Ragnarök Festival 2024
Der große Festivalbericht

Ragnarök Festival 2024: Tag 1 – Donnerstag, 4. April

Hört zu, wenn euch von Wald und Nebel gesungen wird.

VERMILIA trinken bei ihrer Autogrammstunde grünen Pfeffi, als wir die Halle betreten. So kann man sich auch auf einen Gig vorbereiten. Doch wir fokussieren erst mal den Opener: An BOÖTES VOID erinnern wir uns gut, weil wir sie erst zum Jahresausklang 2023 beim De Mortem Et Diabolum erlebt haben. Auch heute präsentieren sich die Würzburger vor einer großen Kulisse ungemein spielfreudig.

Galerie mit 16 Bildern: Böetes Void - Ragnarök Festival 2024

Trotz Gewitterwarnung kommt sogar die Sonne raus – ein Wink mit dem Sonnenstrahl auf die folgenden zwei Tage, die uns früh im Jahr mit reichlich Sommerfestivalfeeling verwöhnen werden. Doch zurück zum Auftakt.

GASBRAND covern WINDIR und wir flippen aus

Während draußen etliche Besucher*innen in einer ultralangen Schlange stehen, um ihr 2024er-Bändchen fürs Ragnarök Festival abzuholen, machen sich GASBRAND bereit. Endlich, denn die Coburger spielen zum ersten Mal bei ihrem Heimatfestival. Und bedienen uns mit authentischem Black Metal, der auf angenehmste Weise weder große Umwege noch Gefangene macht – und dann doch auf „ruhig“ schaltet, um eine emotionale, am Depressive orientierte Seite zu betonen.

Galerie mit 7 Bildern: Gasbrand - Ragnarök Festival 2024

Die Vocals gehen tief und das Schlagzeugspiel ist auf den Punkt. Dann gibt es ein erstes Festivalhighlight, denn mit der einzigen Ansage kündigt Azaziel das WINDIR-Cover „Journey To The End“ an – und zockt es grandios. Logisch, dass da gleich mehrere im Publikum freudig ausrasten.

Galerie mit 12 Bildern: Vermilia - Ragnarök Festival 2024

VERMILIA ist die erste Band, die richtig mit uns spricht. Danke. Und ja, Animation funktioniert, denn die Finnen ziehen immer mehr Menschen vor die Bühne – wobei VERMILIA grundsätzlich nur die Multiinstrumentalistin und Multivocalistin Julia Mattila ist. Der atmosphärische Mix aus Black und Pagan Metal, der uns Querflöte zu Blastbeats bietet, gewinnt sicherlich keinen Innovationspreis, hebt aber die Stimmung.

ROBSE und VARG beenden den Livebetrieb

Sehr viele Anwesende warten auf das Livedebüt von ROBSE. Genau, der Robse, der jahrelang bei EQUILIBRIUM am Mikro stand und jetzt unter seinem Spitznamen weitermacht. Clever, den kennt man in der Szene immerhin – was sich deutlich im Zuschauerraum widerspiegelt, denn der ist proppenvoll und gierig.

Galerie mit 13 Bildern: Robse - Ragnarök Festival 2024

„Wo kam ’n da plötzlich die Party her? Verletzte? Nee? Holen wir gleich nach“, scherzt Robse, der tatsächlich ausgiebig mit den Fans feiert. Das gefällt der Faustreckfraktion, die sich auch am viel zu lauten Sound nicht stört, der insbesondere beim Gesang aus der Konserve nervt. Der Auftritt lebt schon sehr vom ROBSE-Fame. Aber wieso auch nicht?

VARG zelebrieren ihren Heimvorteil mit viel Bühnendeko und Pyrotechnik und spielen zum ersten Mal in frischer Besetzung beim Ragnarök: Ulvar zockt neu an der Gitarre und Rohgarr, neuerdings auch bei den APOKALYPTISCHEN REITERN aktiv, sitzt am Drumkit.

Zum Intro gehen die Pommesgabeln hoch, Band und Zuschauende klatschen gemeinsam und Freki schlägt sich mit der Faust auf die stolzgeschwellte Brust: „Ihr mit uns, wir mit euch.“ Das schließt auch Fylgia ein, deren Stimme immer wieder gute Abwechslungsnuancen liefert. „Habt ihr Bock, mal so richtig brutal zu werden? “, fragt Freki später und kündigt sein Lieblingshinrichtungsritual an. Es folgt „Blutaar“ vom gleichnamigen Album. Das bringt mächtig Schwung in die Reihen, der bis zum Ende nicht abebbt.

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