Rock Hard Festival
Der große Festivalbericht - Rock Hard Festival 2010
Konzertbericht
EVILE
Auch am Samstag ist es im Gelsenkirchener Amphitheater brüllend heiß. Ich hatte sogar den Eindruck, dass sich die Hitze stärker verbreitet als am Tag zuvor. Dementsprechend wunderte es mich auch nicht, dass vor der Bühne erst einmal nicht allzu viel los ist, besonders nicht um diese Zeit. Aber gut, der Laune tat dies keinen Abbruch, denn die Thrash-Metaller EVILE geben ein gutes, wenn aber auch kein herausragendes Konzert. Energiegeladen und in ordentlicher Stimmung wird ein Thrash-Statement nach dem anderen in die vorhandene Menge gefeuert, wobei EVILE sich auch kaum einen spielerischen Schnitzer leisten. Außerdem kommt der enorme Tributzoll der Band an Größen wie SLAYER, EXODUS und auch METALLICA noch mal besonders zum Vorschein.
Das ist insbesondere aus dem Grund so, dass im Allgemeinen Songs live sehr oft eine Spur anders klingen. Nicht nur der Aufbau und die Struktur der Stücke, die EVILE am 22. Mai zum Besten geben, sondern auch der Gesang von Matt Drake verdeutlicht dies noch einmal: er kommt wie eine Mischung aus Tom Araya und junger James Hetfield, wenn auch mit einer deutlichen Prise mehr Vibrato-Klang daher – man erinnere sich nur beispielweise an die Performance zu “Now Demolation“. Ich weise aus dem Grund noch einmal daraufhin, da ich nach wie vor der Ansicht bin, dass durch eine zu große Vorbildhuldigung das wahre Talent einer Band nicht zum Ausdruck kommen kann. Und über jenes verfügen EVILE allemal.
Alles in allem wusste das gegenwärtige Publikum die Qualitäten der Songs und natürlich auch die Band zu würdigen. Sie ließen sich von den Ansagen des Frontmannes hinreißen, hoben die Fäuste zum Zweck der Taktbegleitung und die Matten kreisten ebenfalls ordentlich mit.
EVILE hatten die Anerkennung des Publikums ja auch verdient. (MR.MELKOR/Squealer-Rocks.de)
BULLDOZER
Es gibt komischerweise einige Bands, welche zwar, wie im Falle der italienischen BULLDOZER, auf 30 Jahre Bandgeschichte zurückblicken können aber doch der breiten Masse nicht unbedingt bekannt sind und eigentlich immer nur den Die-Hard-Fans als Geheimtipp bekannt sind. Auch ich muss zugeben, dass ich mich im Vorfeld zuerst mal über die Band schlau machen musste. BULLDOZER haben zwei sehr markante Markenzeichen: zum einen sehr räudiger, schneller 80er-Thrash und zum anderen den recht charismatischen Sänger Alberto Contini, welcher bei Auftritten stets im Priesteroutfit von einer Kanzel aus zu den Jüngern des Thrash-Metal predigt. Diese Art der Bühnenshow ist zwar sehr ungewöhnlich, aber in jedem Fall ebenso wirkungsvoll und sorgt für einen hohen wiedererkennungswert. Da BULLDOZER wohl auch dem Großteil des Publikums nicht unbedingt geläufig waren, ist es vor der Bühne dann auch nicht so voll wie man es angesichts der dargebotenen Musik erwarten hätte können. Naja, was soll’s? BULLDOZER liefern in jedem Fall eine denkwürdige Show ab, wobei den Jungs aus Italien die Spielfreude mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben steht. Auch eine Anspielung, an das an diesem Abend stattfindende Champions League-Finale durfte nicht fehlen, denn als AC Mailand-Fans drücken die Jungs natürlich dem FC-Bayern die Daumen, was sie auch lautstark kund tun. Dann folgt noch eine musikalische Huldigung an ‘Cicciolina‘ (einfach mal googeln) und ein wirklich gelungener Auftritt geht zu Ende. Wer die Band bisher nicht kannte, sollte sich in jedem Fall mal die eine oder andere CD besorgen. Es lohnt sich! (Edewolf/Squealer-Rocks.de)
ARTILLERY
Nach dem wundervoll frischen Comeback-Album “When Death Comes“ habe ich mich total auf die Dänen von ARTILERY gefreut. War doch anzunehmen, dass sie viele Klassiker spielen würden. Dies war dann auch der Fall. ARTILLERY stürmen die Bühne und brettern Nummern wie den Titelsong des genialen “By Inheritance“-Albums, die begeistert aufgenommen werden. Dabei ist die Band aber zum Glück mutig genug, die Setlist mit viel Material der aktuellen Scheibe zu spicken. So kann man sehr gut erkennen, dass das neue Material ebenbürtig neben den Klassikern stehen kann, die auch mit dem neuen Sänger Sören Adamsen hervorragend funktionieren und den ehemaligen Sänger Flemming Ronsdorf vergessen machen. Das sehen wohl auch die Fans so, die die Band bedingungslos unterstützen und die Dänen immer wieder zu Höchstleistungen animieren. Das nehmen ARTILLERY natürlich gerne auf und spielen Klassiker wie das famose “Khomaniac“ oder das lauthals geforderte “Terror Squad“ extrem tight und kredenzen uns eine intensive Show, die zwar unter leichten Soundproblemen leidet, aber durch die Spielfreude und den Support der Fans als klasse Gig gesehen werden kann. ARTILLERY, danke, dass ihr wieder da seid. (Colin/metal.de)
RAVEN
Direkt im Anschluss an den starken Gig von ARTILLERY gibt es dann ein Leckerchen für die Freunde der NWoBHM. Mit RAVEN haben die Veranstalter nicht nur einen der wichtigsten Acts des frühen Heavy Metal verpflichtet, sondern auch den kultigsten. Die drei Raben wirken auf der Bühne, als ob sie nicht altern würden, was sich in enormer Spielfreude und allerlei spaßiger Interaktion mit den Fans äußert. Wenn man jetzt noch den ganz normalen Raven-Wahnsinn und Hymnen der Marke “Break The Chains“, “All For One“ oder “Live At The Inferno“ hinzuaddiert, kann man leicht darauf kommen, dass die drei Briten einen perfekten Gig auf die Bretter legen und man etwas mit dem sympathischen Trio fühlt, um die vielen harten Schläge des Business in der Karriere der Band. Doch eigentlich ist dafür kein Platz, denn RAVEN bieten das 80er-Jahre Heavy Metal-Rundumpaket inklusive den typischen Mitsingspielchen – was hier aber in keiner Weise peinlich wirkt, da völlig authentisch und von daher auch nicht deplatziert. Alles in allem ist die Stimmung immer auf einem ganz hohen Level, die Fans sind dankbar die Band zu sehen – feiern sie entsprechend ab – und die Band dankt es ihnen mit einer superben Setlist, in der sogar der Titeltrack des aktuellen Albums seinen Platz gefunden hat. Eines der Highlights des Festivals. (Colin/metal.de)
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