Rock am Ring 2017
Der Festivalbericht mit Bildergalerie

Konzertbericht

Billing: Sondaschule, Skindred, Broilers, System Of A Down, Alter Bridge, Code Orange, Prophets of Rage, Frank Carter & The Rattlesnakes, Shvpes, As Lions, Gojira, Beatsteaks, The Raven Age, Raveneye, Slaves, Marteria, Airbourne, Me And That Man, Donots, In Flames und Five Finger Death Punch
Konzert vom 02.06.2017 | Nürburgring, Nürburg

Ein unvergessliches Wochenende liegt hinter uns. 90.000 Fans feierten vom 02.06.- 04.06.2017 friedlich und ausgelassen die größte Rockparty des Jahres. Das Motto der diesjährigen Ausgabe von Rock am Ring ist klar: „Eins kann uns keiner nehmen, und das ist die pure Lust am Leben!“ Entgegen vieler Behauptungen sind Ringrocker nicht nur das lauteste, sondern auch das zähste Publikum.

Über ein Wochenende mit guter Musik, wertvollen menschlichen Begegnungen, eine gelungene Rückkehr mit Hindernis und die Gewissheit, dass Musik verbindet.

1. Tag Rock am Ring, 02.06.2017

Bevor hier überhaupt jemand auf dieser Bühne spielt, kommt erstmal Ivan „Ghost“ Moody von FIVE FINGER DEATH PUNCH und wirft Wasserflaschen in die Menge. Er freut sich auf nachher, damit das mal klar ist! Vor der Volcanostage haben sich schon beachtlich viele Feierwütige versammelt, das Wetter spielt auch mit. Zwar ist für das kommende Wochenende Regen gemeldet, das ist aber in Ordnung, denn wir sind hier schließlich bei Rock am Ring. Das Gefühl von ’nach Hause kommen‘ ist deutlich spürbar, und viele haben sich das entsprechende Festivalshirt mit dem „Back Home“-Aufdruck besorgt.

SONDASCHULE – Volcanostage

Die SONDASCHULE aus Mülheim darf das Festival eröffnen. Sichtlich gut gelaunt stürmen Costa und seine Mannen mit Pauken und Trompeten die Bühne. Das Publikum ist umgehend auf 180 und zappelt sich zum hektischen Ska-Punk ordentlich warm – die richtige Band zur richtigen Zeit. Sänger Costa äußert, dass er zwei Träume im Leben habe und sich einer heute erledigt hat. Kann man so und so auslegen, er wird es wohl positiv gemeint haben. SONDASCHULE werden in den nächsten Wochen ihr neues Album „Schere, Stein, Papier“ veröffentlichen und stellen mit dem lässigen „Amsterdam“ und dem pogotauglichen „Waffenschein bei Aldi“ gleich zwei neue Songs vor. Als zu „Dumm aber Glücklich“ die ersten dicken Regentropfen auf die Menge platschen, erreicht die Stimmung ihren Höhepunkt. Während „Amsterdam“ sich der Leichtigkeit des Seins widmet, schlägt „Waffenschein bei Aldi“ einen deutlich politischen Ton an. Mit „Bist Du Glücklich?“ beendet die erste Band des Tages ihr Set und die einstimmige Meinung lautet: Ja, verdammt!

Setlist SONDASCHULE
Sondaschule
Manchmal läuft
Durch deine Augen
Amsterdam
Waffenschein bei ALDI
Neue Welt
Sklave der Uhr
Dumm aber glücklich
Für immer nie nüchtern
Bist du glücklich?

Galerie mit 7 Bildern: Sondaschule Rock am Ring 2017

SKINDRED – Volcanostage

Auch die Herren von SKINDRED kann man nachts um zwei Uhr aus dem Schlaf reißen und auf die Bühne stoßen – Stimmung garantiert. Mit „Volume“ wird der Platz in Aufruhr gebracht, Sänger Benji schwenkt die schwarz-weiße Fahne und hüpft äußerst gut aufgelegt über die Bühne. Fast ohne Pause hauen die Herren aus Newport einen Knaller nach dem anderen raus. „Ninja“, „Rat Race“, „Kill The Power“, es ist vollkommen egal, was gespielt wird, denn die pure Party ist bei dem explosiven Gemisch aus Reggae, Metal, Hip-Hop und Punk so sicher wie das Amen in der Kirche. Fronter Benji nutzt zwischendurch die Möglichkeit für eine kleine Ansprache gegen Terror. „Jemand will uns unseren Rock’n’Roll wegnehmen“ mahnt er und hält ein Plädoyer für Menschlichkeit und gegen Ausgrenzung, welches vom Publikum lautstark bestärkt wird. Er kann nicht ahnen, wie sehr seine Worte im Laufe des Tages an Bedeutung gewinnen.

