Ragnarök 2018
Die Festivalsaison beginnt in Lichtenfels
Konzertbericht
Das Ragnarök Festival hat auf ein Neues seine Tore in der Stadthalle Lichtenfels für unzählige Metalheads geöffnet. Seit nunmehr 15 Jahren und somit dieses Jahr zum Jubiläum lockt das Festival mit einem Lineup, das vor allem die Herzen von Pagan-, Volk- und auch Black-Metal Fans höherschlagen lässt.
Anreise und anschließende Party
Für die Anreise zum Ragnarök am Donnerstag gilt diesmal „Früh sein lohnt sich“, denn auch wenn es in der eher überschaubaren Schlange zum Parkplatz gleich vor der Halle nicht so aussieht, füllt sowohl dieser als auch der Campingplatz sich rasch, wodurch dann im weiteren Verlauf noch mehr Park- und Campingmöglichkeiten geschaffen werden. Während manche noch fleißig ihre Zelte aufbauen, genießen andere schon im teils sehr gemütlich hergerichteten Kofferraum ihres Autos ein kühles Bier.
Um 19:30Uhr geht es dann so richtig los, denn DJ SCHNAPSI eröffnet das Festival gebührend mit einer großen Party im Vorsaal der Stadthalle, der sich in kürzester Zeit mit gut gelaunten aber des Wetters wegen leicht frierenden Leuten füllt. Das Frieren ist allerdings gleich vergessen, denn alle erfreuen sich an einem großen Getränkeangebot, das neben Bier und Met auch leckere Cocktails bietet. Wem das noch nicht genug ist, kann sich vorne an der Bühne von Tänzerinnen abfüllen lassen. Bis spät in die Nacht hinein wird zu Liedern wie „Walk“ von PANTERA oder „Elektrohexe“ von EISREGEN gemosht und bei „Beer“ von ALESTORM oder „Unbesiegt“ von EQUILIBRIUM steigt die Vorfreude auf die nächsten Tage.
Freitag
Nach einer gelungenen ersten Nacht beginnt der Freitag eher ruhig. Dies bleibt allerdings nicht lange so, denn um 14:00Uhr eröffnet WOLVES DEN offiziell die Halle mit einem äußerst gelungenen Auftritt, der sehr viele Leute anzieht. Das Lineup zieht sich durch den Nachmittag mit Bands wie DAWN OF DISEASE, VANAHEIM, NAILED TO OBSCURITY, GRIMNER und SAOR. Alle Gigs sind gut besucht und werden ordentlich gefeiert. Vor allem VANAHEIM kann das Publikum für sich gewinnen, denn, obwohl es noch eher früh am Nachmittag ist wird ordentlich zu den Klängen der Band gemosht. Wer sich nicht den ganzen Tag Bands in der Halle ansehen will, kann sich draußen an einem kleinen aber feinen Angebot an Köstlichkeiten erfreuen. Ein absolutes Muss ist jedes Jahr wieder ein leckeres Knobibrot. Langsam aber sicher finden jetzt auch die letzten Nachzügler zum Festival.
Der Abend hält Bands wie WOLFCHANT, die sich auf einen Chor aus ihren Fans freuen können und LEAVES´EYES, die gleich mit einer ganzen Ritterarmee auf die Bühne kommen, bereit. DARK TRANQUILITY liefern anschließend eine solide Show ab, haben allerdings stimmungstechnisch mehr drauf als sie an diesem Abend preisgeben wollen. EQUILIBRIUM schafft es dann mit Hymnen wie „Blut im Auge“ endlich die ersten Crowdsurfer anzulocken. ENSLAVED und GRAVEWORM, deren Auftritt laut einiger Besucher zu kurz ist, schließen den Abend gebührend ab. Gefeiert wird auf dem Campingplatz später noch bis tief in die Nacht.
