Progression Tour 2012
Live in Köln
Konzertbericht
HEAVEN SHALL BURN
Galerie mit 46 Bildern: Heaven Shall Burn - Progression Tour 2012 - KölnFür derartige Überlgeungen bleibt jetzt allerdings keine Zeit mehr. Die Zeit für HEAVEN SHALL BURN ist gekommen. Die Crew hat es tatsächlich geschafft, die Zeit wieder einzuholen und präsentiert nun eine beeindruckende Bühne. Überall stehen die unterschiedlichsten Lichtanlagen, um für eine geniale Lichtshow der Thüringer zu sorgen. Kurz bevor es Zeit für den lang ersehnten Headliner ist, dringen HEAVEN SHALL BURN-Rufe durch die Live Music Hall und fordern den Beginn des Konzerts.
Mit „The Omen“ von dem letzten Studioalbum „Invictus“ platzen HEAVEN SHALL BURN auf die Bühne. Die Luft erinnert mittlerweile an ein Tropenhaus. Eigentlich fehlt nur noch Sand und die Palmen. Wer allerdings denkt, dass dies ein Grund wäre, sich zu schonen, der hat den Knall noch nicht gehört. Das Corwdsurfen setzt schnell wieder ein, auch wenn es sich insgesamt in Grenzen hält. Dafür sind die Fans so textsicher, wie bei keiner anderen Band. Mit erhobenen Fäusten werden die Texte mitgebrüllt. Da wird morgen so mancher seine Stimme in der Live Music Hall als vermisst melden.
Mit „Counterweight“ schlagen HEAVEN SHALL BURN gleich einen der besten Klassiker raus und versuchen somit das Volk ein wenig aus der Reserve zu locken. Auf der Bühne bietet sich das gewohnte Bild, welches HEAVEN SHALL BURN zu dem macht, was sie sind: eine faszinierende Live Band, voller Energie und der Fähigkeit, mit Leichtigkeit mitzureisen. Maik Weichert und Alexander „Ali“ Dietz brüllen die Texte aus tiefsten Herzen mit und ihre Mimik spricht dabei ganze Bände und Eric Bischoff schleudert seine lange Mähne beinahe unentwegt durch die Luft.
„Danke für das ausverkaufte Haus! Geil wieder hier zu sein! Aber ich glaube, ich muss euch erstmal neu ordnen! Keinen Bock auf diesen Pimmel-Pogo!“. Eine klare Ansage von Molle Richtung Fans, die man als Fan so aber durchaus schon gewohnt ist. Das HEAVEN SHALL BURN mehr fordern, ist wahrlich nichts Neues. Das „Black Tears“ zu Beginn eines Sets gespielt wird, allerdings schon. Das Cover von EDGE OF SANITY bildete sonst für gewöhnlich immer das phänomenale Schlusslicht. Jedoch sind Veränderungen durchaus mal was Feines und der Hit wird gebührend gefeiert.
Marcus wird nicht müde, die Fans zu animieren und anzuheizen. Bei jedem kleinen Anzeichen des Schwächelns, fordert er zu neuen Höchstleistungen auf. Allerdings merkt man ganz deutlich, dass das lange Konzert dem Publikum mächtig zugesetzt hat. Gepaart mit der schlechten Luft, ist die Kondition beim moshen und ähnlichen Aktivitäten nicht sehr lang anhaltend. Auch die Band steht bald in ihrem eigenen Saft. Molle schwitzt nicht einfach nur, er scheint regelrecht zu schmelzen und der Schweiß läuft ihm vom Körper. Dennoch schont sich von der Band niemand. Stattdessen haben sie mächtig Spaß auf der Bühne. Molle wendet sich immer wieder an Ali, brüllt mit ihm gemeinsam in das Mikro oder fummelt an seiner Klampfe herum.
Zwischendurch nimmt sich Marcus die Zeit, einen Dank an die Security Firma zu richten. „Sie sind gut und freundlich! Das ist nicht oft so!“ Und damit hat er verdammt recht (auch von mir an dickes Dankeschön an euch alle!). Außerdem stellt er Drummer Dan vor, der sich für die Tour hinter das Schlagzeug geklemmt hat.
„Ganz ehrlich – wer kannte diesen Song?“ „Whatever It May Take“ gehört definitiv zu den älteren Songs der Band. Das gleichnamige Album wurde 2002 veröffentlicht und hat demnach schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Es melden sich auch nicht gerade viele. Aber immerhin sind alle anderen ehrlich. Für diese wird „The Lie You Bleed For“ hinterher geschoben und bei „Return To Sanity“ wird an dem Brauch festgehalten, dass die Damenwelt zum Crowdsurfen aufgefordert wird. Viele scheinen allerdings nicht da zu sein. Vereinzelt lässt sich die ein oder andere auf Händen tragen und das ein oder andere männliche Wesen nutzt den eher geringen, weiblichen Ansturm, um sich auf den Händen der anderen tragen zu lassen. Auch der Hinweis darauf, dass CALIBAN ebenfalls vor Ort sind, lockt nicht mehr Frauen aus der Reserve. „Ihr habt stark nachgelassen! Aber ich kann es verstehen! Es war ein langer Abend mit vielen geilen Bands!“ Zeit also, eine kleine Pause einzulegen. Doch das Verlassen der Bühne passt den Fans gar nicht in den Kram. Für die Zugabe-Rufe mobilisieren sie noch einmal ihre Energie und werden dafür mit „The Weapon They Fear“ und „Voice Of The Voiceless“ belohnt. Rasch wird noch erwähnt, dass HEAVEN SHALL BURN an einem neuen Album arbeiten. Da darf man wohl sehr gespannt sein. Mit diesen beiden herrlichen Klassikern wird nun das Ende gesetzt. Das Publikum hat mit diesen Songs ein letztes Mal die Chance, auch die letzte Reserve zu verbrauchen, was es scheinbar auch genutzt hat. Erschöpft machen die Fans kehrt und finden nicht einmal mehr den Elan, ein zweites Mal nach einer Zugabe zu brüllen.
Manchmal sind etwas kleinere Konzerte mit etwas weniger Bands wohl doch besser. Auch wenn die Progression Tour wirklich grandiose Bands am Start hatte, so merkt man bei einem derartigen Konzert, dass ein solches Dynamik und Energie fordert, doch, dass es für alle Beteiligten etwas kleiner doch schöner wäre. Dann hätte unter Garantie auch HEAVEN SHALL BURN sehr viel größere Auswirkungen gehabt. Nichts desto trotz. Ein ganz tolles, wunderbares Konzert.
Setlist:
- The Omen
- Counterweight
- Combat
- Black Tears
- Sevastopol
- Awoken
- Endzeit
- Behind a Wall of Silence
- Trespassing the Shores of Your World
- Whatever It May Take
- The Lie You Bleed For
- The Disease
- Return to Sanity
- The Weapon They Fear
- Voice of the Voiceless
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