Rival Sons und The Sheepdogs
live in Köln
Konzertbericht
Egal ob retro, hip oder wirklich einfach nur alt, die konzentrierte Magie des Rock ‘n’ Roll zieht sie an diesem Abend alle in die Kölner Essigfabrik. Schon lange vor Einlass reihen sich Leder- und Jeansjacken, Kutten und Nordic-Walking-Funktionsmode harmonisch in die Schlange vor der ausverkauften Venue ein. Mit den RIVAL SONS und THE SHEEPDOGS sind zwei ausgezeichnete gemeinsame Nenner gefunden worden.
19.45 – 20.30 Uhr: THE SHEEPDOGS
Überpünktlich um Viertel vor acht schlendern Letztere mit der gesamten Primärfarbenpalette, Hut und Fransen bekleidet auf die Bühne. THE SHEEPDOGS sehen nicht nur aus, wie ins falsche Jahrzehnt katapultiert – sie klingen auch so. Und das perfekt. Dreistimmige Gesangsharmonien wechseln sich mit kernigen Soli und so simplen wie effektiven Rock-Riffs ab. Zwischen THE DOORS und den EAGLES blitzt hier alles durch. Keyboarder Shamus zaubert zwischendurch sogar eine Posaune aus dem Stauraum unterhalb seiner Tasten-Aufbauten hervor und bestreitet ein paar Refrains und ein Solo. Um einen YouTube-Kommentar zu zitieren: „Canadian ALLMAN BROTHERS!“
Das Gebotene kommt bestens bei vielen Versammelten an – vor allem die älteren Semester finden sich hier ganz offensichtlich wieder. Kurioserweise steht die ziemlich stylische Merch-Auswahl im krassen Kontrast zu dem, was THE SHEEPDOGS musikalisch ausmacht. Denn nach einer guten halben Stunde ist hier trotz eines makellosen Spielverhaltens einfach wirklich alles gesagt. Da stehen uns aber noch 15 Minuten bevor.
Setlist:
01. I’m Gonna Be Myself
02. I’ve Got A Hole Where My Heart Should Be
03. Who?
04. Southern Dreaming
05. Right On
06. Kiss The Brass Ring
07. Cool Down
08. H.M.S. Buffalo
09. I Don’t Know
10. Help Us All
11. Feeling Good
12. Nobody
21.00 – 22.45 Uhr: RIVAL SONS
In den 30 Pausenminuten danach füllt sich die Essigfabrik bis zum Rand und expandiert olfaktorisch in Richtung Buttersäureproduktion. Um Punkt neun erlöschen dann die Saallichter und bündeln alle Aufmerksamkeit auf den skelettierten Cover-Hund vom aktuellen RIVAL SONS-Album und metal.de-Soundchecksieger im Januar „Feral Roots„, der dunkelrot pulsierend das Backdrop der Kalifornier ziert.
Herausragende Performances von allen Beteiligten
Als die Spannung im Publikum den Siedepunkt erreicht hat, erlösen die Herrschaften RIVAL SONS ihre Anhänger mit dem wirbelnden Drum-Intro von „Back In The Woods“. Was folgt, ist eine über 100-minütige Lehrstunde in Sachen Live-Performances. RIVAL SONS mögen vielleicht aussehen wie eine überzeichnete Vegas-Stammkapelle für die besonders Verruchten unter den Betuchten (Gitarrist Scott Holiday rockt die Sonnenbrille zum Zwirbelbart und Jay Buchanans Posen sind absolut formvollendet) – allein, sie legen eine Rock-Show hin, die man so nur selten zu sehen und zu hören bekommt.
Buchanan ist ein herausragender Sänger, der live eins zu eins an seine Studioleistung anzuknüpfen weiß. Bei ihm sitzt wirklich jeder Ton, jedes Vibrato in der Stimme, jede Lautstärkenvariation durch Hinwegschieben oder Heranziehen des Mikrofons. So befreit brillieren kann der Fronter aber letztlich auch nur, weil seine Hintermannschaft ihm souverän und mit perfektem Sound den Rücken freihält, wenn sie sich nicht gerade in den Instrumentalpassagen regelrecht freispielt.
It’s just rock ’n‘ roll
Viele der absoluten Show-Highlights stammen dabei vom aktuellen Studioalbum und zementieren erneut dessen Klasse. Vor allem der Titeltrack und das gospelartige „Shooting Stars“ sorgen für Gänsehaut. Einzig für die Handvoll ziemlich auswendig gelernter und ziemlich pathetischer Songansagen gibt es Abzüge in der B-Note. Aber wen soll die ob einer derartigen Machtdemonstration interessieren?
Mit „Keep On Swinging“ beschließt einer der wohl größten RIVAL SONS-Hits das Set des Abends und sorgt noch einmal für Luftsprünge im durchgeschwitzten Publikum. Als die Band für die finale Verbeugung an den Bühnenrand tritt, ist man sogar gewillt, ihr die vorausgegangene Lemmy-Lästerung durchgehen zu lassen („We are the RIVAL SONS and we play rock ’n‘ roll music!“).
Setlist:
01. Back In The Woods
02. Sugar On The Bone
03. Pressure And Time
04. Electric Man
05. Too Bad
06. Jordan
07. Feral Roots
08. Torture
09. Face Of Light / Sacred Tongue
10. Imperial Joy
11. Open My Eyes
12. All Directions
13. End Of Forever
14. Do Your Worst
…………………………….
15. Shooting Stars
16. Keep On Swinging
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