Roadburn 2018
Sommer, Sonne, Stoner Doom

Konzertbericht

Billing: Converge, Godspeed You! Black Emperor, Cult Of Luna & Julie Christmas, Motorpsycho, Grave Pleasures, Wiegedood, Godflesh, Crowbar, Igorrr, Bong-Ra, Earthless, Weedeater, Hällas, Khemmis, Panopticon, Furia, The Ruins Of Beverast, Worship, Phantom Winter, Sacri Monti, Wrekmeister Harmonies, Misþyrming, Svartidauði, LLNN und GosT
Konzert vom 19.04.2018 | 013 Poppodium, Tilburg

Ein Bericht von Anton Kostudis und Alex Klug. Alle Fotos von Anton Kostudis und Alex Klug. Redaktionelle Mitarbeit: Sven Lattemann.

Sonntag, 22. April 2018

Die Sonnenstrahlen lugen durch die Zelteingänge und streichen den beiden Kollegen, die sich abermals für die einzig trve Übernachtungsvariante auf Festivals entschieden haben, über die zerknautschten und zerfurchten Gesichter. Fakt ist: Das Gespann, das sich nun behäbig aus den Planen pellt, sah auch schon einmal frischer aus. Insbesondere, bevor vereinzelte Teammitglieder die dreißigste Lebensmarke überschritten. Aber so ist das eben, das Leben für den Rock ‘n’ Roll.

Anders als auf anderen derartigen Veranstaltungen gilt beim Roadburn aber nicht der gängige Sonntags-Leitsatz “Aufsteh’n, abbau’n, abhau’n.” Denn in Tilburg wird bekanntlich auch am letzten Tag noch einiges geboten – wenngleich der traditionelle “Afterburner” in nunmehr vier statt vormals noch sechs Locations stattfindet. Also machen sich die Kollegen hurtig daran, ihr Hab und Gut im Auto zu verstauen und in Richtung Bühne(n) aufzubrechen. Denn dort spielt ja bekanntlich die Musik.

Der Mann hinter dem Festival

Doch zunächst soll der Sonntag noch einmal mit einer besonnenen Stunde beginnen. Walter Hoeijmakers, Gründer und kreativer Leiter der gesamten Roadburn-Experience stellt sich im Q&A den Fragen der Gäste. Alleine die menschliche Befüllung des Raumes zeigt, dass dieser Mann für viele Menschen schon längst lebende Legende ist. Kein Wunder: Wer sonst hat in der Vergangenheit ein derartiges Talent bewiesen, Underground-Bands aus der ganzen Welt lange vor ihrem Durchbruch zu verpflichten – oder ihnen sogar zu diesem verholfen?

Roadburn 2018 – Q&A mit Walter Hoeijmakers

Q&A mit Walter Hoeijmakers

Doch Hoeijmakers gibt sich gerne bescheiden und klärt so gerne über manchen Helden-Mythos auf. “Das Kuratoren-Ding war gar nicht wirklich meine Idee. Wir machen das jetzt seit 2008. Wir wollten damals unbedingt CURRENT 93 buchen, doch David Tibet war damals ziemlich schwierig. Also hat er einfach gefordert: Wir spielen nur, wenn ich den Rest des Tages buchen darf.” Und der Rest ist – wie so viele magische Selbstverständlichkeiten im Rahmen dieses Festivals – Geschichte. Hoeijmakers spricht dann auch noch über die besondere Verbindung CONVERGEs zum Festival. “Ich musste sie mehrere Jahre umgarnen”, berichtet er. Doch ganz ehrlich: Wer auf der Welt kann diesem Typen widerstehen? Richtig. Niemand.

In deutliche Versuchung gerät man anschließend auch im Patronaat, wo Allrounder JR Robinson mit WREKMEISTER HARMONIES auf der Bühne steht. Und siehe da: Der Mann klingt nicht nur wie eine Mischung aus Nick Cave und Kris Kristofferson – er schaut auch noch so aus! Eine Lehrstunde der Melancholie – nur leider viel zu früh am Tag, wie Kollege Lattemann befindet.

