Rock'n'Heim
Festivalbericht vom Rock'n'Heim 2013

Konzertbericht

Konzert vom | Hockenheimring, Hockenheim

Auch am letzten Tag fiel wieder auf, dass die Festivalbesucher sehr entspannt waren. Kein Aggression spürbar, nur gute Laune und positive Leute auf dem Festival zu sehen.  Die nächsten auf dem Plan waren KVELERTAK. Seltsame Blicke Richtung Bühne, als KVELERTAK mit „Apenbaring“ die Evolution Stage enterten. Warum hat der Mann eine ausgestopfte Eule auf dem Kopf? So richtig weiß ich es auch nicht, werde aber bei Gelegenheit mal nachfragen. Um bei den Norwegern die Atmosphäre einzufangen, gab es nur einen Platz: Im Pit! Es war herrlich mitzuerleben, wie KVELERTAK die Leute überzeugten, sich festbissen und mit jedem Song die Masse mehr auf ihre Seite zogen. Die Band reitet momentan vollkommen zurecht auf einer Erfolgswelle, schoss praktisch einen Hit nach dem anderen auf die Rock’n’Heimer ab. Dabei ließen sich die Musiker selbst keine Zeit zum Verschnaufen und spielten viele Songs einfach nahtlos hintereinander weg. Ganz gleich ob „Offernatt“, „Blodtorst“ oder „Kvelertak“, die Menge feierte alles ab und bangte sich durch den Staub. Der war leider wieder zurückgekehrt, nachdem die Regenwolken davon gezogen waren. Komplett fertig und platt von der abartigen Energie, die KVELERTAK versprühen, ging es verschwitzt zu HEAVEN SHALL BURN.

Galerie mit 13 Bildern: Kvelertak - Rock'n'Heim 2013

Dass HEAVEN SHALL BURN nicht gerade öde sind, dürfte bekannt sein. Bei den Metalcore- Giganten (keine Spur übertrieben!) aus Saalfeld ist positives Chaos vorprogrammiert, man spürte auch schon im Publikum die Ruhe vor dem Sturm. Jeder wusste, dass jetzt was geht! Jetzt galt es die restlichen Reserven auszupacken und komplett auszurasten. Und HEAVEN SHALL BURN enttäuschten nicht, denn es gab ordentlich was für den Pit. Mit Sicherheit ging hier an diesem Tag die größte Party ab, die von keinem so charmant angestachelt wird, wie von Marcus Bischoff. „Ich bin ja normalerweise keiner, der sowas anzettelt…“ Nein gar nicht, diese komischen Leute immer. Bei HEAVEN SHALL BURN saß jeder Song, „Voice Of The Voiceless“, „Endzeit“, „Godiva“oder „Hunters Will Be Hunted“, einfach jedes Lied war ein Brett und fegte der Menge die Rübe vom Kopf. Denn Höhepunkt erreichte der Gig, als die Menge bei „The Disease“ wild auf das Festivalgelände strömte. Das Kommando übergab Marcus an den Besitzer einer Gummipuppe, der die Fans über das komplette Gelände rasen ließ. Ein toller, sehr starker Auftritt, einer wichtigen und bedeutenden Band, die keine Aggression verbreitet sondern abbaut und wichtige Dinge zu sagen hat!

Galerie mit 15 Bildern: Heaven Shall Burn - Rock'n'Heim 2013

Die nächste Band auf meinem persönlichen Plan war KRAFTKLUB. Bei Rock Am Ring stand ich verwirrt daneben, da ich die Band nicht tauglich für eine Centerstage zur besten Zeit halte. Irgendwie scheine ich aber damit alleine dazustehen, denn auch beim Rock’n’Heim hatten KRAFTKLUB eine tolle Uhrzeit und standen vor einem enggedrückten Publikum. Ich muss zugeben, dass mich die Truppe diesmal deutlich mehr mitriss. Man merkt den Chemnitzern an, dass es ihr letzter Festivalauftritt war und die Laune mehr als gut, da wollte es aber jemand richtig wissen. Sänger Felix haute uns „Nie Wieder Ritalin“ auf die Ohren und das Publikum schrie jede Silbe mit. Ein toller Chor, der wahrscheinlich ähnlich motiviert war nochmals alles zu geben. Felix erinnerte noch daran, dass es sicherlich auch für die meisten Besucher das letzte Festival in diesem Jahr sei und traf damit einen Nerv. Die Stimmung steigerte sich nochmals, es wurden Kleidungsstücke ausgezogen und über dem Kopf gewedelt. KRAFTKLUB spielten eine schöne Show, aber um meinen Horizont zu erweitern, schaute ich noch kurz bei MATERIA vorbei.

Galerie mit 14 Bildern: Kraftklub - Rock'n'Heim 2013

MARTERIA spielte ebenfalls vor einer mehr als gut gefüllten Stage und relativ schnell war klar, dass MARTERIA auf jeden Fall die besseren Hip Hop Skills hat. Seine Reime sind pfiffiger, er nutzte nette Samples und spielte einen hervorragenden Auftritt. Auch hier standen ausschließlich textsichere Menschen vor der Bühne, die die MARTERIA-Songs gebührend abfeierten. Dieser informierte, dass er „heute in seiner Jeans schläft“ und wir sein „Marteria-Girl“ sind. Als das Ex-Model noch einige PRODIGY Samples auspackte, rastet die Menge aus. Für mich auf jeden Fall der bessere Act, der aber leider noch nicht so hoch in den Charts vertreten ist und etwas sperriger als KRAFTKLUB.

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23.08.2013

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