Rock In Concert
Bericht vom Rock In Concert Open Air 2011 in Weismain

Konzertbericht

Billing: Alice Cooper, In Extremo und Motörhead
Konzert vom 2011-06-17 | Waldstadion, Weismain

 

WOLFCHANT

Rock In Concert

Am Samstag eröffnen WOLFCHANT das Programm. Rasen und Köpfe sind noch matschig, dennoch finden sich überraschend viele Frühaufsteher vor der Bühne ein. Auf den Band-Massen-Dialog („Seid ihr schon wach?“ „Yeah!“ „Habt ihr gesoffen?“ „Yeah!“) folgen rund 30 Minuten angenehm muntermachendes Geknüppel.

Rock In Concert

So mancher im Publikum ist gewiss neidisch auf die frisch gewaschenen Mähnen, die sich dort oben im Kreise drehen. Die deutsch-englischen Texte teilen sich ein Sänger und ein Glatzkopf, der die tieferen Parts aus sich herausschleudert. Darauf erst mal einen Kaffee… (Katherina)

 

SUIDAKRA

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Kaum ist der letzte Auftritt beendet, verteilen sich die Menschen, die gerade noch vor der Bühne standen, in alle Himmelsrichtungen. Viele suchen die Tribüne auf, um sich dort womöglich von ihrem Kater ein wenig zu erholen. Derweil sind SUIDAKRA dabei, die Bühne für ihren Auftritt fertig zu machen. Als um kurz nach zwölf der Gig startet, leitet das imposante Dudelsack-Spiel von „Over Nine Waves“ den Gig ein, der mit der aktuellen Singleauskopplung „Dowth 2059“ des aktuellen Albums weiter geht. Die echten Fans kristallisieren sich sehr schnell heraus und machen textsicher auf sich aufmerksam. Nachdem die ersten Minuten Spielzeit vorüber sind, füllt sich der Bereich der Bühne zusehends, und es beginnen auch immer mehr Besucher des Rock In Concert Gefallen an den herausragenden Klängen der Rheinländer zu finden. Mit einer Mischung aus Melodic Death Metal und Celtic Metal, stechen sie am zweiten Festivaltag musikalisch deutlich hervor. Auch der ehemalige Gitarrist Sebastian Hinz, der für den heutigen Gig eingesprungen ist, macht wieder eine gute Figur neben den anderen drei SUIDAKRAs. Marius „Jussi“ Pesch, der seit 2010 SUIDAKRA live an der Gitarre unterstützt, konnte an dem heutigen Termin nicht dabei sein, da er mit seiner anderen Band ebenfalls einen Gig auf einem Festival hat.

Rock In Concert

Während des Gigs fängt es leicht an zu regnen, und die Metaller zeigen sich eher wasserscheu. Die Reihen vor der Bühne lichten sich wieder ein wenig, obwohl SUIDAKRA einen sehr starken Auftritt auf die Bretter legen. Musikalisch sind SUIDAKRA sehr abwechslungsreich, und Songs wie „The IXth Legion“, welcher ebenfalls mit wunderschönen Dudelsackklängen gespickt ist, bleiben einfach im Ohr. Als Sänger und Gitarrist Arkadius Antonik die Mandoline zur Hand nimmt, findet mit „Stone Of The Seven Suns“ ein weiterer, grandioser Song Platz in der abwechslungsreichen Setlist. Nachdem der Gig von SUIDAKRA sein Ende gefunden hat, zeugen viele Zugabe-Rufe von dem starken Auftritt der Band, die ganz offensichtlich bei vielen einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen hat. (Sarah)