Roadburn 2018 – Tilburg

Tilburg

Eruptionen von der Vulkaninsel

Kollege Kostudis wird dann anschließend wohlbehütet in der Nähe der Schließfächer angeleint, um sich die ohnehin meist begrenzte Lust auf schneidenden Black Metal nicht von vornherein dämpfen zu lassen. Denn leichter Stoff ist das nun wirklich nicht, was die isländische Black-Metal-Schickeria hier vom Stapel lässt. Das Klug/Lattemann-Gespann freut sich gemeinsam mit den restlichen Anwesenden ganz besonders über die Rückkehr MISÞYRMINGs, die nach drei bärenstarken Gigs im Jahr 2016 deutliche Spuren auf den Bühnenbrettern Tilburgs hinterlassen haben. Ähnlich der damaligen “Úlfsmessa” steht heute ein weiteres “specially commissioned piece” auf dem Programm. Ein 75-minütiges Spektakel mit dem Namen “Vánagandr: Sól Án Várma”, das MISÞYRMING mit der Unterstützung von Musikern der Roadburn-Alumni NAƉRA, SVARTIDAUƉI und WORMLUST darbieten.

Klingt überfordernd? Ist es auch! Denn was von der Bühne dringt, ist in erster Linie ein bösartiges, bedrohlich grollendes Rauschen, aus dessen Mitte sich teils nur schwer erkenntlich die Komplexität der Musik erhebt. Die Kompositionen sind zwar eine ganze Ecke doomiger ausgelegt, die unverkennbare Ästhetik der boomenden isländischen Schwarzmetall-Szene bleibt davon aber unberührt. Genauso unberührt wie vom mühsam verborgenen Logo eines angebissenen Apfels, dessen MIDI-gesteuertes Trägermedium wohl die Hauptquelle der alles übertünchenden Nebellaute ist. Nichtsdestoweniger gelingt es der Supergroup, die an Tagen zuvor als unerträglich empfundenen Innentemperatur auf heimisch frische 10 Grad herunterzufahren. Und das ist es doch, was einen atmosphärisch starken Gig ausmacht.

Schlange stehen ist Programm

Zurück vor der Türe ist es ein weiteres Mal ungünstig um BELL WITCH bestellt. Nicht nur, dass das Duo auch seine zweite Funeral-Doom-Messe zur Mittagsstunde im Glasfenster-veredelten Patronaat abhalten muss. Auch hat die Schlange vor der ehemaligen Klosterkapelle mittlerweile derart exorbitante Züge angenommen, dass man nur auf eine neuerliche Überdenkung des Raum- und Ticketkonzepts hoffen kann. Die Koepelhal mag durchaus eine Bereicherung für die sowieso schon eng getaktete Roadburn-Schedule sein. Wartezeiten von einer knappen Stunde vor dem Gig seiner Lieblingsband sind es beileibe nicht.

Roadburn 2018 – Wiegedood

Wiegedood

Zum Glück jedoch wissen wir: Das Roadburn erhört die Wünsche und Verbesserungsvorschläge seiner Besucher wie kein zweites Festival. Und möglicherweise ist auch so die eigentlich längst überfällige Verpflichtung der belgischen Taskforce WIEGEDOOD zu erklären. Die Gruppe um AMENRA-Basser Levy Seynaeve und seine OATHBREAKER-Kollegen hat sich seit dem Jahr 2015 den Rang als vielleicht spannendste Black-Metal-Neuentdeckung des Kontinents erarbeitet. Und das trifft auch Kollege Kostudis mit voller Wucht.

Im Vorfeld war ihm die Truppe von einer kompetenten Kollegin eindringlich ans Herz gelegt worden. Also lässt sich Kostudis auch nicht lumpen und leiht dem Trio ein Ohr. Na gut, sogar beide. Und was er hört, stellt ihn mehr als zufrieden. Die Belgier liefern eine straighte, druckvolle Black-Metal-Melange, die selbst dem eigentlich ausgewiesenen Schwarzmetall-Skeptiker Kollegen mehr als gut runtergeht. “Die klingen ja wie VREDEHAMMER, das find ich gut”, schwärmt Kostudis. Klug verdreht die Augen und wendet sich ob dieser “Expertenmeinung” peinlich berührt ab. Alles wie immer, also. Dass die Herrschaften dennoch amtlich daherballern, ist Fakt – und das sieht auch Klug als Fan der ersten Stunde so, der der Truppe anschließend in professioneller Manier einen “guten Auftritt” attestiert.

