Rock am Härtsfeldsee
Die Sieger und Verlierer des Festivals 2014
Konzertbericht
Das kleine Finale (21:55 bis 23:05)
ARCH ENEMY gegen SAXON
Die jungen Wilden gegen die routinierten Altmeister, auch hier ist Spannung garantiert. Beide Bands scheinen einen guten Tag erwischt zu haben und warten mit einer starken Leistung auf, zumal auch der Sound weitestgehend mitspielt. ARCH ENEMY hätten bereits im letzten Jahr am Härtsfeldsee aufspielen sollen, mussten jedoch aus privaten Gründen absagen. Der heutige Nachholtermin ist indes einer der ersten mit Neu-Sängerin Alissa White-Gluz, die erfreulich trittsicher in den Fußstapfen ihrer Vorgängerin Angela Gossow wandelt. Ihre herausragende Gesangsleistung scheint auch die Bandkollegen zu Höchstleistungen anzuspornen, so dass es für die geballte Spielfreude direkt den ersten Punkt gibt.
Galerie mit 23 Bildern: Arch Enemy - Rock am Härtsfeldsee 2014
SAXON können das natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Dass die NWoBHM-Helden nicht ganz so wild auf der Bühne herumspringen wie die schwedischen Melo-Deather verzeiht man ihnen aufgrund ihres Alters gerne, mit ihrer Ausstrahlung machen sie das locker wieder wett. Frontmann Biff Byford gibt souverän den Zeremonienmeister und hält die Menge mit einigen Mitsingspielchen stets auf Betriebstemperatur. Mit Klassikern wie „Motorcycle Man“, „Denim And Leather“, „The Power And The Glory“ oder „Wheels Of Steel“ kann man ohnehin nix falsch machen, routiniert erspielen sich also auch SAXON ihren ersten Punkt und schieben durch das betont lässige Zusammenspiel der Musiker gleich den zweiten hinterher.
Galerie mit 13 Bildern: Saxon - Rock am Härtsfeldsee 2014
Auch ARCH ENEMY haben zahlreiche Hits im Angebot, wobei Klassiker der Marke „Dead Eyes See No Future“ oder „Nemesis“ deutlich im Mittelpunkt stehen und das aktuelle Album „War Eternal“ eine eher untergeordnete Rolle spielt. Die heftigsten Reaktionen erntet erwartungsgemäß der Überhit „We Will Rise“, doch auch bei den übrigen Stücken wird es vor der Bühne eng und der Schweiß fließt in Strömen. Bei SAXON geht es da etwas gemäßigter zu, das soll aber keineswegs über die Intensität der Show und die Begeisterung der Zuschauer hinwegtäuschen. Hier darüber zu streiten, wer die bessere Show abliefert, wäre sinnlose Erbsenzählerei, beide erfüllen ihre Aufgabe tadellos und begeistern die versammelte Menge bis in die hintersten Reihen.
Endstand: 4-4
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