Pro Pain
Pro Pain

Konzertbericht

Billing: 40 Grit, Crack Up und Unbound
Konzert vom 2001-02-11 | Hafenbahn, Offenbach

Da ich mich schon seit geraumer Zeit nicht mehr intensiv mit Hardcore auseinandergesetzt hatte, verwunderte es mich nicht sonderlich, dass ich Unbound nicht kannte. Als sich der Sänger zu den ersten Tönen in Hardcore typischer Art aufpumpte und Füsse durch die Luft flogen, war ich noch der festen Überzeugung, dass ich mir jetzt 45 Minuten deutschen HC anhören dürfte, was sich aber sehr schnell wieder legte. Aufs angenehmste überrascht durfte ich feststellen, dass sie einen Stil spielten, der sich für mich nach einer Mischung aus Panteras „Great Southern Trend Kill“ und Crowbar klang. Vor allem der Gesang erinnerte mich mehr als einmal an Phils Organ. Doch auch hier war vom Publikum nicht die Reaktion zu vernehmen, die ich eigentlich erwartet hätte. Noch hielten sich viele im hinteren Bereich des Raumes auf und versuchten, sich in die Musik zu finden. Und als Unbound die Bühne verlassen hatten, habe auch ich mich erstmal zu nem kühlen Bier verzogen, da 40 Grit nun das Mikro in die Hand nahmen. Aus irgendeinem Grund wurde ich nicht so richtig warm mit der Mucke, die 40 Grit spielten. In meinen Ohren war das die Band, die am wenigsten ins abendliche Programm passen wollte. Auch wenn man sich auf der Bühne viel Mühe gab, konnte der, nunja, – unbrutale – Sound nicht ganz meinen Geschmack treffen. Es war halt unspektakulärer Hardcore, aber ordentlich vorgetragen. Aber es war ja jetzt an der Zeit für die Headliner – die ordentlich auf sich warten liessen. Doch als es endlich losging, war mächtig was los vor den Brettern. Es ist jedesmal ein Wonne zu sehen, wie die Jungs alles auf der Bühne geben. Vor allem Eric Klinger ist pure Energie, wenn er auf der Bühne steht. Es gab wohl keinen Augenblick, wo er ruhig gestanden ist – ständig wirbelte er herum und schwitzte wie ein Wasserfall. Auch im Publikum war teilweise die Hölle los – wobei ich der Meinung war, dass die neueren Songs wesentlich besser aufgenommen wurden als die unschlagbaren Klassiker wie „Foul Taste of Freedom“ oder, in der Zugabe, „Pound for Pound“. Überhaupt war ich ziemlich erstaunt, wie breit das Programm von Pro Pain an diesem Abend war. Ist man es von anderen Bands gewohnt, dass sie sich überwiegend auf neues Material stürzen, haben die Jungs alles von 1992 bis 2000 zum besten gegeben – zu meiner großen Freude 🙂 Es ist immer wieder ein Genuss, Pro Pain live zu sehen, und dieses mal war es nicht anders.

Pro Pain

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13.02.2001

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