Rage Against Racism Festival 2006
Konzertbericht
Es ist einfach nur klasse, dass es Festivals wie dieses gibt. In Zeiten von horrenden Preisen diverser Open Airs, kann das Rage Against Racism damit glänzen, keinen Eintritt zu verlangen. Die Finanzierung des Open Airs erfolgt alleine durch den Getränke- und Speisen Verkauf. Und selbst hier werden Preise verlangt (Bier, Wasser, Cola, Fanta, Würstchen je nur 1€), von denen sich so manche Open Air Veranstalter eine Scheibe von abschneiden können. Alle Gewinne werden lediglich zur Finanzierung weiterer Open Airs verwendet.
Das Festivalgelände, welches an einem Jugendheim gelegen ist, umfasst eine große Wiese (etwa so groß wie zwei Fußballfelder) und vor der Bühne jede Menge Platz für die Besucher. Merchandising Stände, Getränke- und Essenausgaben waren auf dem Gelände verteilt, so dass man immer gemütlich für Nachschub sorgen konnte.
Um Punkt 13:30 betraten THE BONNY SITUATION (hier war wohl eine Szene aus dem Film Pulp Fiction der Namensgeber) die Bühne. Mit ihrem selbst genannten Metal Pop, konnten die sechs Jungs aus Duisburg die ersten Gäste durchaus überzeugen. Leider waren zu dem Zeitpunkt noch nicht allzu viele Leute da, was der Band jedoch keinen Abbruch tat, ordentlich zu rocken.
BLOOD RED ANGEL mussten ihren Auftritt leider kurzfristig absagen, da es ihnen zeitlich nicht möglich war, den Gig wahrzunehmen. Als Ersatz fanden die Festivalmacher die mexikanischen DREAM OF NEBIROS. Die seit 1994 bestehende Band, damals noch unter dem Namen BLACK HATE, ließ es ordentlich krachen. Den Stil der sympathischen Mexikaner lässt sich mit Death an der Grenze zum Grind definieren, wobei die Band ihren Stil als „Romantic Anal Metal“ bezeichnet. Allen voran machte jedoch der Sänger (den Namen konnte ich leider nicht ausfindig machen) eine fantastische Bühnenperformance und grölte sich durch das komplette Set. Deutschland ist übrigens für das Quintett kein unbeschriebenes Blatt, so hat die Band schon in Städten wie Neuss, Düsseldorf, Meerbusch, Ratingen, Solingen und Iserlohn gespielt. Und dass Deutschland den Jungs gut gefällt, erwähnten sie ebenfalls, was beim Publikum gut ankam („great beer, nice girls, friendly people“). Ein kleiner Fauxpas am Rande entstand dadurch, dass beim Auftritt von DREAM OF NEBIROS immer noch das Banner der Vorband THE BONNY SITUATION mit der Bezeichnung „Metal Pop aus Duisburg“ im Bühnenhintergrund hing. Diese Bezeichnung sorgte beim Auftritt der Mexikaner für einige Diskussionen bei denjenigen, die erst zum Auftritt der Mexikaner ankamen.
SYNASTHAISA hatten es sehr leicht, die gehobene Stimmung im Publikum noch zu steigern. So sind sie neben THE BONNY SITUATION und DYNAMITE KISS die Lokalmatadoren des Festivals und brachten jede Menge Fans mit. Und von der ersten Note an hatten sie das Publikum auch schon voll im Griff. Der Melodic Power Metal der Band kam durch und durch gut an und die Band sammelte zusätzlich Sympathiepunkte, indem sie ihre Fans auf die Bühne holte und mitsingen ließ. Coole Aktion.
Die nachfolgenden RAVAGE hatten ihre Mühe die Stimmung zu halten, konnten aber durchaus die bis dahin ca. 450 anwesenden Leute begeistern. Die Band strotze nur so vor Energie und steckte das Publikum förmlich damit an. Thrash Metal aller erster Güte wurde hier bei dem ca. 40 Minuten andauernden Gig gespielt und die Band hat an diesem Tag sicherlich einige Fans dazu gewonnen.
Etwas nervend war definitiv die ständige Wasserdusche. Anfangs war es eine wirklich gute Abkühlung, als der Schlauch auf die Schwitzende Menge gehalten wurde. Nachdem aber immer mehr Leute völlig durchnässt den Gig von RAVAGE verließen, um sich in der Sonne zu trocknen, hätten die Veranstalter mit der Dusche aufhören können.
Mit DYNAMITE KISS, deren Sänger am Mittag die hungrige Meute am Stand noch mit Würstchen versorgte, trat die erste Heavy Rock Band an diesem Festivaltag auf. Schon mit dem ersten Song fraß die Menge nun auch den anderen Musikern wörtlich aus der Hand. Hardrock gemischt mit ordentlich Rock `N` Roll war bei dem sonnigen Wetter genau das richtige. Und die Band wurde den gesamten Auftritt lang abgefeiert und das zu Recht. Den Spielspaß sah man der ebenfalls aus Duisburg stammenden Kapelle deutlich an und vom Stageacting her gaben die vier Jungs ebenfalls alles.
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