Riverside
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Konzertbericht

Billing: Riverside
Konzert vom 2009-11-19 | Sage Club, Berlin

Lange haben einige Hauptstädter auf diesen Abend gewartet. Von Polen nach Berlin ist es zwar nicht weit, doch da man beim Label mit wenig Interesse rechnete, hielten sich RIVERSIDE fern. In letzter Zeit kamen dann doch immer mehr InsideOut-Bands. Nun also auch RIVERSIDE. Die Umstände sorgten im Vorfeld aber nicht bei allen für Begeisterung:

“Diese Nazis von Trinity Concerts! 22€ ist ja wohl echt die Höhe!!! Für eine Band im – entschuldige – SAGE CLUB? Scheiß Akustik, winzig klein und kack Lichtequipment. (…)”
– “gabrielgeorg”, lastfm

Bedenkt man, dass DREAM THEATER, OPETH und Anhang im Oktober zusammen für knapp 50 EUR auftraten, wirken 22 EUR in der Tat stolz – und mutig, denn für die Arena in Treptow sollen damals nicht mal die Hälfte der Tickets Abnehmer gefunden haben. Aber der Sage Club ist klein, die Gästeliste lang und so präsentiert sich der Konzertbereich, in den vielleicht 200-300 Leute passen, dann doch gut gefüllt. Nicht nur die Party, sondern offenbar auch die lokale Band findet später in anderen Teilen des Clubs statt. So kommt es, dass RIVERSIDE für Berliner Verhältnisse untypisch früh kurz nach 20 Uhr begonnen haben dürften. Wer erst gegen 20:20 Uhr eintrudelt, hat jedenfalls schon anderthalb Songs verpasst.

Die Akustik ist tatsächlich unspektakulär. Ähnliche Qualität bieten auch Läden, in denen regelmäßig drei Bands für drei Euro spielen. Da der Sage Club relativ bekannt ist, könnte man Besseres erwarten. Andererseits gibt es momentan nicht so viele sichere Alternativen: Knaack, Kato und SO36 sind in diesem Herbst mit Lärmschutz-Streitigkeiten beschäftigt. Auffällig, dass selbst der Intro-Teil von ‘Hyperactive’, der aus der Konserve kommt, eher aus den Boxen klirrt als schwebt. Wieder mal drängt sich der Eindruck auf, rauer Club-Charme und Bands, die aus einer Verehrung für weiche, sauber schwingende PINK-FLOYD-Klänge entstanden sind, gehen manchmal nicht richtig zusammen. Genauso wenig passen gelegentliche Publikumsanimationen. Es wirkt bemüht und einstudiert, wenn Mariusz Duda mitten in ausufernden, düsteren Songs klatscht, nur weil sich gerade eine Passage aus rein rhythmischer Sicht leidlich dafür eignet. Im Auditorium tun es ihm prompt nur die vorderen Reihen nach. Einen amüsanten, spontanen Moment gibt es trotzdem früh. Ansage: “I’m in an out of myself mood and this song is called ‘In Two Minds‘.” Reaktion: Eine Sekunde Stille, dann ein einsam-schüchternes “Yeah”. Gelächter. “Exactly… Okay, again. I’m in an out of myself mood and this song is called ‘In Two Minds‘!” Jetzt gibt es den eingeplanten Jubel. Und anschließend klappt es auch mit dem Publikumschor (“Ahahai”).

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29.11.2009

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