Rock Hard Festival
Der große Festivalbericht - Rock Hard Festival 2010
Konzertbericht
EXHORDER
Die im Jahre 2008 wiedervereinigten EXHORDER waren mir bis vor kurzem noch kein Begriff, obwohl ich auf Bands mit der Schlagkraft von PANTERA oder auch MACHINE HEAD ziemlich abfahre. Peinlich, peinlich, aber gut man ist ja halt auch nur ein Mensch und dementsprechend ist Perfektionismus absolut unmöglich. Somit habe ich es mir mit einem Bierchen gemütlich gemacht und wartete gespannt auf den Sound eines modernen Thrash Metal. Und das Warten hatte sich gelohnt: Die Show, welche die Mannen um Frontsau Kyle Thomas bietet, ist richtig geil. Songs wie beispielsweise “The Law“, “Legion Of Death“ oder “Exhorder“ schlagen ein wie ein Bombe. Aggressiv, wild und mit vollem Elan geht die Band zu Werke. Dem Quartett gelingt es somit, das Publikum von Anfang an zu fesseln und auf seine Seite zu ziehen. Dabei ist es übrigens sehr beachtlich, wie lange sich doch die Leute zu einem Moshpit hinreißen lassen konnten. Bei dieser enormen Hitze muss das unheimlich viel Kraft von einem abverlangt haben.
Seit dem 22. Mai ist mir nun auch bewusst, von wem sich Philip Anselmo hat zu diesem Gesangsstil inspirieren lassen. Die Ähnlichkeit zwischen den Stimmen von Anselmo und Thomas ist beachtlich, besonders wenn man die Songs der PANTERA-Scheiben “Vulgar Display Of Power“ und “Far Beyond Driven“ mit hinzu nimmt. Mir gefällt das. Dementsprechend muss ich auch noch mal betonen wie gut mir die Show von EXHORDER auf dem Rock Hard Festival zugesagt hat. Die Jungs haben wahrhaftig Arsch getreten. Besonders die Saiteninstrumentalisten haben verdammt gute Arbeit geleistet. Nicht ein Verhaspler war wahrzunehmen. Des Weiteren war ebenfalls Leben auf der Bühne zu erblicken. Die Band spielte nicht nur sehr dynamisch, sie verhielt sich auch so. Jeder einzelne von ihnen musste im wahrsten Sinne des Wortes im Schweiß gebadet haben. Besonders Frontmann Thomas ließ sich von alle dem noch mehr anstecken und geriet anscheinend in einen Koller, der sich von Song zu Song immer mehr bei ihm bemerkbar machte. Je näher das Ende der Show rückte, desto mehr hatte er seine Stimme malträtiert. Ferner schnappte er sich bei dem Instrumental ebenfalls eine E-Klampfe und präsentierte seine Fingerfertigkeit, welche aber natürlich nicht mit den Anderen mithalten konnte.
(Diese Show-Einlage erinnerte mich übrigens an das Ende eines DOWN-Konzerts im Jahre 2007, bei dem Philip Anselmo das Gleiche tat.)
EXHORDER boten modernen Thrash Metal der besten und feinsten Sorte und sie gaben ein Konzert, wie es hätte nicht besser sein können, besonders nicht im Rahmen einer exklusiven Deutschland Reunion-Show. Dennoch muss ich noch mal betonen, dass es auf dem diesjährigen Rock Hard Festival einige Probleme mit dem Sound gab, die sich auch bei EXHORDER bemerkbar machten. Auch wenn hier zwischen den Saiteninstrumenten endlich mal eine gegenseitige Ergänzung zu hören war, so hätte es immer noch ein wenig mehr sein können. So, jetzt heißt es für mich erst einmal die eigene Plattensammlung erweitern. (MR.MELKOR/Squealer-Rocks.de)
ACCEPT
Samstagabend, ein super Festival und kaum Ausfälle bislang. Die Sonne brennt mittlerweile recht angenehm und es ist Zeit für DIE Reunion des Rock Hard Festivals. Klar, EXHORDER haben sich auch reformiert und wurden entsprechend euphorisch aufgenommen. Aber gewartet hat die Metal-Gemeinde einzig und alleine auf die Solinger Stahlschmiede ACCEPT, die sich mit neuem Sänger reformiert hat und auch mit einem neuen Album in den Startlöchern steht. Man hatte das Gefühl, dass 7000 Augenpaare nur auf eine Person, nämlich Mark Tornillo, fixiert sind, als ACCEPT mit “Metal Heart“ in die Schlacht um die Gunst der Fans ziehen. Gewohnt groovig geht die Band zu Werke und zu den Fähigkeiten an den Instrumenten braucht man keine Worte zu verlieren. Auch mit der Songauswahl sind die Jungs auf der sicheren Seite und kredenzen der hungrigen Meute Klassiker der Marke “Living For Tonite“, “Restless And Wild“ oder natürlich “Balls To The Wall“ und macht damit alles richtig.
