Rage Against Racism Festival 2006
Konzertbericht
Der Auftritt der Heavy Rock Helden MOTORJESUS stand unter gar keinem guten Stern. Die Jungs aus Mönchengladbach hatten den kompletten Gig mit technischen Problemen zu kämpfen, die der Soundtechniker einfach nicht in den Griff bekam. Schlagzeuger Oliver hatte überhaupt keinen Monitorsound und musste sich an Bassist Mark orientieren, was er jedoch unter diesen Umständen mehr als gut meisterte. Warum der Sound für die Band so in die Hose ging bleibt ein Rätsel, da alle Bands, mit Ausnahme von DYNAMITE KISS, keine Probleme mit dem Bühnensound hatten. MOTORJESUS nahmen diese Probleme jedoch professionell hin und machten das Beste daraus. Leider wurden die Songs „Seven“ und „Deathrider“ von der Setlist gestrichen, da die Band ansonsten überzogen hätte. Mit Hits wie „Legion Of Rock“, „Return Of The Demons“, „Powertool“ oder „Destroyer“ rockten sie trotzdem ordentlich ab. Die Stagediverquote war beim Auftritt von MOTORJESUS die höchste, denn alle paar Sekunden standen Diver auf der Bühne und ließen sich ins Publikum fallen, was für alle, die den Gig genießen wollten für Unmut sorgte, da die Stagediver ohne Rücksicht auf Verluste auf diverse Köpfe trafen.
Man mag ja von GODDESS OF DESIRE halten was man will. Diese Band ist so true, dass sogar MANOWAR wie Weisenknaben neben den Holländern aussehen. Welche Show auf der Bühne jedoch abgehalten wird, lässt einen jedes musikalische Klischee vergessen. Die mit Totenkopffackeln, Schwertern, brennenden Kreuzen und Pyros ausgestattete Bühne glich einem geheimen, okkulten Opferaltar. Nimmt man diese Band also nicht allzu ernst, so erscheinen einem die Holländer durchaus sympathisch, auf der Bühne wie auch neben der Bühne. Mit Songs wie „March To Meet“, „Majesty Of Metal“ oder „War Of The Crusade“ bedient sich die Band jeglichen Klischees, die man sich nur denken kann. Außerdem in Gepäck waren zwei Tänzerinnen, die zu den Songs einige Hüllen fallen ließen (nein, nicht ganz nackt, es waren schließlich auch Kinder anwesend, die wie hypnotisiert in der ersten Reihe standen) und die Inhalte der Texte auf körperbetonte Weise darstellten. Ein besonderes Highlight des Auftritts war das Feuerspucken einer der Tänzerinnen, wobei der anwesende Brandschutzbeauftragte nicht so recht wusste, wo er nun hinschauen sollte, auf die Flammen oder auf die Tänzerin. Außerdem sorgte das VENOM Cover „Teachers Pet“ für Aufregung, da der Bandeigene Roadie von den beiden Damen in die Mangel genommen wurde. Ähm, ja. Wer bis jetzt noch nichts von GODDESS OF DESIRE gehört bzw. gesehen hat, dem kann ich einen Auftritt der Band nur empfehlen. Der Unterhaltungsfaktor wird hier ganz groß geschrieben.
Nach diesem, wie soll ich sagen, anheizenden Auftritt wurde es Zeit für den Headliner. ELVENKING aus Italien hatten diesen heiß begehrten Posten ergattern können. Warum genau diese Band die Headlinerposition bekam, ist und bleibt mir ein Rätsel. Höchstens die weiteste Anreise, neben den Mexikanern DREAM OF NEBIROS, gibt der Band das Recht hierzu. Der Auftritt der Melodic Metal Band war eher schlicht und wenig mitreißend. Einzige Besonderheit am Auftritt der Band war der Einsatz von einer E-Geige und Keyboard, was die anderen Bands bis dato nicht brauchten bzw. nutzten. Für einen Headliner war diese Band einfach zu mau. Die Band spielte ihre Songs relativ lasch, nicht mehr und nicht weniger. Etwas mehr Bewegung würde den Italienern sicherlich gut tun. Viele der Anwesenden sahen das nach den ersten paar Songs genauso und verließen den Bühnenplatz um sich ein etwas zu trinken oder noch ein Würstchen zu holen. Schade drum.
Leider kam ich mit dem Veranstalter des Festivals nicht ins Gespräch und kann somit nicht hundertprozentig sagen, ob im nächsten Jahr wieder ein Rage Against Racism Open Air stattfinden wird. Mit einer Besucherzahl von ca. 800 Leuten dieses Mal (und das trotz Fußball WM!) bleibt es jedoch zu hoffen. Nachschauen könnt ihr unter www.rarfestival.de
Setlist MOTORJESUS:
Powertool
Dirty Pounding Gasoline
Legion Of Rock
Destroyer
Black Days
Distortion
Return Of The Demons
The Howling
A New War
Setliste GODDESS OF DESIRE:
Intro: Rites Of War
March To Meet
Teachers Pet
Majesty Of Metal
Ride
War Of The Crusade
Metal Guns
Intro: Conquerors Divine
Metal Forever
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