Rock'n'Heim
Festivalbericht vom Rock'n'Heim 2014
Konzertbericht
Zweiter Festivaltag, Samstag 16.08.2014
Das Wetter soll heute besser werden, gut zu wissen, denn Wetter spielt auf dem diesjährigen Rock’n’Heim eine große Rolle. Rein in die Regenjacke, raus aus der Regenjacke, Poncho über, Poncho wieder aus… das Wechselspiel ist nervig, auch wenn keiner was dafür kann. Die Besucher scheinen alle ganz schön durch zu sein und schlurfen müde über das Gelände, um sich zu stärken und langsam mit den ersten Bands aufzuwärmen.
KADAVAR 14:05-14:35 Evolution Stage
Kiffen anyone? Zu KADAVAR würde es passen, die drei Herren aus Berlin liefern mit ihrem Psychedelic Rock den passenden Sound dazu. KADAVAR haben eine sehr kurze Spielzeit, nutzen diese aber ausgiebig und lassen Haare und Bärte schwingen. Die Startzeit ist viel zu früh und wenn es nach den Leuten ginge, dann hätte man alles locker eine Stunde nach hinten verlegen können. Viele Menschen sind noch nicht anwesend, um sich Songs wie „Black Sun“ und „Doomsday Machine“ reinzuziehen, aber die Anwesenden genießen den Sound.
SONDASCHULE 14:55-15:30 Evolution Stage
Eine Band wie SONDASCHULE ist überraschend auf dem Billing gelandet, aber für ein Festival sind die Ska-Punker genau die richtige Wahl. Sie wollen ihre Sache wohl gut machen und machen den längsten Soundcheck, den ich auf diesem Festival bis jetzt beobachten durfte. Nach und nach füllt sich der Platz vor der Bühne und die SONDASCHULE erspielt sich immer mehr Sympathien und bringt die Menge zum Schunkeln und Tanzen. Gleich zum Einstieg gibt es mit „Neue Welt“, „Sklave Der Uhr“ und „Deine Ängste“ drei Songs vom aktuellen Album, aber Sänger Costa kündigt schon für nächstes Jahr das neue SONDASCHULE-Album an und singt sogar schon mit „Lass Uns Los“ ein neues Stück, dass er als „das langsamste, aber mit den dicksten Eiern“ ankündigt. Bei „Bis Einer Heult“ rennt sich die Menge mal ordentlich warm – SONDASCHULE sind eine wahre Wohltat und in diesem Moment, für diesen Augenblick die beste Wahl!
ARCHITECTS 15:55-16:40 Evolution Stage
Es ist sicher nicht übertrieben, schriftlich festzuhalten, dass ARCHITECTS mit „Lost Forever//Lost Together“ ein grandiose Über-Ober-Album hingelegt haben, das seinesgleichen sucht. Auch live sind die Engländer nicht zu verachten, denn Fronter Sam macht keine halben Sachen auf der Bühne und schreit sich regelmäßig aus Leibeskräften um Kopf und Kragen. Heute sieht es schlecht aus, denn es fängt kurz vor dem Auftritt an stark zu regnen. Die Fotografen haben ihre liebe Müh‘ sich schnell auszurüsten und die Fans dürfen sich auf rutschiges Gelände gefasst machen. ARCHTECTS müssen noch einiges absichern und scheinen auch alles andere als erfreut zu sein. Die Skepsis war fast unbegründet, denn als ARCHITECTS mit „Gravedigger“ loslegen, vergisst jeder Fan, dass es von oben schüttet. Direkt im Pit geht richtig die Post ab und besonders die Texte scheinen die Fans sehr zu berühren. Auch wenn Sänger Sam mit dem Sound nicht ganz zufrieden scheint – es rumpelt und knallt ordentlich und die ARCHITECTS abzufeiern macht richtig Spaß. Die Setlist ist sehr auf die neuen Stücke ausgelegt, aber standesgemäß wird mit „These Colours Don’t Run“ Schluss gemacht. Die Stimmung wäre sicherlich ohne Regen noch besser gewesen, aber die ARCHITECTS können sich über zu wenig Bewegung sicher nicht beschweren und die Fans grinsen von einem Ohr zum anderen und sind sichtlich befriedigt. Ein kleines Highlight!
BROILERS 17:10-18:10 Evolution Stage
Die Düsseldorfer Ska-Punk-Rock-Truppe BROILERS ist ebenfalls eine kleiner Exot auf dem Billing, das letzte Album „Noir“ hat der Band zurecht noch mehr Aufmerksamkeit verschafft. Der Platz vor der Bühne ist voll mit BROILER Die-hards, neuen Fans und Old-school-Oi-Punker – das nenne ich mal ein gemischtes Publikum. Von der Seite aus, kann man die BROILERS kurz vorm Auftritt sehen. Sie scheinen aufgeregt und freudig erregt, klatschen sich ab und witzeln nervös. Was dann passiert, als die BROILERS die Bühne stürmen und der Vorhang fällt, ist unfassbar! Alle Menschen vor dem Platz werden zu einem einzigen Chor, die ersten Pits starten sofort – ohne Aufforderung, ohne Ansagen, noch bevor „Zurück Zum Beton“ überhaupt richtig losging. Besonders bei „Ist Da Jemand“ bleibt mir schier die Spucke weg, die feiernde Masse ist unvergleichlich. Auch die BROILERS selbst haben richtig Spaß und jagen grinsend über die Bühne. Jeder einzelne BROILERS singt mit, ganz gleich ob er oder sie dran ist, die Euphorie ist ansteckend. „Ruby, Light And Dark“, „Harter Weg“ und „Held In Unserer Mitte“ sind die Songs, die dann auch Raum zu skanken bieten. Doch heute und hier feiert jeder wie er möchte und lässt seinen Emotionen freien Raum. Ein BROILERS-Auftritt ist tatsächlich eine unvergleichliche Sache.
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Hallo,
Schoener Bericht, doch der Fanta4 Song mit dem Prodigy Sample heisst „Smudo in die Zukunft“. http://youtu.be/7mOa4g7ObFo?t=23m7s
Gruesse
Aargh! Stimmt, der Song heißt „Smudo In Zukunft“! Danke