Zu meiner persönlichen Überraschung und Freude befindet sich mit “Losers And Winners“ auch eine Nummer im Set, die nicht allzu oft zu Live-Ehren kommt. Da die Band aber dafür bekannt ist auch mal auf Risiko zu spielen, befinden sich mit den vorab veröffentlichten “The Abyss“ und “Teutonic Terror“ auch zwei brandneue Tracks auf der Setlist, die sich zumindest im Livekontext hinter den Klassikern nicht zu verstecken brauchen. Dennoch kommt hier auch die Crux des Gigs zum Tragen.
Ich bin kein Freund von Sänger Mark Tornillo, wenn er die Klassiker interpretiert. Da kann er meiner Meinung nach nicht gewinnen. Seine Stimme klingt zeitweise wie ein extrem heiserer Brian Johnson und teilweise trifft er die Töne auch nicht richtig. Ganz anders ist das hingegen bei den beiden neuen Nummern. Hier passt der Gesang zu den Songs und kann sich auch richtig entfalten, ohne zu sehr an Udo zu erinnern. Es ist also tatsächlich so wie es zu erwarten war: ACCEPT sind anno 2010 eine zwiespältige Angelegenheit. Daher mein (augenzwinkernder) Tipp: Nehmt mit Mark noch schnell ein zweites Album auf, so dass ihr ein 90 Minuten Programm auf die Beine stellen könnt und überlasst die Klassiker U.D.O. (Colin/metal.de)
KREATOR
Endlich sind KREATOR am Zuge. Trotz der vielen meiner Meinung nach wirklich guten Shows an diesem Tag, besonders von ARTILLERY und ACCEPT, habe ich eigentlich nur dem Auftritt der Essener Thrash-Koryphäen entgegen gefiebert, da sie nicht nur zu meinen absoluten Lieblingsbands zählen, sondern zudem eine schlichtweg überragende Live-Band sind, die mich jedes Mal aufs Neue begeistern und mitreißen kann.
Nach dem kurzen Intro “Choir Of The Damned” geben KREATOR mit dem ersten Song “The Pestilence” (unüblich, denn seit dem Release von “Hordes Of Chaos” starten die Essener eigentlich immer mit dessen Titelsong) sofort richtig Gas und brauchen nur wenige Töne, um das Publikum vollends auf ihre Seite zu ziehen. Von Beginn an wird gemosht und mitgegrölt, was das Zeug hält, unzählige Köpfe kreisen und KREATOR zerlegen einfach alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Es folgt nun doch der Titeltrack des aktuellen Albums und von nun an jagt ein Klassiker den anderen: “Phobia”, “Enemy Of God” und “Impossible Brutality” geben alle durchweg auf die Zwölf und das Publikum kann sich kaum mehr halten. Nur was die Ansagen der Stücke angeht, hält sich Mille heute ziemlich zurück. Schade, denn die haben inzwischen echten Kult-Status erreicht und gehören zu einer KREATOR-Show einfach dazu. Doch Abbruch tut das dieser Wahnsinns-Show in keinster Weise. Mit “Endless Pain” findet nun ein weiterer alter Track seinen Weg in die wirklich gelungene Setlist, bei der kein Gassenhauer der Band fehlt und dennoch auch mal wieder Songs gespielt werden, die die Band lange nicht mehr auf der Bühne präsentiert hat. “Terrible Certainity”, “Extreme Aggression” und “Coma Of Souls” gehen schließlich wieder mitten in die Fresse bis KREATOR nach “Amok Run”, “The Patriarch”, “Violent Revolution” und “Demon Prince” von der Bühne gehen.
Doch so einfach lassen die Zuschauer die Essener nicht gehen und natürlich ist klar, dass das Zugabenpaket “When The Sun Burns Red” (bei dem auf der Leinwand Bilder von gequälten Tieren gezeigt wird, was dem ein oder anderen offensichtlich die Stimmung vermiest), “Flag Of Hate” und “Tormentor” nicht fehlen darf. Dann ist aber leider wirklich Schluss, doch der heutige Auftritt KREATORs ließ absolut keine Wünsche offen. Schade nur, dass die Videoprojektion auf der Leinwand während der kompletten Show gemuckt hat, aber wer braucht schon bewegte Bilder im Hintergrund der Bühne, wenn auf der Bühne selbst so viel los ist. (Katharina.Beck/metal.de)
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