Pure Reason Revolution
Pure Reason Revolution
Konzertbericht
Eines Tages werden PURE REASON REVOLUTION von der Bildfläche verschwunden sein und einige Musikliebhaber werden sich dann wohl besorgt fragen: wie konnte es nur so weit kommen? Besucher ihrer aktuellen Gastspielreise könnten durchaus Antworten parat haben, wie zum Beispiel: Jon Courtney hat sich im Studio zwischen allen möglichen Instrumenten verlaufen und dabei ohnehin vergessen, dass es einen Ausgang gibt. Chloë Alper ist in das Innere eines Keyboards aufgebrochen, um noch näher am Geschehen zu sein – oder haben die beiden zusammen mit Jamie Wilcox zu singen begonnen und sind einfach mit den wundervollsten Harmonien entrückt und in ihre ganz eigene Welt entschwebt?!
Solcherlei Ideen scheinen nach dem rund anderthalb Stunden verzaubernden Konzert im locker gefüllten Kölner Luxor nicht allzu weit her geholt. PURE REASON REVOLUTION greifen zwar „nur“ auf das Repertoire von zwei Langspielalben zurück, doch diese haben es bekanntlich in sich und die keineswegs kleinen Song-Kunstwerke entfalten sich auch in einem gemütlichen Club mit faszinierender Wirkkraft, welche das Publikum in ihren Bann schlägt. Die Kluft zwischen dem episch-psychedelischen „The Dark Third“ und dem elektronisch vertrackten „Amor Vincit Omnia“ ist live schnell überbrückt, der Kontakt zum Publikum wird keineswegs herzlos auf das Nötigste reduziert, während auf der Bühne zwischen Saiten- und Tasteninstrumenten gewechselt und gebastelt wird.
Versponnen, verrückt, irgendwie fast genial – die Lieder der Engländer folgen längst nur noch eigenen Gesetzen und gleiten nahtlos von verträumten Melodien in knallharte Beats über, lassen den Hörer bei aller Abwechslung aber nie alleine zurück: die nächste Ohrwurm-Melodie kommt bestimmt, sei es nun beim wuchtigen „Deus Ex Machina“, beim träumerischen „The Bright Ambassadors Of Morning“ oder dem überragenden Titelsong des neuen Albums dessen gesangliche Darbietung die lateinische Formel ebenso verschwimmen lässt wie die Grenzen zwischen verschiedenen Genres. Amor Vincit Omnia? – Die Liebe zur Musik an diesem Abend auf jeden Fall!
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