Roadburn 2018 – Wiegedood

Wiegedood

Nach einer kurzen Stärkung beim Wok-Schwenker des Vertrauens (das Kollegengespann hat in den vier Roadburn-Tagen dort unter anderem sage und schreibe 48 Frühlingsrollen geordert – kleine, allerdings) begibt sich die Belegschaft noch einmal vor die Hauptbühne. Zum Glück ist der Weg mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Denn für Neulinge wäre er diesmal unter Umständen schwerer zu finden. Der Grund: Dicke Nebelschwaden quellen den Kollegen bereits in den Gängen entgegen, in Verbindung mit dem dämmrig-roten Licht sorgt das bei einigen Gästen durchaus für Orientierungsschwierigkeiten. Das Kollegengespann hingegen navigiert zielsicher vor die Mainstage – und muss sich dort erst einmal die Augen reiben. Nicht nur wegen des Nebels. Sondern vor allem aufgrund der dort tätigen Künstler. Keine Gitarren, kein Drumkit. Dafür zwei Herren hinter Laptops sowie eine dreadlockbehangene Dame, die in ein weites Basketball-Jersey gekleidet ist und hypnotisch wippend ihre harten, slanggefärbten Rapsalven ins Mikro mäandert. Aber schnell wird klar: Das hier ist keine quotenhafte Wannabe-Ghetto-Attitüde – nein, das ist was Ernstes.

Justin K. Broadrick, der vielseitige Pionier

Denn unter dem Banner ZONAL FT. MOOR MOTHER haben sich hier GODFLESH-Chef Justin K. Broadrick (diesmal als Knöpfchendreher beziehungsweise Tastendrücker agierend), Kevin Martin (nicht der Basketballer, sondern der von THE BUG) sowie die US-amerikanische Shouterin Camae Ayewa alias MOOR MOTHER zusammengetan – und liefern nun etwas, was es in dieser Form 2018 auch noch nicht zu sehen gab: Fette, wabernde Trip-Hop-Beats nämlich, die dermaßen massig sind, dass in Bühnennähe Kleidungs- und Körperteile in heftige Resonanzschwingungen geraten. Das Ganze klingt in etwa so, als würden CYPRESS HILL und MASSIVE ATTACK nach ein paar gemeinsamen Drinks eine kleine Jamsession hinlegen. Müßig zu erwähnen, dass das Ganze ebenso überraschend wie auch absolut unterhaltsam ist. Quasi wie eine Blaupause für DEATH GRIPS. Hach, man muss es einfach lieben, dieses Roadburn.

Roadburn 2018 – Zonal feat. Moor Mother

Zonal ft. Moor Mother

Eben weil es nicht nur das Festival alter Legenden und großer Namen ist, sondern vor allem das der Überraschungen. Sind doch viele Acts im Billing im Vorfeld allenfalls als Geheimtipp zu bezeichnen. Ein ebensolcher sind auch die Dänen LLNN, welche sich nun auf der winzigen Bühne des Cul de Sac bereit machen. Am wie immer großen Andrang in der stickigsten und engsten Location des Festivals ändert das freilich nichts – weil dafür schlichtweg nicht übermäßig viele Menschen nötig sind. Kollege Klug und Kostudis finden sich diesmal aber bereits eine knappe halbe Stunde vor Beginn der Show ein – und ergattern tatsächlich einen Platz wenige Meter vor der Bühne. Gemeinsam harrt das Gespann nun auf den Konzertbeginn, während es im eigenen Saft vor sich hindünstet.

Kollege Klug kann derweil seine Finger einfach nicht vom Smartphone lassen. In diesem Fall allerdings ein Glücksfall: Denn während sich der in der Redaktion als Digital Native anerkannte Chefredakteur wieder einmal durch die Social-Media-Welt swipet, wirft er beiläufig noch einmal einen Blick auf die Running Order. “Verdammt!”, entfährt es ihm daraufhin. Wie sich herausstellt, starten das zweite Set von GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR sowie die Show des dänischen Krawall-Kommandos zur selben Zeit. Dumm gelaufen. Stichwort “Laufen”: Klug nimmt also die Beine in die Hand und stürmt in Richtung 013.

