Rock am Ring 2017
Der Festivalbericht mit Bildergalerie
Konzertbericht
2. Tag Rock am Ring, 03.06.2017
Die Freigabe für die Wiederaufnahme von Rock am Ring verbreitete sich am Vormittag wie ein Lauffeuer. Wie wird die Menge heute, nach diesem desaströsen Ende gestern, drauf sein? Besonders im Netz kann man verfolgen, dass eine Frage allen auf den Nägeln brennt: Was ist mit RAMMSTEIN? Der Veranstalter hatte gestern angekündigt, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um einen Auftritt der Band doch noch möglich zu machen. RAMMSTEIN selbst verkünden im Laufe des Tages allerdings, dass dies nicht passieren wird. Es versteht sich von selbst, dass sich die logistische Höchstleistung nicht einfach so zwischen zwei Slots schieben oder mühelos von A nach B installieren lässt. Die Fans sind zwar enttäuscht, stürmen aber getreu dem Motto „Abwischen und weiter“ das Gelände. Im Vergleich zu den Vorjahren lassen sich übrigens deutlich weniger Betrunkene sichten. Man merkt, dass die Leute heute achtsamer, aber auch entschlossen sind. Ein „Wir lassen uns nicht unterkriegen, heute wird gefeiert!“ liegt in der Luft. Viele haben Schilder mit eindeutigen Botschaften gegen Terror gemalt, tragen diese um den Hals und werden nicht müde, sie im richtigen Moment hochzutragen.
DONOTS – Volcanostage
Die erste Band des Tages sind Ingo Knollmann und seine Kollegen, die gerade auf der Volcanostage ihr Punker-Image zerstören. Natürlich nicht, denn der agile Fronter nutzt die Gelegenheit für entsprechende Ansagen, singt eher schief statt professionell und sorgt dafür, dass die DONOTS ganz sicher nie eine Pop-Band werden und immer etwas Dreck in der Luft hängt. „Herr Lieberberg, können Sie nicht einfach noch einen Tag dranhängen?“, will er wissen.
Die Ringrocker stimmen zu und tanzen sich den Frust vom Leib zu Songs wie „Problem, kein Problem“ und „Stop The Clocks“. Richtig Pluspunkte sammeln die DONOTS mit ihrer ANTHRAX-Hommage „Caught In A Mosh“ und „We’re Not Gonna Take It “ von TWISTED SISTER, einige Ältere auf dem Gelände rasten richtiggehend aus. Wer bei den DONOTS musikalisch nicht steil geht, muss zumindest anerkennen, dass die Typen auf der Bühne sich von den vor der Bühne kaum unterscheiden. Watt willste mehr?
SHVPES – Engelbert Strauss Alternastage
SHVPES sind typische Metalcore-Stangenware, will man nach dem ersten Song rufen. Nach längerer Beobachtung merkt man aber, dass die Engländer schon darum bemüht sind, ihren Sound zu öffnen. Das aktuelle Album „Pain. Joy. Ecstasy. Despair“ lockt rein vom Artwork her auch eher in eine andere Richtung, man vermutet eher Hard Rock. Man merkt, wie sich die Band rund um Sänger Griffin Dickinson – Sohn von Bruce Dickinson, sein Bruder wird später noch mit AS LIONS auftreten – von Song zu Song mehr Respekt erspielt. Aus anerkennendem Kopfnicken wird Springen und Tanzen, SHVPES haben ihr Ziel damit erreicht und den guten Eindruck, den sie als Support von TRIVIUM hinterlassen haben, bestätigt.
Galerie mit 5 Bildern: Shvpes Rock am Ring 2017Nach dem Auftritt von SHVPES entern wir den Bierstand und kommen dabei in den Genuss von DRUNKEN MASTERS. Sind die wirklich drunken? Der Sinn und Zweck erschließt sich überhaupt nicht. Es wird einfach gesamplet und verhunzt, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist und das Publikum rastet trotzdem komplett aus.
AS LIONS – Engelbert Strauss Alternastage
AS LIONS sind sicherlich die Überraschung des Tages. Die Band aus London spielt Modern Rock und hat mit „Selfish Age“ erst ein Album am Start. Sänger Austin Dickinson, Sohn des legendären Sängers Bruce Dickinson von IRON MAIDEN, überzeugt durch seine Präsenz und seine außergewöhnliche Stimme. Der Klang verortet AS LIONS irgendwo zwischen heute und der guten alten Zeit, ganz der Papa eben. Auch wenn die Lieder nicht allesamt Hits sind, so lässt sich doch sofort erkennen, dass die Band groß denkt. Es gibt viele Möglichkeiten, das Publikum einzubinden, und noch dazu ziehen die Löwen ihren Auftritt gut gelaunt und so motiviert durch, dass man denken könnte, sie würden den besten Slot auf der Volcanostage spielen. Da wir heute zum Feiern hier sind, lassen sich die Besucher nicht lumpen und feiern „Pieces“, „One By One“ und „Aftermath“ ab, als ob es sich bereits um Klassiker handeln würde.
Galerie mit 5 Bildern: As Lions Rock am Ring 2017Interessante Alben finden
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Ganz netter Bericht über ein Pop-Festival. Ich frag mich allerdings schon was ich da jetzt gelesen habe. Eine Hand voll Bands die man überhaupt oder mit viel gutem Willen zum erweiteren Umfeld des Metals zählen kann und viel Emotionalität des Autors, die anscheinend zu einem nicht unerheblichen Teil auf dessen persönliche Nostalgie zurück zu führen ist. Soll nicht heißen, dass der Bericht schlecht ist, aber ob man sowas auf metal.de veröffentlichen muss?