VAN CANTO

Rock In Concert

Nachdem SUIDAKRA die frühen Vögel vor der Bühne für sich gewinnen konnten, ist es Zeit für eine Band, die auch nach drei Alben bei überzeugten Metalpuristen nach wie vor Brechreiz hervorruft (und dies wohl auch immer tun wird). Für Metal A Capella muss man wohl oder übel die gewohnten Denk- und Hörmuster abschalten und sich auf das fremde Hörerlebnis einlassen. Dass das geht, zeigt sich auch heute: Die Menge vor der Bühne ist für die frühe Zeit erstaunlich groß und enthusiastisch dabei mitzusingen, Fäuste und Pommesgabeln in die Höhe zu recken und Krach zu machen während die Sänger trinken. Das VAN CANTO-Trinkpausenritual funktioniert einfach immer wieder. Genauso wie das GRAVE DIGGER Cover „Rebellion“ und ganz neu im Set SABATONs „Primo Victoria“. Anders als bei der Live-Premiere des Songs Ende Mai ist Frontmann Sly inzwischen sogar textsicher und kommt ohne Spickzettel aus. Dabei bräuchte er heute im Zweifelsfall nur das Mikrofon in die Menge halten, einen besseren Souffleur gibt es nicht! Wenn alle Stricke reißen, steht sogar die SABATON-Saitenfraktion am Bühnenrand bereit, die sich den gesamten VAN CANTO-Auftritt anschaut, aber auch die wird nicht gebraucht.

Rock In Concert

Es gibt also allen Grund zur Freude, Sly und Ross fegen so wild über die Bühne, dass streckenweise selbst die Kollegen erstaunt gucken: Sly landet plötzlich so hart vor Stef auf den Knien, dass dieser sich mit einem Blick versichert, ob alles okay ist, und Ross haut Inga vor lauter Enthusiasmus fast von den Füßen. Vielleicht liegt es an der heutigen Aufwärmübung von Ross und Sly, die sich vor dem Konzert einen scherzhaften Faustkampf hinter der Bühne lieferten oder an dem schon vor der Show eingefahrenen Jubel, als Ross die wartenden Fans filmt. Wer weiß, die extrem gute Laune auf der Bühne überträgt sich jedenfalls auf das Publikum und wieder zurück, so dass das Stimmungsbarometer stetig steigt und es fraglich ist, ob die folgenden Bands das halten können. (Andrea)

FIDDLER’S GREEN

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Nachdem VAN CANTO die bisherigen Gewinner des Tages sind, haben FIDDLER’S GREEN allemal das Zeug dazu, an diese Messlatte heran zu kommen. Zwar lichten sich die Reihen zunächst wieder, so wie es bisher vor jeder Band der Fall gewesen ist, aber „Life Full Of Pain“ ist ein ganz ordentlicher Einstand und Muntermacher. Zwar beginnen FIDDLER’S GREEN musikalisch wie auf ihrer Tour, aber eine Kleinigkeit ist zunächst doch anders. Statt des Intros, das in der Vergangenheit stets zu hören war, gehen die Erlangener in der Zeit um einige Jahre zurück und zaubern eines der ersten Intros aus der Tasche. Auch der Folkraider André hat sich in das damalige Outfit geschmissen. Anfangs müssen sich FIDDLER’S GREEN noch mit einigen kleineren Schwierigkeiten herumschlagen: Während der Techniker bei „Highland Road“ den richtigen Klang von Albis zweitem Mikro nicht auf Anhieb zu finden scheint, äußeren sich die Probleme beim darauffolgenden Song bei der Klampfe, die Albi zunächst ihren Dienst verweigert. Die Probleme sind allerdings schnell vergessen, und allmählich werden die Fans von FIDDLER’S GREEN warm und singen „Irish Air“ und „Mrs Mcgrath“ eifrig mit.

Rock In Concert

Die Band hat wie immer einen Heidenspaß an ihrem Auftritt und kann das auch gut an das Publikum weiter transportieren. Die Fans und Zuhörer brauchen zwar etwas länger als sonst, bis sie vollends ihre Hufe schwingen, aber bei „Rocky Road To Dublin“ haben alle ihre Betriebstemperatur erreicht und machen voller Elan bei der Wall Of Folk und dem Circle Pit im Hüpfe-Modus mit. In die Setlist haben FIDDLER’S GREEN auch eines ihrer neusten Stücke eingebaut. Der Appetitanreger heißt „Tam Lin“, ist ein rein instrumentelles Stück, weiß aber dennoch sehr gut zu gefallen und lässt keine andere Wahl, als fröhlich mitzuspringen. „Tam Lin“ ist dem Album „Wall Of Folk“ entnommen, welches im September diesen Jahres veröffentlicht wird. Zum Abschluss des ganzen wird bei „Bugger Off“ noch eine Runde ordentlich beleidigt, bevor auch dieser Auftritt Geschichte ist. (Sarah)

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30.06.2011

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