Rock Hard Festival
Der große Bericht - Rock Hard Festival 2009
Konzertbericht
WITCHBURNER
Manchmal hat man als Redakteur die nicht ganz so simple Aufgabe über die Show einer persönlich unbekannten Band zu schreiben. Selbstverständlich kann man sich vorher informieren, aber so richtig kennen tut man sie dann trotzdem nicht. Genauso erging es mir mit WITCHBURNER. Ich wusste zwar, dass die Jungs aus Fulda Thrash-Metal spielen, dennoch war deren Gig auf dem Rock Hard Festival für mich eine Premiere. Nach meiner Auffassung ist es durchaus akzeptabel, dass das erste Konzert des Tages von einer Truppe der härteren Gangart gegeben wird. WITCHBURNER präsentierten sich roh, brutal und kompromisslos. Selbst der hellste Sonnenschein konnte nicht gegen die düstere und nihilistische Kraft, die von dem Quintett ausging, ankommen. Das heißt, dass die enorme Hitze und der strahlend blaue Himmel für die Atmosphäre nicht störend waren. Die Stücke waren abwechslungsreich, denn mal wurde durchgehend auf Speed gesetzt und dann wieder auf die Bremse getreten, um ebenso massiv fortzufahren. Man merkte, dass alle Bandmitglieder aufeinander eingespielt waren und auch schon einiges an Bühnenerfahrung hatten. Zwar ertönte hier und da mal ein kleiner Verspieler seitens der Gitarristen, aber das war nicht weiter störend. Einzig Frontmann Andy steht meinerseits in der Kritik, die beinhaltet, dass er doch sehr stark nach dem ehemaligen Sänger Legion der Black Metaller MARDUK klang. Ob dem so sein sollte, kann ich nicht beantworten, auffällig war es allerdings schon. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass WITCHBURNER eine gelungene Show boten und ein guter Opener für das Festival waren. (Marcus/squealer-rocks.de)
ANGEL WITCH
Laut Aussage von Götz Kühnemund, war Bandleader Kevin Heybourne längere Zeit verschollen. Man muss dem guten Kevin dennoch attestieren, dass er gut in Form war und dementsprechend auch bereit mit seiner Band ANGEL WITCH das Festival zu rocken. Die leider noch immer überschaubaren Massen, durften sich über einen eigentlich gelungenen Auftritt der Band freuen. ANGEL WITCH waren klug genug nur Songs ihres legendären Debütalbums zu spielen. Musikalisch gab es bei Nummern wie “Confused“, dem schön hart vorgetragenen “White Witch“ oder „Atlantis“ natürlich nichts auszusetzen. Fans der New Wave Of British Heavy Metal wurden gut von der Band bedient und bei der Bandhymne “Angel Witch“ war dann ein erstes Mal kollektives Ausrasten angesagt auf dem Rock Hard Festival 2009 angesagt. Was weniger gut ins Bild passte, war die mangelnde Beweglichkeit der Musiker auf der Bühne. Die Musiker sind bei fast allen Songs auf der Stelle verharrt und haben lediglich ihren Part heruntergespielt. Das sollte einer Band wie ANGEL WITCH, auch trotz eines Heavy Metal-Klassikers in der Diskographie, eher nicht passieren, da sie ja nicht unbedingt aktuelles Material am Start haben und wahrscheinlich auch nicht allzu präsent in den Köpfen der meisten Fans sind. Von daher hätte die Band ihre Chance in dieser Hinsicht besser nutzen dürfen. Musikalisch hingegen, war wie erwähnt, alles im grünen Bereich. (Colin)
JAG PANZER