Der Underground zieht nach

Kollege Kostudis ist derweil nicht bereit, den mühsam erkämpften Platz aufzugeben und bleibt trotzig stehen. Und das soll sich für ihn lohnen: Denn was wenige Minuten später über ihn hereinbricht, ist mit der Begrifflichkeit “Abriss” fast noch unzureichend beschrieben. Der Vierer brettert derartig erbarmungslos daher, dass allen Beteiligten Sehen und vor allem Hören vergeht. Fiese Post-Metal-Wände, dröhnend-krachende Drums, wildes Gekeife – und obendrauf auch immer mal wieder ein simpler, epischer Anflug von Melodie. “Was ’ne Wucht!”, denkt sich Kollege Kostudis, der Herrn Klug anschließend auf die Nase binden wird, eventuell die falsche Wahl getroffen zu haben.

Im Hier und Jetzt gilt allerdings: Die Kopenhagener geben alles, und es gibt weiter voll zwischen die Lichter. Vor der Bühne: ein wogendes Meer aus kopfnickenden, restlos begeisterten Zuhörern. Das Ganze macht dabei nicht nur riesigen Spaß, sondern bläst nebenbei auch noch den letzten Festival-Schmodder aus den schweißgetränkten Poren. Praktisch eigentlich, so ein Sauna-Scharmützel. Als der letzte Ton schließlich verklingt und die Menge das Quartett durch und durch abfeiert, schaut Kollege Kostudis noch einmal beim Merch vorbei. Das Objekt der Begierde: ein dänisches Textilprodukt. Nur sind 15 Minuten nach der Show davon leider keine mehr vorhanden. Noch Fragen? Bäm!

Roadburn 2018 – LLNN

LLNN

Objekt der Begierde sind für Kollege Klug natürlich auch am zweiten Tag in Folge GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR. Insbesondere, da nach dem gestrigen Standard-Tournee-Set heute wohl ein alternatives Programm auf dem Plan steht. Andererseits: Kann es noch irgendwie besser werden als mit der gestern in voller Länge performten “Slow Riot For New Zerø Kanada”-EP? Wohl eher nicht. Trotzdem ist heute Abend Liebhaber-Abend. Und insofern vielleicht nicht die allerbeste Gelegenheit für Neulinge, “mal reinzuschnuppern”.

GY!BE – Raritäten für die Fans

Kollege Lattemann tut es trotzdem – und wird mit “Mladic” zunächst von einer zwanzigminütigen Salve rauschendem Krach begrüßt. „Sind das dir bekannte Songs, oder ist das jetzt improvisiert?“ Nein, nein, das muss so. Ein bisschen Wiederholung ist auch erlaubt, und nachdem dann bereits zum zweiten Mal an diesem Wochenende die beiden Drone-Neulinge “Fam/Famine” und “Undoing A Luciferan Towers” erklingen, erhebt sich der durchaus open-minded Kollege dann aber doch vorzeitig und spricht knapp: “Das ist wirklich spitze. Aber der Kanal ist jetzt auch erst mal voll.”

Also auf ins Neuland (also den Green Room), wo der Quotendoomer sich erstmal vom Gothic Metal HAIL SPIRIT NOIRs berieseln lässt. Kurzfazit: Unspektakulär, aber leicht progressiv. Ein bisschen wie MOONSPELL, wenn sie denn auf ihrem progressiven Pfad geblieben wären. Und das ist ja auch als Ausgleich ganz nett, wenn GY!BE gerade das Maximum von ihren Zuhörern fordern.

Und das tun sie, keine Frage. Gegen Ende des Liebhaber-Sets erheben sich dann erfreulicherweise aber auch wieder die achtstimmigen Klagemelodien, in denen Kenner die Segmente “Dead Metheny” und “The Sad Mafioso” des 1997er-Debütalbums erkennen können. Das gibt es so nicht alle Tage zu hören – allenfalls auf dem heimischen Plattenteller. Der aber nun einmal nicht einfach an die cineastische Intensität eines solchen Live-Phänomens heranreicht.