Wir schlendern über das Gelände und können beobachten, wie die gute Laune von SKINDRED wirklich auf nahezu jeden Festivalbesucher, der sie hören kann, überschlägt. Nickende, springende und gut gelaunte Menschen, wohin man blickt. Mit diversen Zwischenstopps an Essens- und Getränkeständen bewegen wir uns langsam in Richtung der kleinsten Bühne des Festivals. Dort gibt es immer wieder Bands zu entdecken und hier wird sich auch noch richtig angestrengt.

Galerie mit 5 Bildern: Skindred Rock am Ring 2017

DEAD! – Engelbert Strauss Alternastage

Die Punker DEAD! spielen gerade ihre letzten Nummern, als wir bei der ehemaligen Clubstage ankommen. Zu „Enough Enough Enough“ wirbeln sie über die Bühne. Die Musiker sind alle noch sehr jung und voller Elan, sodass es zu einigen harmlosen Kollisionen kommt. Durch die aufgekratzte Performance geht fast verloren, was für tolle Lieder die Briten im Angebot haben. Englischer Schredderrock mit heftigem Punk-Einschlag und Potential.

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09.06.2017

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7 Kommentare zu Rock am Ring 2017 - Der Festivalbericht mit Bildergalerie

  1. Justus sagt:

    Ganz netter Bericht über ein Pop-Festival. Ich frag mich allerdings schon was ich da jetzt gelesen habe. Eine Hand voll Bands die man überhaupt oder mit viel gutem Willen zum erweiteren Umfeld des Metals zählen kann und viel Emotionalität des Autors, die anscheinend zu einem nicht unerheblichen Teil auf dessen persönliche Nostalgie zurück zu führen ist. Soll nicht heißen, dass der Bericht schlecht ist, aber ob man sowas auf metal.de veröffentlichen muss?

    PS: Die Aktion mit dem Rollstuhlfahrer ist sicher eine tolle Sache aber sowas kann man auf dem Summer Breeze jedes Jahr beobachten. Just Sayin’…

    1. Nadine Schmidt sagt:

      Hi Justus,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich war drei Tage lang auf dem Festival unterwegs und noch dazu geht es um meine große Leidenschaft, die Musik! Da fällt es wirklich schwer, sich von subjektiven Eindrücken komplett zu lösen und selbstverständlich trage auch ich eine gewisse Vergangenheit in Bezug auf Bands und Festival mit mir herum.
      Letztendlich bin ich aber auch nicht bei metal.de angetreten, um einen rein faktischen Bericht ohne Herzblut abzuliefern. Persönliche Eindrücke und der daraus resultierende Schreibstil machen letztendlich auch das Profil einer Redakteurin aus.

      Die Geschichte mit dem Rollstuhlfahrer ist zum Glück keine Premiere auf Festivals. Im Zusammenhang mit dem Terrorverdacht und der daraus resultierenden Hetze im Netz, war es aber ein besonders schöner Gegenbeweis, dass die Realität glücklicherweise eben doch noch anders aussieht. Ich dachte, dies hätte ich im Text deutlich gemacht.

      Falls du auch auf dem Festival warst, interessiert mich, welche Eindrücke du gesammelt hast. Für das nächste Jahr würde ich mir zwar auch wieder deutlich mehr Metalbands wünschen, von einem Pop-Festival ist Rock am Ring aber noch weit entfernt.

      Liebe Grüße Nadine

      1. Sane sagt:

        Der hat keine Eindrücke,nur Gemecker..
        Festivalbesuche sind immer subjektiv da man ja auch nur bestimmte Sachen sieht und niemals alles was auf einem Festival so abgeht.
        Ich bin immer schon froh wenn ich die Erinnerungsfetzen zu einer halbwegs logisch zusammenhängenden Geschichte zusammen puzzeln kann.. 😉
        Ausserdem ist das kein Review und hat gar keinen Anspruch objektiv zu sein.
        Auch wenn das auf viele Reviews bei metal.de auch nicht zutrifft..

