Redaktionsleitung (und der extremeren Fraktion) eine sichtbar unangenehme Berührung verursacht. Ist es Fremdscham? Ist es der Mangel an Kvltness, der für das schmerzerfüllte Aufstöhnen in den unseren Reihen verantwortlich ist? Nun, was auch immer dieses Symtpom sein mag, der Auslöser dafür jedenfalls sind KNASTERBART, die für die Gebeutelten gleich noch die frohe (für den Rest weniger erbauliche) Nachricht mitbringen, dass sie sich nach Abschluss der laufenden Abschiedstour auflösen werden.
Wer sich aber in den Griff kriegt und dieses seltsame Gefühl „Spaß“, das manchmal bei derartiger Musik wie dieses fremdartige Kribbeln in der Darmflora hervorkriecht, zulässt, erlebt ein für KNASTERBART vermutlich nicht unübliches, dennoch recht unterhaltsames Set, bei dem neuerdings vor die Säue geworfene Perlen der Marke „Kneipenschlägerei“ und „Laich mich ein“ wunderbar mit Klassikern der Marke „Gossenhauer“ und „Mein Stammbaum ist ein Kreis“ einhergehen. Hotze und Fummelfips raunzen, pöbeln und rülpsen nach Herzenslust, Fidolin fiedelt sich einen ab und das Publikum holt zu später Stunde noch einmal alles aus sich heraus. Glücklicherweise haben die Herren trotz ausgefallenem Drummer diesen Gig nicht abgesagt.
Galerie mit 100 Bildern: Rockharz 2022 – Autogrammstunden Donnerstag ab 17 UhrInteressante Alben finden
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