Rock am Ring
Der Festivalbericht vom Rock Am Ring 2014
Konzertbericht
ROCK AM RING 2014! Vier Tage tolle Bands, strahlender Sonnenschein und gut gelaunte Menschen. Zahlreiche Fans waren schon früh angereist, um die 29. Ausgabe des Kult-Festivals zu feiern. Viele Ringrocker werden aber mit gemischten Gefühlen angereist sein, denn fest steht, dass das Festival seinen 30. Geburtstag an einem anderen Austragungsort feiern wird. Veranstalter Marek Lieberberg machte in den vier Tagen deutlich: Wir rocken weiter! Es wird definitiv im nächsten Jahr eine weitere Ausgabe von Rock Am Ring geben, und zwar am gewohnten ersten Wochenende im Juni!
Tag 1:
Die Ehre der Eröffnung geht an FALLING IN REVERSE, eine amerikanische Post-Hardcore Band mit großer Fanbase. Leider bekommen wir von der Band nicht so viel mit, aber der Platz kocht und die Stimmung ist großartig. Die Band übergibt nahtlos an PENNYWISE – eine Punk Rock-Legende, keine Frage- aber so richtig aus den Puschen kommen sie nicht, und auch das NIRVANA-Cover ist nicht so wirklich gelungen. Dabei spielen sich bei schönstem Sonnenschein, denn der Wettergott hat sich vertan und statt der angekündigten Regentropfen warme Sonnenstrahlen geschickt.
Ein groß angekündigtes Highlight in Sachen Essensstand ist Hell’s Kitchen von TV-Koch Steffen Henssler, der sogar selbst an mehreren Tagen vor Ort ist. Vegetarische Frühlingsrollen (2 Stück für 6,90 Euro) ist eines der handvoll Angebote, die es zur Auswahl gibt. Das Essen ist sehr lecker und eine gute Alternative zu den üblicherweise angebotenen Fressalien. Lustig ist die Tatsache, dass der Stand für vegetarische Burger direkt neben dem Stand mit dem charmanten Namen „Sau am Spieß“ aufgestellt ist. Der Name ist Programm und so essen viele Vegetarier ihren Burger mit Blick auf ein aufgespießtes Schwein. Ein Festivalshirt kostet, wie im Vorjahr, 25 Euro, Bierpreise liegen bei vier Euro für einen 400ml-Becher.
Die folgenden THE OFFSPRING machen dieses Mal einiges besser, als bei ihrem letzten Auftritt auf dem Ring. Die Amerikaner schießen sehr scharf und zocken ihr Erfolgsalbum „Smack Smash“ auf einen Rutsch runter. Schon „Bad Habit“ sorgt für erste ordentliche Aufruhr. Es wird gesprungen, gerannt und gestoßen, was das Zeug hielt. THE OFFSPRING erscheinen mir auch deutlich agiler und viel spielfreudiger, was eventuell auch dem grandiosen Wetter geschuldet war. Es gibt etwas Unstimmigkeiten innerhalb der Band, ob sie das Album jetzt zum ersten oder zum zweiten Mal überhaupt in Folge spielten. Interessiert aber sowieso niemanden – THE OFFSPRING kommen genau richtig und sorgen für einen schönen Auftakt. Bei „Self Esteem“ kommt dann zum ersten Mal das typische „Ring-Gefühl“ auf, es ist einfach Wahnsinn, wenn tausende Kehlen einen Song grölen, singen, dudeln… wie auch immer man es nennen mag. Stücke wie „Staring At The Sun“, „What Happened To You“ (hier merkt dann der Tonmann, dass da noch eine weitere Gitarre ist, die man mal laut stellen kann…) oder „Pretty Fly“ eignen sich hervorragend für diese Momente und werden dankend angenommen.