Samstag
Am Samstagmorgen geht es schon viel früher mit den Bands los als am vorigen Tag. Um 11:50Uhr stehen die Piraten von CALICO bereits in den Startlöchern. Diesmal sind allerdings nicht so viele Leute anwesend. Dies könnte nicht zuletzt daran liegen, dass viele „Frühaufsteher“ sich auf den Weg in die Stadt gemacht haben, um sich ein leckeres Frühstück zu gönnen. Weiter geht es im Programm mit den vermummten Gestalten von MAAHES, die mit ihrem düsteren Aussehen durchaus für Stimmung sorgen. Bei SAXORIOR fällt den Zuschauern vor allem der energiegeladene Bassist auf, der ordentlich Gas auf der Bühne gibt. BUCOVINA und ENISUM, die mit ihren atmosphärischen Klängen begeistert, betreten folgend die Stage.
Einige Besucher nehmen sich im Laufe des Nachmittags Zeit über den Festivalmarkt zu schlendern oder genießen auf dem Campingplatz die Sonne bei einer Partie Flunkyball, bei der nicht wie üblich mit einem Ball oder ähnlichem, sondern mit einem Baumstamm auf die Flasche in der Mitte gezielt wird. Manche machen es sich im Schatten bequem und backen fröhlich Pizza auf dem Grill. Aber zurück zum Lineup geht es nun weiter mit HARPYIE und ihrem mit einer Rabenmaske ausgestatteten Sänger. IN THE WOODS bieten anschließend „Musik zum Genießen“. Es folgen FEJD und WOLFCHANT.
Spätestens zu BATUSHKA ist die Halle dann zum Bersten voll. Jeder lauscht der Messe gespannt und lässt sich von den düsteren Klängen und dem Weihrauch hypnotisieren. Im weiteren Verlauf des Abends feiern EINHERJER und ROTTING CHRIST ihre Auftritte. Letztere bringen die Zuschauer ordentlich in Stimmung, sodass sich bald ein Circle Pit bildet. Nun ist es so weit. Man hat die vorigen Tage überall auf dem Campground schon bekannte Melodien, in denen es um Kielholen und Rum trinken geht, gehört.
ALESTORM betritt die Bühne und die Party geht so richtig los. Das ganze Publikum ist aus dem Häuschen. Es wird auf der Menge gesurft, es wird ordentlich gerudert und jeder versucht die riesige Gummi-Ente wieder in die Höhe zu schießen. Die Band reißt wie so oft alle in ihren Bann. Aber die Nacht ist noch nicht zu Ende. THYRFING und DER WEG EINER FREIHEIT geben einen zum Besten. Wider Erwarten ist auch bei der letzten Band die Halle noch ordentlich gefüllt. Dies war laut Besuchern noch nie der Fall und ist ein absolutes Highlight. DER WEG EINER FREIHEIT kann sich auf viele ihrer Anhänger freuen und beendet das Festival mit gewohnter Atmosphäre absolut feierlich.
Abreise
Am Sonntagmorgen leert sich dann alles relativ rasch und wer nicht schon am Vorabend gefahren ist, tritt nun die Heimreise an. Auch dieses Jahr darf wieder auf ein gelungenes Festival zurückgeschaut werden.
Das Festival zum Start in die Saison
Als eines der ersten Festivals mit Campingmöglichkeit im Jahr kann man angemessen in die Festivalsaison starten. Wem das Campen zu dieser Zeit noch zu kalt ist, kann sich einen Platz in der Schlafhalle sichern. Außerdem gibt es saubere Toiletten und Duschen. Ein großes Plus ist auch die Location selbst, denn die Stadthalle Lichtenfels bietet Platz für zwei große Bühnen. Man muss also nie lange warten bis die nächste Band auftritt, denn diese spielt gleich im Anschluss auf der Nebenbühne. Weiters gibt es erhöht eine Tribüne auf der man Patz findet, wenn man nach langem Stehen einfach mal die Musik im Sitzen auf sich wirken lassen will.
Alles in allem ein Festival auf das man sich jedes Jahr auf ein Neues freuen kann.
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