Curling Flame Over Europe Tour 2018
Profanatica, Rites Of Thy Degringolade und Auroch live im Nuke Club in Berlin
Konzertbericht
2016 bereits veröffentlichten die US-amerikanischen Bestial Black Metaller und ehemaligen INCANTATION-Ableger PROFANATICA ihr aktuelles Album „The Curling Flame Of Blasphemy“. Nun wurde es aber auch wirklich mal Zeit, die Platte auch live vorzustellen – neben einem Gig auf dem letztjährigen Chaos Decends gab es für Fans gehobener Rumpelkunst nämlich bisher nicht allzu viele Möglichkeiten, PROFANATICA live zu erleben. Zusammen mit den Kanadiern RITES OF THY DEGRINGOLADE, die nächste Woche ihr neues Album „The Blade Philosophical“ veröffentlichen, und den ebenfalls kanadischen AUROCH ist das Trio aus Connecticut endlich auf ihrer ersten Europa-Tour seit annodazumal zu sehen. Im Rahmen der „Curling Flame Over Europe“-Tour 2018 machte der Tross auch Halt im Nuke Club in Berlin – und metal.de war live für euch vor Ort.
AUROCH
Los gehts pünktlich um 19 Uhr im erschreckend leeren, kleineren Obergeschoss im Nuke Club mit AUROCH. Das Trio aus Vancouver hat früher mal lupenreinen Thrash Metal kanadischer Ausprägung gespielt, das Augenmerk des heutigen Gigs liegt aber eindeutig auf dem neueren Material der Band, das zwar auch irgendwo noch Thrash im Blute trägt, aber viel eher in die tiefschwarz angemalte Death-Metal-Ecke passt. Zu dritt stehen AUROCH auf der Bühne, die ja im Nuke-Obergeschoss eh recht klein ist, füllen diese aber trotzdem nicht so richtig aus. Und generell: Wenn man nur eine Gitarre hat, sollte die auch vernünftig zu hören sein, ist ja halt Metal. Bei AUROCH sind hier und heute nur die Obertöne so richtig gut zu erlauschen, die tiefer gehaltenen Powerchord-Riffs hingegen gehen im Sound völlig unter.
Los geht der Auftritt mit einem atmosphärischen, sakralen Intro (das die Band dann auch vor jedem Song anspielt, irgendwie muss man die knapp 40 Minuten ja füllen), und zwei schnelleren Tracks, die aus den genannten Gründen zunächst müde machen. Die Blastparts von AUROCH kommen heute eben wegen der fehlenden Gitarre ziemlich dünn und lame rüber. Dafür aber, und das wird im weiteren Verlauf des Auftritts sehr viel mehr, kann man dem Trio nicht absprechen, in den langsameren, schleppend-dissonanten Doom-Parts ein gewisses hypnotisches Flair zu versprühen. Das rettet einen von den Umständen ein wenig zerfickten Auftritt des heutigen Openers dann doch noch in die Qualitätsstufe „nett“ beziehungsweise „ordentlich“. Auf Platte (oder mit besserem Sound im volleren Club) sind AUROCH aber sicherlich spannender.
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