Rock'n'Heim
Festivalbericht vom Rock'n'Heim 2013
Konzertbericht
Den nächsten Höhepunkt stellten VOLBEAT dar. Dass die Dänen warmgespielt sein dürften, ist klar. Kaum ein Festival, bei dem VOLBEAT in den letzten zwei Jahren nicht auf dem Billing standen. So richtig kann ich mir das nicht erklären, denn so überragend finde ich deren Material nicht und die Stimme von Michael Poulsen ist eigentlich auch sehr speziell. Selbst wer VOLBEAT schon live gesehen hat, der dürfte sie eventuell noch nicht mit dem legendären Rob Caggiano an der Gitarre gesehen haben. Der Festivalplatz war sehr gut gefüllt, allerdings deutlich weniger als bei DIE ÄRZTE. „Hallelujah Goat“ gab den Startschuss und tönte druckvoll über den Platz. Auch einer meiner persönlichen Favoriten „Another day, another way“ (NO DOUBT, anyone?) ließ nicht lange auf sich warten. VOLBEAT haben eine beeindruckende Liveshow am Start, die zwar nicht wirklich rocklike ist, aber ihren Zweck mehr als erfüllt. Die Band konzentrierte sich hauptsächlich auf das aktuelle Album, ließ aber auch die alten Stücke nicht links liegen und schüttelte einige Cover aus dem Ärmel. Wenn man bedenkt, dass die Rocker 2005 praktisch aus dem Nichts kamen und nun ganz selbstverständlichen den Headlinerstatus innehalten, dann kann man eigentlich nur respektvoll den Hut ziehen. Für meinen Geschmack wirkt die Show etwas zu routiniert und ein Großteil der Lieder berühren mich einfach nicht. Der Rest der anwesenden Fans schien das glücklicherweise anders zu sehen und bangte ordentlich zum Elvis-Metal ab. Über den ersten Festivaltag verteilt, sah man auch die meisten Anhänger von VOLBEAT gekennzeichnet durch Fan-Merchandise. Bleibt abzuwarten, wohin sich VOLBEAT entwickeln. Wünschen kann man der sympathischen Band nur Gutes. Auch in den nächsten Tagen hörte man an allen Ecken und Enden die Fans über den Auftritt schwärmen.
Galerie mit 5 Bildern: Volbeat - Rock'n'Heim 2013Auf der Revolution Stage beglückte gerade ROBERT DELONG seine Zuschauer mit harten Beats. Wir munkelten vorab, dass es sich eventuell um einen Pornodarsteller handelt könnte, wurden aber eines Besseren belehrt. Auch wenn es vor der Stage deutlicher lichter zuging als vor der Evolution Stage, so schien doch großer Bedarf für elektronische Musik da zu sein. Zahlreiche Besucher tanzten mit teilweise seltsamen Verrenkungen, viele waren mit leuchtenden Farben im Gesicht angemalt oder mit leuchtenden Bändchen zum ziellosen Rumschwingen ausgestattet. Muss man nicht haben, aber zumindest sorgte es für Entzerrung vor der Bühne.
Grundsätzlich kann man festhalten, dass der Sound auf beiden Bühnen richtig klasse war. Wenn der Wind so manche Stelle davonträgt, kann niemand etwas ändern. Aber zumindest war jede Band laut und differenziert genug zu hören, auch in den hinteren Rängen. Da die Evolution Stage auf einem kleinen Hügel gebaut ist, standen die Besucher in einer kleine Mulde davor und hatten durchweg gute Sicht auf die Performance. Das ist bei einem deartigen Festival ebenfalls keine Selbstverständlichkeit. Rund um die Bühnen gab es zahlreiche Möglichkeiten, sich mit Essen und Getränken einzudecken. Ein Wasser kostet 2,30 Euro und ein Bier 4 Euro, nicht unbedingt Schnäppchen. Aber das alleine kann nicht der Grund gewesen sein, dass auf dem Rock’n’Heim am ersten Festivaltag wenig Betrunkene zu sehen waren. Da bietet sich auf Rock Am Ring doch ein ganz anderes Bild. Wer von den Bands noch nicht geflasht genug war, konnte sich einen Bungeesprung für 60 Euro gönnen oder einen Abschuss in einem Sitz nach oben. Etwas softere Besucher hatten die Möglichkeit auf ein abwaschbares Tattoo. Jeder dürfte also am ersten Tag zufrieden ins Zelt gefallen und gespannt auf den nächsten Tag gewesen sein.
Fazit des Premierentages: Es ist zu heiß, aber die Rock’n’Heimer sind sehr hart im Nehmen und DIE ÄRZTE haben die Menge einfach fest im Griff. Es gibt eben doch nur einen Gott! Irgendjemand sollte allerdings Schilder aufstellen, dass es sowas wie Sonnenbrand gibt und man dagegen eine Zaubercreme namens Sonnencreme verwenden kann.
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