Rock am Ring
Der Festivalbericht vom Rock Am Ring 2015
Konzertbericht
K.I.Z., Crater Stage
Jetzt wird zum ersten Mal wahr, was alle immer prophezeien – als Fan der rockigen Klänge bist du heute von den großen Open-Air-Bühnen ausgeschlossen. Aber genau das möchte man doch eigentlich genießen und nicht im stickigen, kleinen Zelt mit deutlich schlechterem Sound abhängen. Also entscheiden wir uns für die Band, wegen der uns deutscher Rap peinlich ist. Und das Berliner Quartett enttäuscht nicht, denn Tarek, Maxim, Nico und DJ Craft (aka DJ Auge) treten der Menge richtig fett in den Arsch und hauen einen Knaller nach dem anderen raus. Die Fans sind zu 100% textsicher, verpassen keinen Einsatz und grölen für K.I.Z., wie es sich gehört. „Geld Essen“, „Ellenbogengesellschaft“, „Hurensohn“, „Ich Bin Adolf Hitler“, „Spasst“, „Ein Affe Und Ein Pferd“ machen genauso mordsmäßig Spaß, wie die Ansagen der Band: „Du kannst’n Supersalto, aber jetzt verpiss‘ dich“ kontern K.I.Z. auf den einen Typen, der immer im frisch aufgestellten Pit rumfuchteln muss. Maxim kümmert sich dann um’s Niveau und verspricht, dass er jedem einzelnen Anwesenden nach dem Konzert einen blasen wird, während Niko die Menge mit „Der Durch Die Scheibeboxxxer“ reaktionsmäßig genau da abholt, wo sie sich momentan befindet: „Wenn ich sag Bier, sagt ihr Bier!“ Was sich für Außenstehende jetzt sicher asozial und unterirdisch sinnfrei anhört, kann man nur verstehen, wenn man sich mit K.I.Z. schon beschäftigt hat, den kompletten Text und nicht nur Songfetzen gehört hat.
DEICHKIND, Crater Stage
DEICHKIND können kurz abgehandelt werden, aber nicht weil sie unserem Schwerpunkt nicht entsprechen, sondern weil die Band leider schlicht langweilig war. Es fängt schon damit an, dass die Monitore schwarz bleiben, nachdem die Hamburger mit „So’ne Musik“ vom aktuellen Album einsteigen. Vor der Crater Stage gibt es generell weniger Monitore als früher und der Platz ist zum Bersten voll. Jeder will sehen, wie die DEICHKINDer ans Limit gehen. Stattdessen wird uns lieblos ein Hit nach dem anderen vor die Füße geworfen, viel zu früh tönen „Leider Geil“, „Like Mich Am Arsch“ und „Bück Dich Hoch“ über den Platz und noch dazu klingt der Sound verdammt nach Halb-Playback. Schade, denn DEICHKIND sind eigentlich eine absolute Bank, aber nicht, wenn ein Großteil der Fans die Show nicht sehen kann und noch dazu THE PRODIGY nebenan den Abriss starten und die Bässe dröhnen. Die vorderen Reihen hatten ganz sicher ihren Spaß.
Der zweite Tag bei Rock am Ring 2015 war durchwachsen. SLASH FEAT. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS lieferten die absolute Oberwucht und zeigen, wie Rock am Ring klingen sollte. Vor der Crater Stage fühlt man sich aber leider eher wie beim Splash Festival und nicht wie bei Rock am Ring. Letztendlich haben aber K.I.Z. (die Rapper, wohlgemerkt!) den Abend gerettet. Das vielfältige Line-up macht Rock am Ring zwar aus, aber etwas rockerfreundlicher hätte man die Acts schon streuen können.
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Plusplunkt Sound?
Alternatent wurde kritisiert, was stimmt. Es kommt nicht oft vor, dass mir Konzerte zu leise sind.
Doch hatten auch die Crater Stage teilweise echte Soundprobleme. Paradebeispiel In Flames, welche sich der Autor wahrscheinlich nicht angesehen hat, da sie im Bericht nicht erwähnt wurden.
Only For The Weak war kaum zu erkennen, hätte Herr Friden es vorher nicht angekündigt. Auch musste das Konzert nach dem zweiten (oder dritten?) Song kurz unterbrochen werden, da es so wirklich kaum auszuhalten war (nein ich bin nicht einer von den ganz pingeligen, es war wirklich schlimm). Jedoch konnte der sympathische Schwede die Zeit gut überbrücken, auch da das Publikum den Circle-Pit zum eigenen Klatschen fortführte.
Auch gefiel mir Slipknot nicht. Corey Taylor war viel zu leise eingestellt, was vielleicht auch daran lag, dass er das Mikro oft sehr weit entfernt hält. Dies fand ich jedoch sehr enttäuschend, da ich mich sehr auf seinen Gesang gefreut hatte. Trotzdem Gutes Festival