Rock Hard Festival 2024
Eine unvergessliche Zeit
Konzertbericht
Freitag, 17.05.2024
Zur Eröffnung des Festivals geht es düster zu. DREAD SOVEREIGN knallen dem Publikum eine rotzige Mischung aus Doom, Punk und traditionellem Metal um die Ohren. Das findet ordentlich Anklang, was sich am bereits hohen Zuschaueraufkommen zeigt. Alan Averill, der sich schon einmal für seinen PRIMORDIAL-Gig am folgenden Tag aufwärmt, hat das Publikum dank seines immensen Charismas schnell in der Hand. Musikalisch liefert das Trio durchweg absolute Brutalität. Ein gelungener Auftakt, auf den THRONEHAMMER anschließend aufbauen. Noch düsterer, noch brutaler als beim eröffnenden Act geht es bei der britisch-deutschen Combo zur Sache. Mit dem aktuellen, vielerorts gefeierten Album „Kingslayer“ im Gepäck, begeistert die Band das Rock Hard Festival von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Kontrastprogramm zum Nachmittag
Für Kontrastprogramm sorgen im Anschluss MYSTIC PROPHECY. Mit Power Metal, der dem Genrenamen gerecht wird, preschen Sänger R. D. Liapakis und seine Mannen nach vorne. Mächtige Gitarrenriffs treffen auf einprägsame Melodien. Da fliegen allerorts die Haare durch die Luft und die Fans recken ihre Fäuste hoch. Bei den üblichen Mitmachspielchen braucht es kaum Animation seitens der Band, damit alle einsteigen.
Während wir noch auf den angekündigten Regenguss warten, entern die schwedischen OSDM-Veteranen von UNLEASHED die Bühne und liefern gewohnt ab. Die Band hat seit „Where No Life Dwells“ eine gelungene Entwicklung von nietenbehangenem Death Metal zu Viking-Metal hinter sich, bleibt aber natürlich immer noch dem Todesblei treu. Das gefällt nicht nur großen Teilen unserer Redaktion und es entwickeln sich veritable Moshpits. Der Post-Metal der folgenden BRUTUS zündet dagegen nicht bei allen und auch wir nutzen die Zeit für einen Rundgang über das Gelände.
Neben der geliebten Fressmeile, einigen Merch- und Plattenständen, wurde auch dieses Jahr wieder das Partyzelt tagsüber für eine Ausstellung genutzt. Während kleinere Künstler auch hier mit Livemusik für Unterhaltung sorgen, kann man sich vor dem Zelt mit irischen Schmankerln eindecken. Der Geldbeutel muss bei den aufgerufenen Preisen allerdings prall gefüllt sein.
Galerie mit 8 Bildern: Mystic Prophecy – Rock Hard Festival 2024
Galerie mit 20 Bildern: Unleashed – Rock Hard Festival 2024
Galerie mit 11 Bildern: Brutus – Rock Hard Festival 2024
Ein Highlight am ersten Tag
AMORPHIS schließen den heutigen Tag ab und lassen kaum Raum für Diskussionen. Die Band bietet so ziemlich alles, was eine mitreißende Headliner-Show benötigt. Neben erstklassigem Sound und einer einfühlsamen Lichtshow, haben die Finnen auch ordentlich ihren Backkatalog ausgemistet und bieten längst nicht von jedem Album eine Kostprobe. Der Fokus liegt eindeutig auf den neueren Outputs „Halo“ und „Queen Of Time„, während das Debüt „The Karelian Isthmus“ sträflich vernachlässigt wird. Dennoch: AMORPHIS zaubern eine wunderbar nachdenkliche Atmosphäre, die zwar episch ist, jedoch ohne Pathos auskommt. Der Höhepunkt dieses ersten Festival-Höhepunktes ist natürlich „Black Winter Day“, das eine ungeahnte Gefühlsmenage zum, am Nachmittag erlebten „Before The Creation Of Time“ (UNLEASHED), kredenzt.
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