Rock Hard Festival
Der große Bericht - Rock Hard Festival 2007
Konzertbericht
Bullet & Crucified Barbara
Dank einer bekloppten Einrichtung namens Arbeit kommen wir nicht früh genug aus Dortmund los und geraten außerdem in einen kleinen Stau. So verpassen wir leider die Chaoten von BULLET (die in einem höllisch langen und höllisch alten Volvobus auf dem VIP-Parkplatz übernachten) und die Mädels von CRUCIFIED BARBARA. Denn ganzen Tag plärrte das Radio was von unglaublichen, apokalyptischen Unwettern, an deren Einbruch wir ob des freundlichen Himmels doch recht stark zweifeln. Dafür gibt es Luftfeuchtigkeit und Temperaturen jenseits der Saunagrenze. Egal, wir fließen zusammen mit dem ersten Bier des Tages erstmal Richtung Bändchenausgabe und Festivalgelände.
Cataract
Als wir das Festivalgelände betreten, stehen CATARACT bereits voll im Saft. Die Schweizer hauen mit ihrem eigenständigen Metalcore mächtig auf den Putz und zaubern trotz einer etwas bewegungsarmen Show eine prächtige Energie auf die Bühne. Dass sie sich eher spärlich bewegen, sei ihnen aber verziehen, denn bei der allgegenwärtigen Schwülness from Hell verbietet sich eigentlich jedwede Form von Ausdruckstanz. Den Metalcore-Kids im Publikum ist das mehr als einmal aber ziemlich egal, so dass sich bald hier und da ein paar Circlepits bilden. Das Songmaterial eignet sich hervorragend zum Anheizen des Festivals, obwohl viele Sachen dann doch recht gleichförmig tönen. Trotzdem kriegt man hier ein paar feine Death-Metal-Riffs und Hardcore-Grooves um die Ohren gehauen, so dass am Ende die Daumen steil nach oben gehen. Coole Show!
Heaven Shall Burn
Metalcore im Doppelpack, überhaupt haben die Veranstalter die einzelnen Musikstile möglichst in Blöcke verpackt. Daher folgen die Kollegen von HEAVEN SHALL BURN direkt auf dem Fuße von CATARACT. Leider haben sie heute nicht unbedingt ihren besten Tag erwischt, die eigentlich tollen Songs werden denn auch teilweise ziemlich untight präsentiert. Besonders bei neueren Klamotten liegt die Gitarrenfraktion recht arg daneben, was den Hörgenuss doch deutlich schmälert. Dafür haben die Himmelsverbrenner einen aktiven Fronter in ihren Reihen, der das ohnehin begeisterte Publikum noch weiter anpeitscht, so dass vor der Bühne eine energische Partystimmung herrscht, hier sind die kleineren Gitarrenpatzer ohnehin völlig wurscht. Insgesamt gehen HEAVEN SHALL BURN als Sieger von den Brettern, die Party kann weiter gehen. Beiden Bands kann man im übrigen attestieren, die eingeschränkten Grenzen des Metalcores weitgehend hinter sich gelassen zu haben, hier regiert eher echter – wenn auch moderner – Metal als tausendmal gehörtes Coregeschraddel.
Grave Digger
Jetzt wird es Zeit für klassischeren Heavy Metal, und den Anfang machen die Veteranen des Teutonen-Metals schlechthin: GRAVE DIGGER. Und die hauen dem Publikum ohne große Tricks und Spielereien hauptsächlich ihre Standards um die Ohren: „Headbanging Man“, „Heavy Metal Breakdown“ und das unverzichtbare „Rebellion“ stehen natürlich auch heute wieder auf der Tagesordnung und sorgen für einen soliden, überraschungsfreien Gig. Leider fehlt der Band heute das letzte Extrapfund Schmackes, irgendwie wirkt die musikalische Darbietung ein wenig lahm und bieder. Dafür ist Chris Boltendahl aber prächtig bei Stimme und hat sichtlich Spaß am Auftritt. Alles andere als schlecht, was GRAVE DIGGER da abliefern, aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Hammerfall
Nach einer längeren Umbaupause – die Herren von HAMMERFALL benötigen einen kitschigen Podestaufbau inklusive zehn beleuchteter Bassdrums, um sich richtig wohl zu fühlen – wird die PA zum Start der schwedischen Truemetaller ordentlich aufgedreht. War der Sound bislang noch differenziert und ausgeglichen, gibt es jetzt pure Lautstärke, die wahrscheinlich auch die eine oder andere spielerische Unpässlichkeit seitens HAMMERFALL überdecken soll (manche Songs rangieren hart an der Grenze zur Unerkennbarkeit). Für einen Headliner geben sich die Schweden in musikalischer und showtechnischer Hinsicht erstaunlich amateurhaft, Oscar Dronjak sieht mal wieder aus wie ein geschmacksverirrter Robocop nach einem Überfall auf einen Lederfetisch-Laden (und legt sich bei einem eher misslungenem Stunt vom Podest beinahe auf die Fresse), und Fronter Joacim Cans gibt außer seinem dünnen Stimmchen auch noch Blödansagen aus dem Labergrundkurs von Joey DeMaio zum Besten. Sorry, auch wenn HAMMERFALL ein paar coole Songs auf der Pfanne haben, das war nix!
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