Rock'n'Heim
Festivalbericht vom Rock'n'Heim 2013
Konzertbericht
Einige stürmten nochmals gen Toiletten und es war deutlich zu sehen, dass es direkt am Platz viel zu wenige davon gab. Einige Frauen standen sicherlich um die 20 Minuten an, um einmal das Klo benutzen zu dürfen. SYSTEM OF A DOWN traten leider mit Verspätung an, was den Fans aber nur zugute kam. Denn so hatte man noch Zeit, um ein winziges Plätzchen zu finden, denn der verfügbare Platz Evolution Stage platze schier aus allen Nähten. Über das Media Center konnte man kurz vorher einen Blick auf die Revolution Stage werfen und für die parallel spielenden BOYS NOIZE standen nicht mal ein Prozent der Besucher vor der Bühne. Es sollte also ein SYSTEM-Abend werden. Bei der Amerikanern ist es mittlerweile schon fast uninteressant, ob sie ein neues Album haben oder nicht. Das Quartett kann auf so viele Songs zurückgreifen, dass eine hunderprozentige Hit-Setlist schon fast Standard ist. „Aerials“ machte den Anfang und entfesselte die Rock’n’Heimer. Der Platz explodierte förmlich und das steigerte sich noch von Stück zu Stück. SYSTEM OF A DOWN führten einen wahren Triumphzug und hatten die Meng fest im Griff. Fast jedes Lied wurde inbrünstig mitgeschrien und man merkte deutlich, dass die Band vielen Anwesenden wirklich etwas bedeutet. Tanzwunder Daaron war mächtig gut gelaunt und sorgte für die Extraportion Wahnsinn auf dem Platz. Ob uns denn schon aufgefallen sei, dass „my cock is much bigger than yours“ ein hohler Text sei, wollte er wissen und animierte ständig dazu, noch mehr auszurasten. Nicht, dass das nötig gewesen wäre, aber geschadet hat es natürlich ebenfalls nicht. Mein persönlicher Höhepunkt war „A.D.D.“ ein Stück, das nicht unbedingt zum Standardprogramm bei SYSTEM OF A DOWN gehört. Die dicksten Chöre gab es aber definitiv bei „Toxicity“, die Menge übertonte Sergj locker, der dies mit einem breiten Grinsen quittierte. Den Abschluss machte „Sugar“ und die letzten Kraftreserven wurden freigesetzt.
Setlist SYSTEM OF A DOWN:
Aerials
Suite-Pee
Prison Song
I-E-A-I-A-I-O
Soldier Side – Intro
B.Y.O.B.
Deer Dance
Radio/Video
Hypnotize
Needles
DDevil
Lost in Hollywood
X
Suggestions
Psycho
Chop Suey!
Lonely Day
Question!
A.D.D.
Spiders
Cigaro
Toxicity
Sugar
SYSTEM OF A DOWN schafften sicherlich einige der Besucher, den, anstrengend war der Auftritt auf jeden Fall. Ganz abgesehen davon, dass die Musik zum totalen Ausrasten anheizt, wurde der Staub zur ernsthaften Belastung. Man konnte teilweise die Lightshow nicht richtig erkennen und das Atmen fiel mehr als schwer. Natürlich kein Grund die Jungs nicht gebührend abzufeiern, aber auf jeden Fall für die nächste Rock’n’Heim-Ausgabe dringend zu verbessern. Falls euch bei SYSTEM OF A DOWN ein Engländer mit Sonnenbrille vor eure gezückten Kameras stellte und freundlich grinsend um ein Foto fragte… das war der Drummer von ENTER SHIKARI, der sich wohl bei SYSTEM Anregungen zum noch dolleren Ausrasten holte.
Fazit des zweiten Tages: SYSTEM OF A DOWN kamen, spielten und siegten! ENTER SHIKARI gaben den energetischsten Auftritt des gesamten Festivals-absolut kultig!, DEFTONES sind die symphatischste Band des Tages! Das mit dem Auffangen üben wir dann nochmals und Festivalbesucher sind diebische Elstern. Rou von ENTER SHIKARI wurde das Mikro geklaut und Rory beinahe die E-Gitarre aus den Händen gerissen!
Dritter Festivaltag 18.08.2013
Endspurt beim ersten Rock’n’Heim Festival. Der Wettergott schien etwas verwirrt zu sein und schickte uns nach zwei Tagen brütender Hitze plötzlich Nieselregen. Wir sind hier nicht bei Rock Am Ring, das muss nächstes Jahr besser werden! Einen Vorteil hatte es aber dann doch, denn der Staub war tot und störte die Festivalbesucher nicht mehr. Dafür konnte man sich auf dem aufgeweichten Boden nicht mehr ohne Unterlage hinsetzen. Irgendwas ist eben immer. Die müden Festivalbesucher wurden heute von einer Band geweckt, die man auch praktisch auf jedes Festival und zu jeder Uhrzeit spielen lassen kann: CALLEJON! Viele schiene extra wegen der Band gekommen zu sein und warten schon gespannt auf BastiBasti und Kollegen. Schon fast schüchtern enterten die Gitarristen und der Bassist die Bühne und schienen ernsthaft aufgeregt zu sein. Doch als der Sänger mit „Blitzkreuz“ den Startschuss gab, kam die Maschine CALLEJON unverzüglich in Gang. Die Band gab ordentlich Gas, haute mit „Schwule Mädchen“ und „Schrei nach Liebe“ gleich zwei ihrer hochwertigen Metalcore-Cover raus. Obendrauf gab es noch „Porn From Spain“, von BastiBasti angekündigt mit „Jetzt wird mal so richtig asozial“, weil es so schön war, gab es zum Abschluss auch noch „Porn From Spain 2“ auf die Glocke. Selbst „Kind Im Nebel“ wurde zu dieser frühen Zeit schon ordentlich mitgegrölt. CALLEJON und Publikum können sich nicht beschweren, so muss ein Festivaltag starten. So geht live!
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