Ragnarök Festival 2024
Der große Festivalbericht

Ragnarök Festival 2024: Tag 2 – Freitag, 5. April

Hört zu, wenn euch von Kälte und Zorn gesungen wird.

Die drei Openingbands sind clever gewählt, denn sie erzählen alte und ausgedachte Geschichten und sorgen früh für gute Stimmung, die ausgezeichnet zum bereits hohen Alkoholpegel passt. Wer das Ragnarök kennt, weiß Bescheid: Das Festival ist gefühlt dreimal betrunkener als andere.

Galerie mit 13 Bildern: Suotana - Ragnarök Festival 2024

Dann können wir um 14 Uhr morgens auch mit den Piraten von CALAROOK feiern, gar kein Problem. SUOTANA kommen namentlich aus einem satanischen Sumpf, musizieren aber zwischen Melodic Death und Power Metal. Und VANAHEIM? Nun, episch ausgebreiteter Folk Metal mit mythologischen Texten ist beim Ragnarök Festival eh ein Selbstläufer. Gelungener Einstieg.

Galerie mit 17 Bildern: Theotoxin - Ragnarök Festival 2024

THEOTOXIN kehren die Atmosphäre um und vergiften die Ausgelassenheit mit heftigen Black-Metal-Attacken. Endlich verdunkelt sich die Halle wieder – im musikalischen Sinne. Das hält aber nicht lange an, denn WALDGEFLÜSTER finden in ihrem generell flirrenden statt fiesen Schwarzmetall bekanntlich gern die eine oder andere Lichtung.

Galerie mit 13 Bildern: Waldgeflüster - Ragnarök Festival 2024

Ich muss mich erst mal um mein Handy kümmern, denn das reagiert nicht mehr. So gar nicht. Weil es auch als Notizbuch für diesen Bericht fungiert, besuchen wir einen nahen Elektrofachhandel. Der freundliche Verkäufer kommt zum gleichen Schluss (da geht nichts mehr) und empfiehlt uns ein Handyfachgeschäft in der Nähe – Lichtenfels am Puls der Zeit.

Galerie mit 13 Bildern: Imperium Dekadenz - Ragnarök Festival 2024

Die Handyaffäre endet mit einem neuen Display und einer ungeplanten Rechnung. Sei es drum. Unser Weg zurück führt an Menschen vorbei, die den nackten Erdboden oder Asphalt als passende Unterlage für ihre betrunkenen Körper auserkoren haben. Auf der Bühne stehen gerade IMPERIUM DEKADENZ, mit denen wir zu gutem Sound durch den Schwarzwald wandern. Wein statt Bier: Horaz genehmigt sich oft aus der Flasche, flößt den anderen Flüssiges ein und prostet ins Rund.

Auch das Ragnarök hypt KANONENFIEBER

Galerie mit 10 Bildern: Winterfylleth - Ragnarök Festival 2024

Galerie mit 16 Bildern: Metsatöll - Ragnarök Festival 2024

Stagediving und Plastikwaffen bei WINTERFYLLETH? Passt nicht zu Nummern wie „Absolved In Fire“, „The Reckoning Dawn“ und „Whisper Of The Elements“, gibt’s aber dennoch. Vielleicht feiern hier schon einige für METSATÖLL vor? Die musikalische Achterbahnfahrt nimmt mit THE VISION BLEAK ihre nächste Runde. Ob die meisten schon wegen KANONENFIEBER da sind? Egal, so können Konstanz und Schwadorf ihren gelungenen Gothic-Metal-Kontrast vor etlichen Leuten präsentieren.

Galerie mit 17 Bildern: The Vision Bleak - Ragnarök Festival 2024

Warum ist diese Band so angesagt? KANONENFIEBER stellen beim Ragnarök Festival 2024 vermutlich einen neuen Zuschauerrekord auf, denn die Halle ist übervoll. Wer die Bamberger bereits gesehen hat, kennt einiges der auch heute von der „Feuertaufe“ bis zum „Yankee Division March“ durchchoreografierten Show.

Galerie mit 24 Bildern: Kanonenfieber - Ragnarök Festival 2024

Aber ja, da kommt schon heißer Scheiß rüber – auch abseits der vielen Pyros und des obligatorischen Flammenwerfers, der im Drumtakt feuert. Die Begeisterung zeigt sich auch im Circlepit und in einer Wall of Death. „Ahoi, wir schließen die Luken“ tönt es gen Ende.

Lange Ohren und sagenhaftes Hexengekeife

Galerie mit 22 Bildern: Finntroll - Ragnarök Festival 2024

FINNTROLL sind auch so eine (Bier-)Bank, auf die sich Gute-Laune-Gäste beim RAGNARÖK gern setzen. Und wer nicht kommt, dem ziehen die Finnen passend zum Bühnenoutfit die Ohren lang – musikalisch geschieht das mit Nummern wie „Nattfödd“, „Ormfolk“ und – natürlich – „Trollhammaren“.

Galerie mit 22 Bildern: Perchta - Ragnarök Festival 2024

Kurz nach Mitternacht betritt eine Band die Bühne, über die derzeit viele sprechen – meist, nachdem sie sie live gesehen haben, denn so bekannt sind PERCHTA noch nicht. Das ändert sich mit jedem Auftritt, denn die Tiroler*innen räumen immer gut ab. So auch heute: Die Gitarrenfraktion ist wie immer virtuos, der Folkanteil hoch, das Besondere – sowohl musikalisch als auch optisch – klar vorhanden und Frau Perchta überstrahlt alles mit ihrer einzigartigen Präsenz und Vocalvielfalt.

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