Rock am Ring
Der Festivalbericht vom Rock Am Ring 2014
Konzertbericht
Tag 2:
COLDRAIN sind die erste Band auf dem Plan, eine aufstrebende Band aus Japan, die Metalcore mit klarem und rauhem Gesang spielen. Wer hätte das gedacht? Allerdings muss man sagen, dass die Musiker sich richtig Mühe geben und die Songs tatsächlich gut sind. Vor der Clubstage feiert man COLDRAIN standesamtlich ab, was die Band sichtlich freut. Ein schöner Einstand für die Band, COLDRAIN heizen die Menge ordentlich an, sind aber auf der kleinen Bühne auch gut aufgehoben. Generell stehen hier an diesem Tag wohl die coolsten Fans, die den Bands das geben, was sie verdienen. Ein dickes Lob an die Fans vor der Clubstage!
Galerie mit 10 Bildern: Coldrain - Rock Am Ring 2014THE FRATELLIS folgen. Als ich vor kurzem von der Veröffentlichung der neuen Platte erfuhr, fielen mir siedendheiß die beiden echt guten Erstwerke ein und ich war mich sicher, von damals bis heute eine Menge Output verpasst zu haben. Nein, falsch gedacht, denn das kürzlich veröffentlichte „We Need Medicine“ ist erst das dritte Album der Schotten und somit wurde eigentlich nichts verpasst. THE FRATELLIS sind nicht gerade für aufgekratzte Liveauftritte bekannt, von daher war ich gespannt, was der Auftritt bringen würde. Um es kurz zu halten – die Zeit hätte ich mir sparen können. Sicherlich muss man das Publikum nicht ständig animieren und ganz sicher sind THE FRATELLIS nicht die tighteste Band auf dem Planeten, aber was spricht dagegen, Hits zu spielen, wenn man doch schon welche hat? Stattdessen zieht das Trio eine lahme Nummer nach der anderen und langweilt mit übelstem Festzelt-Rock. Öder Bass und eine Band, die eigentlich eher für sich zu spielen scheint und ihre guten Tage leider wohl hinter sich hat. Statt dem Suff-Song „Chelsea Dagger“ hätten sie uns gerne „Flathead“ gönnen können…
Galerie mit 2 Bildern: The Fratellis - Rock Am Ring 2014Danach folgen CROSSFAITH aus Japan. Wie die Irren springen die Musiker raus und bestätigen das Klischee, dass die meisten Japaner anscheinend nicht ganz dicht sind. Beim Schlagzeuger bin ich mir erst nicht sicher, ob es sich um 12-jähriges Mädchen oder einen Typ handelt und der Keyboarder sieht aus, wie der durchgeknallte Mr. Chow aus dem Film „Hangover“. Man kann von der Musik halten, was man will – aber live reißen sich die Japaner ein Bein aus und werden somit zu Recht belohnt. Viele werden die Band gar nicht gekannt haben, aber CROSSFAITH überzeugen vom Fleck weg mit ihren tanzbaren und trotzdem harten Songs. Die Band ist clever und weiß genau, was sie tut, das merkt der aufmerksame Beobachter sofort. Deshalb ziehen CROSSFAITH mit „Omen“ auch ein cooles Cover von THE PRODIGY aus dem Hut.
Ich hoffe, dass keiner – und zwar wirklich keiner! – der springenden Leute sich vorher in irgendwelchen Social Media-Kanälen negativ über das „fehlenden Rock“ im Line-Up beschwert hat. Seltsamerweise rasten nämlich immer alle komplett aus, sobald es fette Dancebeats Marke PRODIGY auf die Omme gibt. So also auch bei CROSSFAITH und mit der aufgeheizten Menge spielt die Band euphorisch ihr Set zu Ende, leider auch viel zu kurz. Allerdings muss man resümieren, dass CROSSFAITH noch nicht an die Größe von ENTER SHIKARI reichen… Dazu sind sie leider zu irre und inhaltlich noch zu schwach.
Galerie mit 10 Bildern: Crossfaith - Rock Am Ring 2014ARCHITECTS habe ich erst vor relativ kurzer Zeit für mich entdeckt, bin gleich sorgsam mit dem kompletten Backkatalog versorgt worden und war nun enorm gespannt, wie man diese Brüllkraft live rüberkriegen kann. Der Platz vor der Clubstage – viel zu klein für diese Band und platzt schier aus allen Nähten. Sam Carter und Kollegen rennen wie angestochen auf die Bühne und klatschen uns „Gravedigger“ auf die Ohren. Die textsicheren Fans stehen tatkräftig zur Seite und brüllen mindestens genauso frenetisch Richtung ARCHITECTS. Die Band liefert uns einen Triple vom aktuellen Album“ Lost Forever//Lost Together“ und räumt nach dem Opener mit „C.A.N.C.E.R.“ und „Naysayer“ komplett auf. Der Sänger gönnt sich nach einem Song schon ein Bad in der Menge, wobei ein Fan ihm ordentlich in den Nacken klatscht. Wahrscheinlich wollte er ihm nur zusprechend auf den Rücken klopfen und war etwas zu energetisch, zumindest scheint es Sam eher weniger geil zu finden. Es werden zahlreiche Pits gestartet, Walls Of Death veranstaltet, gestoßen und geschrien wie verrückt. Beim Rock’n’Heim wird die Band ebenfalls auftreten und deutlich mehr Platz haben. Bei „The Devil Is Near“ übertönen die Fans locker den Sänger, toller Auftritt und eine grandiose Liveband.
Galerie mit 13 Bildern: Architects - Rock Am Ring 2014Setlist ARCHITECTS
Gravedigger
C.A.N.C.E.R
Naysayer
The Devil Is Near
Alpha Omega
Day In Day Out
Follow The Water
Broken Cross
These Colours Don’t Run
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