Rock Am Härtsfeldsee
Unser Bericht zum 20-jährigen Jubiläum
Konzertbericht
Samstag, 25.06.2016
Auch am Samstag zeigt der Wettergott sich nicht von der freundlichen Seite. Der Himmel ist immer noch von Wolken besetzt und es stürmt. Und der Wind bringt die Organisatoren bei der Befestigung des Zelts immer wieder an den Rand der Verzweiflung. Das Gelände ist mittlerweile eine einzige Pfütze, sehr zur Freude einiger Besucher, die die Gelegenheit zum Baden und Plantschen nutzen – man macht halt das Beste daraus.
Galerie mit 13 Bildern: Hackneyed - Rock am Härtsfeldsee 2016
HACKNEYED
Musikalisch geht es zum Glück reibungslos weiter. Pünktlich um 17:30 Uhr entern HACKNEYED die Bühne, um eine ihrer letzten Shows zu spielen. Denn die Band verkündet leider, dass sie nach dem Festivalsommer und einer Abschiedstour nach zehn Jahren Schluss macht. Das trübt die Stimmung nur bedingt, denn u.a. mit „Death Toll“ und „Gut Candy“ ziehen die Death Metaller die Mundwinkel zwangsläufig wieder nach oben. Ein Auftritt, der mit einem lachenden und einem weinenden Auge endet.
Galerie mit 16 Bildern: Desasterkids - Rock am Härtsfeldsee 2016
DESASTERKIDS
Erneut heißt es Geduld zu bewahren, denn Starkregen und heftige Windböen provozieren die nächste Verzögerung. Als es dann weitergeht, bieten die Berliner DESASTERKIDS mit erfrischenden Hardcore-Klängen ausgiebiges Sportprogramm. Titel wie „Deathgaze“, „Sicksicksick“ oder „Straight To Hell“ lassen die Gelenke zucken, so macht das Spaß und alle sind warm!
Galerie mit 13 Bildern: Fiddler's Green - Rock am Härtsfeldsee 2016
FIDDLER’S GREEN
Endlich wieder aufgewärmt kann die Party beginnen. Die Folk Rocker FIDDLER’S GREEN lassen die Menge tanzen. Immer wieder animieren die Erlangener das Publikum und die Stimmung kocht bei „MC Intryre“ oder „Sporting Day“. Starker Auftritt und ein Zeichen: Auch das Wetter kann die Laune der Härtsfeld-Besucher nicht zerstören. Stark!
Galerie mit 16 Bildern: Soilwork - Rock am Härtsfeldsee 2016
SOILWORK
Kontrastprogramm: SOILWORK. Die schwedischen Melodic Death Metaller fallen an diesem Abend aus dem Rahmen und haben ähnlich wie schon am Vortag DESTRUCTION mit schwindendem Publikum zu kämpfen. Nichtsdestotrotz legen sich Band und Fronter Björn „Speed“ Strid mächtig ins Zeug und überzeugen mit feinen Melodien alter Göteborger-Schule und einem modernen Sound.
Galerie mit 18 Bildern: Dirkschneider - Rock am Härtsfeldsee 2016
DIRKSCHNEIDER
Früher bei ACCEPT tätig, begeistert Udo Dirkschneider jetzt eigentlich mit seiner eigenen Band U.D.O. Heute ist er aber unter seinem Nachnamen DIRKSCHNEIDER eingetroffen. Auf einer letzten Tour möchte er alte ACCEPT-Songs zum Besten geben, um mit diesem Kapitel final abzuschließen. Alte Klassiker sind genau das Richtige für das ROCK AM HÄRTSFELDSEE. Lieder wie „Balls To The Wall“, „Restless And Wild“, „Midnight Mover“ oder „Princess Of The Dawn“ sind absolute Stimmungsgaranten, und wenn das Publikum nicht gerade fleißig die Nackenmuskulatur und Backup-Gesang trainiert, hängt es mit offenem Mund an DIRKSCHNEIDERs Stimme. Ein starker Auftritt und eine Mörderstimmung.
Galerie mit 15 Bildern: Powerwolf - Rock am Härtsfeldsee 2016
POWERWOLF
Schlussspurt – es tönt „Powerwolf, Powerwolf, Powerwolf“ durchs Zelt. Die Menge ist heiß auf den Headliner, und die Saarbrücker legen mit ihrer heiligen Metalmesse los. Ihre Gesichter in Schwarz-Weiß gefärbt, geben POWERWOLF keinen Grund, an ihrem Headliner-Status zu zweifeln. Bei bestem Sound gibt es das volle Programm: „We Drink Your Blood“, „Sanctified With Dynamite“ oder „Army Of The Night“ lassen die Mähnen kreisen. Die Fans haben aber noch lange nicht genug, und so müssen POWERWOLF nach lautstarken Zugaberufen sogar zweimalig für Zugaben zurück auf die Bühne – besser geht es kaum!
Wetter flop – Stimmung top!
Auch wenn das Jubiläum mit dem Wetter zu kämpfen hatte, wurde auf dem Rock am Härtsfeldsee erneut ausgelassen gefeiert. Ob auf dem Campingplatz, in den Pfützen oder vor der Bühne, die Feierlaune blieb ungetrübt. Dafür sorgten auch die schnellen Reaktionen seitens der Veranstalter, wenngleich die Informationspolitik nach der ersten Unwetter-Unterbrechung etwas zu wünschen übrig ließ.
Auch auf dem Gelände gab es einiges zu entdecken. Bei festivalüblichen Preisen gab es allerhand an Ess- und Getränkeständen, wobei insbesondere die Pizza gigantisch hervorstach – mit echt scharfen Chilis ist die Zigeunerpizza ein kulinarischer Genuss. Aber auch an den Verkaufsständen blieb kaum ein Wunsch offen, sodass man sich fröhlich im mobilen Piercingstudio die eigenen Nippel veredeln lassen konnte – was gut angenommen und kurz darauf im Schlamm gefeiert wurde. Einziger Wermutstropfen: Das Wetter kostete einige Besucher ihre Zeltbehausung, wir hoffen, dass dennoch nicht mehr als ein leichter Schnupfen die Folge war.
Trotz allem ein gelungenes Jubiläumswochenende, das dazu animiert, bereits mit Vorfreude auf die 21. Ausgabe hinzufiebern. Wir kommen wieder!
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