Nach dem “Krawall”, den PRONG soeben angerichtet hatten, kam der gemeine Musikliebhaber nun in den Genuss virtuoser Klänge. Zwar gab es keinen reinen Progressive-Metal zu hören, aber JAG PANZER spielen ja nun auch nicht wirklich 08/15-Metal. Die Erwartungshaltung an die Band war dementsprechend groß, auch da ich den Tyrant, Mark Briody, und seine Truppe zuletzt 1997 gesehen hatte. Hinzu kommt natürlich auch der Wechsel an der Klampfe. Für den zu MEGADETH abgewanderten Chris Broderick griff der schon auf der „Chain Of Command“-Scheibe zu hören gewesene Chris Lasegue in die Saiten. Mit dem Titeltrack jenes Albums legten JAG PANZER dann auch höchst motiviert los. Der Sound ging in Ordnung und die Band, allen voran der wie immer göttlich singende Harry ‘Tyrant’ Conklin, war auf der Bühne sehr agil. Was den Gig dann allerdings doch nicht zu einem absoluten Höhepunkt werden ließ, war ganz klar die Setlist des Panzers. Einerseits ließen die im Anschluss an den Opener in die Menge gefeuerten “Future Shock“ und “Tyranny“ auf Großtaten hoffen. Doch schon das wie die beiden Vorgänger ebenfalls vom “The Fourth Judgement“-Album stammende “Black“ drückte die Stimmung ein wenig. Klar, wenn man eine Band wie JAG PANZER sieht, will man auch die Klassiker hören. Auch, wenn sich die Band sichtlich mühte (und mit “Fate’s Triumph“ einen meiner Lieblingssongs spielte), die Stimmung aufrecht zu halten, sprang der Funke nicht wirklich über. Das konnte auch die mittlerweile komplett eingesetzte Lightshow nicht ändern. Ein kurzes Stimmungshoch erlebte Gelsenkirchen noch bei “King At A Price“, dem grandiosen “Iron Eagle“ und den Klassikern “License To Kill“ und “Generally Hostile“, einem würdigen Abschluss. Der Rest dazwischen ist auf Platte über jeden Zweifel erhaben, funktioniert live aber nicht immer, weil die Songs dem Publikum dann teilweise doch zu sperrig waren. So hat der Gig von JAG PANZER einen faden Beigeschmack. Spieltechnisch nahezu unerreicht, fehlten doch einige der Hymnen, nach denen ein Festival-Publikum nun einmal lechzt. Auch wenn es kein herausragender Gig war, war es doch schön den Panzer mal wieder in Aktion zu sehen. (Colin)
OPETH
Schon im Vorfeld des Headliner-Auftritts der schwedischen Prog-Death-Metaller von OPETH waren missgünstige Stimmen aufzuschnappen. Da war unter anderem von Stimmungsbremse und Mathematik-Metal die Rede. Ich bin ja eigentlich eher ein Freund der komplizierteren Spielweise des Metal, aber leider muss ich obigen Kritikern teilweise recht geben. Vorab ist aber mit aller Deutlichkeit zu sagen, dass OPETH eigentlich nichts falsch gemacht haben. Die Band spielte mit der nötigen Portion Professionalität und Einsatzfreude einen gelungenen Gig, welcher den Fans der Band wohl auch ziemlich gut gefallen haben dürfte. Aber als Headliner vor dem eher partyhungrigen Publikum des Rockhard-Festivals empfand ich OPETH reichlich deplatziert. So wollte während des gesamten Gigs keine wirkliche Festival-Headliner-Stimmung aufkommen. Der Andrang vor der Bühne blieb genauso verhalten wie die Reaktionen der großen Publikumsmasse. Wo im letzten Jahr bei TESTAMENT noch die sprichwörtliche Kuh flog, gab es 2009 leider nur eine kleine Nachtmusik. Wie gesagt, ein Stil wie der von OPETH hätte zu einem früheren Zeitpunkt, vielleicht auch nur eine oder zwei Stunden früher, durchaus seine Berechtigung gehabt, aber ein Headliner sollte das Haus, bzw. das Theater, rocken. Dieser Effekt blieb leider aus, ohne dass man der Band dafür einen Vorwurf machen könnte.(Jan/squealer-rocks.de)
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