      2. Justus sagt:

        Was willst du Vogel jetzt von mir? Wo liest du da bitte nur Gemecker? Ich habe ja geschrieben, dass ich den Bericht an sich nicht schlecht finde. Ich hab mich auch nirgendwo beschwert, dass mir der Beitrag zu subjektiv ist. Mir ist völlig klar, dass so ein Bericht nur subjektiv ausfallen kann.
        Ich frage mich nur ob man auf einer Seite wie Metal.de einen acht-seitigen Bericht über ein Festival bringen muss, in dem dann nur um die fünf Bands auftauchen, die überhaupt was im weitesten Sinne mit dieser Musikrichtung Metal zu tun haben. Jaja, eine leidige Diskussion, aber wenn man sowas schon nicht mehr schreiben darf, kann man die kommtarfunktion auch deaktivieren.

    2. Sane sagt:

      Wenn ich schon der Vogel bin,dann bitte ein paar Körner.
      Die Subjektivität hast du indirekt sehr wohl kritisiert.
      Und über Rock am Ring wird hier schon seit 20 Jahren berichtet.
      Wenn das nicht mehr passieren soll,dann darf hier auch nicht mehr über metallica, ac dc,guns n roses, System of a down usw berichtet werden denn alle genannten sind Pop im eigentlichen Sinn des Wortstamms.pop ist was erfolgreich ist und kalkuliert auf Erfolg getrimmt ist.wenn du das streichst gibt es hier keine Schlagzeilen mehr.
      Für die Unterstellung und Provokation du würdest nur meckern und keine eigene Erfahrungen beisteuern entschuldige ich mich,da hab ich unnötig Öl ins Feuer gegossen,sorry!

      1. justus sagt:

        Dann entschuldige ich mich für Ausdruck Vogel an dieser Stelle ebenfalls, ich reagiere nur etwas allergisch wenn man mir Sachen unterstellt, die ich so gar nicht von mir gegeben habe. Das mit der Subjektivität habe ich nur herausgehoben, weil ich etwas den Eindruck habe, dass der Bericht überhaupt nur deswegen so lange geraten ist. Ich meine mal ehrlich, wären hier nur die Metal-relevanten Bands besprochen worden (wo auch immer man da jetzt die Grenze zieht), wäre nicht mehr viel übrig geblieben.
        Ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, wenn hier über’s RaR berichtet wird. Und ja, ich kann tatsächlich keine persönlichen Eindrücke geben, weil ich noch nie dort war. Einfach weil für mich persönlich viel zu wenig musikalisch Interessantes geboten wird. Ich stelle nur die Frage in den Raum wie viel Relevanz das Festival für die Metal-Szene überhaupt noch hat. Mag sein, dass darüber schon 20 Jahre berichtet wird, aber man kann auch nicht von der Hand weisen, dass das Programm dort immer mehr auf den Mainstream (uh, das pöhse Wort) ausgerichtet ist und dadurch eben nach meinem Empfinden an Relevanz für die Metal-Szene verloren hat. Sei’s drum, die Diskussion wird sich doch nur wieder im Kreis drehen. Wollte das nur nochmal geklärt wissen.

      2. Sane sagt:

        Alles gut,geht mir auch so.
        Um deine Frage mal aufzugreifen: ich denke dass rar tendenziell an Relevanz zugenommen hat.
        Versteh mich nicht falsch, ich kann mit den bands die da spielen auch nix anfangen, ist mir mittlerweile echt auch viel mainstreamig.
        Aber was rar macht ist große Massen mobilisieren und sicher den ein oder anderen zu härterer Musik zu bringen.
        Vielleicht bekommt man irgendwann wenn man z.b. Metallica sieht das Bedürfnis mal ne richtige metalband zu sehen 😉
        Die Intensität, die Qualität und vor allem Authentizität hat aber meiner Meinung nach schon stark gelitten.
        Aber wie gesagt, das ist meiner Meinung nach etwas für Einsteiger und casuals 😉