Synthwave vom Band

Ganz anders dann zu später Stunde beim Synthwave-Phänomen GOST. Der Mehrwert dieses Auftritts gegenüber einem Plattenkauf erstreckt sich dann aber exakt auf einen Faktor: Partyträchtiges Rumgehampel. Im Gegensatz zu den Vorjahresacts PERTURBATOR (ein bisschen viel Backing-Track) und CARPENTER BRUT (kaum Backing-Track) kommen hier präzise 100 Prozent des Gehörten vom Band. Merkt man natürlich spätestens, wenn der Soundmann während des gesamten Gigs auf Instagram surft. Darum muss man der Rock- bis Black-Metal-angehauchten Synthmixtur natürlich keinerlei Qualität absprechen, ein gewisse Deplatzierung bei einem solchen Handmade-Festival bescheinigt Kollege Klug dem Texaner dabei aber schon.

Roadburn 2018 – GosT

GosT

Aber natürlich erfüllt der Auftritt als einer der letzten des Festivals durchaus seinen Zweck: Die anwesende Menge springt perfekt auf die Animateurstätigkeiten des Performenden an und lässt irgendwo zwischen Nackenkreiserei und 80er-Robotertänzen jede Form von Restenergie gen Saaldecke ausströmen. Sachen gibt’s.

Roadburn 2018 – Zuriaake

Zuriaake

Japanische Beschwörungen

Doch erst, wenn man glaubt, man hat schon alles gesehen, dann belehrt das Roadburn dich dann doch immer wieder eines Besseren: ZURIAAKE nämlich haben die Ehre, das Festival auf der Mainstage zu beenden. Und sie tun dies, indem sie sich vermummen, asiatische Kegelhüte tragen – und verschiedene Dinge (Blechzeug und weiße Bänder, unter anderem) bedeutungsschwanger in Richtung des Publikums halten. Verrückt, diese Japaner. Allerdings hat irgendwie kaum noch jemand einen Nerv für die getragene, spirituell angehauchte Black-Metal-Show der Truppe. Was für die beteiligten Musiker sicherlich irgendwo eine kleine Enttäuschung ist, weil sie sich zweifelsfrei Mühe geben. Aber der riesige Schwall an Eindrücken, Skurrilem und der enorme musikalische Input fordert eben auch irgendwann seinen Tribut. Bei jedem. Beim einen früher, beim anderen später. So ist das leider.

Roadburn 2018 – Zuriaake

Zuriaake

Und somit bleibt das Roadburn für unsere Truppe – augenzwinkernd gesprochen– auch dieses Mal Fluch und Segen. Gut für die Seele, schlecht fürs Portemonnaie. Wie immer erschlägt das Billing den aufgeschlossenen Besucher mit einem Abwechslungsreichtum, der wahren Musikliebhabern ob der täglichen Überschneidungen in der Seele wehtut. So viel Kreativität, die nicht aufgesogen, so viele Ergüsse, die nicht erhört werden können. Schließlich hat das Roadburn in diesem Jahr nicht ohne Grund gleich zwei vollständige lokale Szenen eingeflogen. Und doch schaffen es auch die Kollegen Kostudis, Klug und Lattemann vor Ort kaum mehr, voll und ganz in die bunt pulsierenden Psychedelic-Szenen San Diegos und Japans einzutauchen.

Aber dennoch: Es ist schon ein überwältigend sättigendes und zufriedenstellendes Gefühl, auf vier Tage voller Prog, Psych, Stoner, Sludge, Doom, Rock, Synthwave, Electronica, Post-Rock, Black Metal, Hardcore, Post-Metal, Funeral Doom, Pop, Songwriter, Trip-Hop und sogar Hip-Hop zurückzublicken – und keine Sekunde davon zu bereuen. Und so wollen wir warten. Wenn sich die mit musikalischem Anspruch und Mauern einreißender Abwechslung gefüllten Waagschalen der musikalischen Weltkarte nach und nach einpendeln und schließlich auf der Höhe Tilburgs ihre Mitte finden – dann ist wieder April. Dann ist wieder Roadburn.

Roadburn 2018 – Team

Lattemann. Klug. Kostudis. Unser Team vor Ort.

Ein Bericht von Anton Kostudis und Alex Klug. Alle Fotos von Anton Kostudis und Alex Klug. Redaktionelle Mitarbeit: Sven Lattemann.

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25.04.2018

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