PS: Die Aktion mit dem Rollstuhlfahrer ist sicher eine tolle Sache aber sowas kann man auf dem Summer Breeze jedes Jahr beobachten. Just Sayin’…
Hi Justus,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich war drei Tage lang auf dem Festival unterwegs und noch dazu geht es um meine große Leidenschaft, die Musik! Da fällt es wirklich schwer, sich von subjektiven Eindrücken komplett zu lösen und selbstverständlich trage auch ich eine gewisse Vergangenheit in Bezug auf Bands und Festival mit mir herum.
Letztendlich bin ich aber auch nicht bei metal.de angetreten, um einen rein faktischen Bericht ohne Herzblut abzuliefern. Persönliche Eindrücke und der daraus resultierende Schreibstil machen letztendlich auch das Profil einer Redakteurin aus.
Die Geschichte mit dem Rollstuhlfahrer ist zum Glück keine Premiere auf Festivals. Im Zusammenhang mit dem Terrorverdacht und der daraus resultierenden Hetze im Netz, war es aber ein besonders schöner Gegenbeweis, dass die Realität glücklicherweise eben doch noch anders aussieht. Ich dachte, dies hätte ich im Text deutlich gemacht.
Falls du auch auf dem Festival warst, interessiert mich, welche Eindrücke du gesammelt hast. Für das nächste Jahr würde ich mir zwar auch wieder deutlich mehr Metalbands wünschen, von einem Pop-Festival ist Rock am Ring aber noch weit entfernt.
Liebe Grüße Nadine
Der hat keine Eindrücke,nur Gemecker..
Festivalbesuche sind immer subjektiv da man ja auch nur bestimmte Sachen sieht und niemals alles was auf einem Festival so abgeht.
Ich bin immer schon froh wenn ich die Erinnerungsfetzen zu einer halbwegs logisch zusammenhängenden Geschichte zusammen puzzeln kann.. 😉
Ausserdem ist das kein Review und hat gar keinen Anspruch objektiv zu sein.
Auch wenn das auf viele Reviews bei metal.de auch nicht zutrifft..
Was willst du Vogel jetzt von mir? Wo liest du da bitte nur Gemecker? Ich habe ja geschrieben, dass ich den Bericht an sich nicht schlecht finde. Ich hab mich auch nirgendwo beschwert, dass mir der Beitrag zu subjektiv ist. Mir ist völlig klar, dass so ein Bericht nur subjektiv ausfallen kann.
Ich frage mich nur ob man auf einer Seite wie Metal.de einen acht-seitigen Bericht über ein Festival bringen muss, in dem dann nur um die fünf Bands auftauchen, die überhaupt was im weitesten Sinne mit dieser Musikrichtung Metal zu tun haben. Jaja, eine leidige Diskussion, aber wenn man sowas schon nicht mehr schreiben darf, kann man die kommtarfunktion auch deaktivieren.
Wenn ich schon der Vogel bin,dann bitte ein paar Körner.
Die Subjektivität hast du indirekt sehr wohl kritisiert.
Und über Rock am Ring wird hier schon seit 20 Jahren berichtet.
Wenn das nicht mehr passieren soll,dann darf hier auch nicht mehr über metallica, ac dc,guns n roses, System of a down usw berichtet werden denn alle genannten sind Pop im eigentlichen Sinn des Wortstamms.pop ist was erfolgreich ist und kalkuliert auf Erfolg getrimmt ist.wenn du das streichst gibt es hier keine Schlagzeilen mehr.
Für die Unterstellung und Provokation du würdest nur meckern und keine eigene Erfahrungen beisteuern entschuldige ich mich,da hab ich unnötig Öl ins Feuer gegossen,sorry!
Dann entschuldige ich mich für Ausdruck Vogel an dieser Stelle ebenfalls, ich reagiere nur etwas allergisch wenn man mir Sachen unterstellt, die ich so gar nicht von mir gegeben habe. Das mit der Subjektivität habe ich nur herausgehoben, weil ich etwas den Eindruck habe, dass der Bericht überhaupt nur deswegen so lange geraten ist. Ich meine mal ehrlich, wären hier nur die Metal-relevanten Bands besprochen worden (wo auch immer man da jetzt die Grenze zieht), wäre nicht mehr viel übrig geblieben.
Ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, wenn hier über’s RaR berichtet wird. Und ja, ich kann tatsächlich keine persönlichen Eindrücke geben, weil ich noch nie dort war. Einfach weil für mich persönlich viel zu wenig musikalisch Interessantes geboten wird. Ich stelle nur die Frage in den Raum wie viel Relevanz das Festival für die Metal-Szene überhaupt noch hat. Mag sein, dass darüber schon 20 Jahre berichtet wird, aber man kann auch nicht von der Hand weisen, dass das Programm dort immer mehr auf den Mainstream (uh, das pöhse Wort) ausgerichtet ist und dadurch eben nach meinem Empfinden an Relevanz für die Metal-Szene verloren hat. Sei’s drum, die Diskussion wird sich doch nur wieder im Kreis drehen. Wollte das nur nochmal geklärt wissen.
Alles gut,geht mir auch so.
Um deine Frage mal aufzugreifen: ich denke dass rar tendenziell an Relevanz zugenommen hat.
Versteh mich nicht falsch, ich kann mit den bands die da spielen auch nix anfangen, ist mir mittlerweile echt auch viel mainstreamig.
Aber was rar macht ist große Massen mobilisieren und sicher den ein oder anderen zu härterer Musik zu bringen.
Vielleicht bekommt man irgendwann wenn man z.b. Metallica sieht das Bedürfnis mal ne richtige metalband zu sehen 😉
Die Intensität, die Qualität und vor allem Authentizität hat aber meiner Meinung nach schon stark gelitten.
Aber wie gesagt, das ist meiner Meinung nach etwas für Einsteiger und casuals 😉