In der Umbaupause macht sich die Ruhe vor dem Sturm breit, denn nun folgen die mächtigen IRON MAIDEN. Die Briten lassen sich auch nicht lange bitten und entern fast pünktlich mit „Moonchild“ die Bühne. Mit dem folgenden „Can I Play With Madness“ lassen sie den Abend etwas moderat angehen, aber wer IRON MAIDEN kennt, weiß, dass auf jeden Fall immer einige Bomben platzen und neben den grandiosen Songs auch optisch immer einiges geboten wird. Pro Song wird ein anderes, passendes Backdrop ausgerollt und auch Spaßvogel Bruce Dickinson lässt sich natürlich nicht lumpen und wirft sich in diverse Verkleidungen. Der erste Schock der Fans – da stehen wirklich IRON MAIDEN! – legte sich spätestens bei „Revelations“ und von da an wird jeder Klassiker aus vollstem Halse mitgebrüllt. Sicherlich kommen auch einige Kiddies an diesem Abend auf den Trichter, dass IRON MAIDEN eine verdammte Kultband sind, die man praktisch mögen muss. Wie die Herren über die Bühne fegen, ist wahrlich beeindruckend, sollte man doch immer bedenken, wie lange IRON MAIDEN schon dabei sind und wie oft die Band spielt. Einen Song wie „Fear Of The Dark“ oder „Run To The Hills“ nach dieser langen Zeit noch so ambitioniert zu spielen, als ob er gerade gestern zum Hit geworden wäre, das tun nicht viele Bands. Aber genau dies ist einer der Gründe, warum IRON MAIDEN zurecht so verdammt groß sind.
Ein weiterer wird wohl die Präsenz der einzelnen Bandmitglieder sein: Bruce ist sich wirklich für nichts zu schade und wirft eine Maskerade nach der anderen über. Wie Steve Harris den Bass zupft, ist einfach unfassbar gut und einnehmend, es macht tierisch Spaß, ihm beim Spielen zuzuschauen und zu erkennen, wie viele von ihm gelernt haben. Schlagzeuger Nicko McBrain einfach unfassbar fit und wurde noch dazu an diesem Abend 62 – in Worten zweiundsechzig! Dafür wird er genötigt einen albernen Hut aufzuziehen und sich von knapp 85.000 Leuten ein Ständchen singen zu lassen. Nicko nimmt es gelassen entgegen und spielt den ganzen Abend, als ob er höchsten 30 wäre. IRON MAIDEN ziehen eine Show ab, wie man sie nicht besser machen kann, auch Bruce ist überraschend gut bei Stimme und gibt knappe zwei Stunden lang alles. Ein Auftritt mit zahlreichen Gänsehautmomenten und dem Gefühl, endlich wieder bei Rock Am Ring zu sein!
Der vollmundig angekündigte Special Guest ist dann weder BÜLENT CEYLAN noch DAVID HASSELHOFF, sondern CRO. Da der Panda im letzten Jahr schon da war, war mir die Taktik dahinter eher unklar. Für mich natürlich kein Pflichttermin und schon gar keine Kür. So endet dieser erste Festivaltag mit einem sehr guten Eindruck.
Fazit: IRON MAIDEN sind und bleiben die unbesiegbare Macht und „Seventh Son of a Seventh Son“ ist live unfassbar stark !Up the Irons
Galerie mit 7 Bildern: Rock Am Ring Tag 1: Donnerstag, 05.06.2014 - Rock Am Ring 2014Setlist IRON MAIDEN
Doctor Doctor (UFO song)
Rising Mercury
Moonchild
Can I Play with Madness
The Prisoner
2 Minutes to Midnight
Revelations
The Trooper
The Number of the Beast
Phantom of the Opera
Run to the Hills
Wasted Years
Seventh Son of a Seventh Son
Wrathchild
Fear of the Dark
Iron Maiden
Zugaben:
Churchill’s Speech
Aces High
The Evil That Men Do
(„Happy Birthday“ für Nicko McBrain)
Sanctuary
Always Look on the Bright Side of Life
(Monty Python Song)
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