Primal Fear
Double Headliner Tour 2007

Auch Udo machte mit seiner Sonnenbrille den geneigten Fotografen, zumindest für die ersten Songs, keine große Freude. Umso mehr Freude hatten die angereisten Fans, welche von Anfang an dafür sorgten, dass nicht allzu viel Blut mehr in die Fingerspitzen gelangte.
Das deutsche Metalvorbild Udo fand den Mix zwischen seinen neuen Songs und denen vergangener Tage, bis hin zu den Accept-Erfolgen wie „Balls To The wall“, „Breaker“ und „Metal Heart“. Die jahrelange Bühnenerfahrung hat dabei auch offensichtlich auf seine jüngeren Mitstreiter in der Band abgefärbt, welche hier zum einen an der Gitarre mit Igor Gianola und Francesco Jovino hinter den Fellen zu finden sind.

Dabei ist aber wohl die Besonderheit, dass bei U.D.O. das Alter kein Hindernis darstellt, sondern ganz im Gegenteil eher gebührenden Respekt davor abverlangt, was die Herren Dirkschneider und Mitstreiter da vor den Scheinwerfern veranstalteten. Auch mich, als Spätzünder in der Anhängerschaft des Heavymetal, hat es hingerissen die schon etwas von der Anreise und vorhergehenden Show ermüdeten Knochen für einige Zeit zu reanimieren und das Letzte zu geben, bevor ich meinen Ohren und Knochen dann eher als stillerer Genießer der hinteren Reihen die gemütlichere Variante eines Konzertbesuchs verpasste. Aber auch dort konnte man, dank der gut beleuchteten und mit fettem Sound bedachten Onstage-Aktivitäten, mit Spaß beiwohnen.

Udo gab eine beeindruckende Show mit Kopf-an-Kopf-Einlagen mit seinem zweiten Gitarristen Stefan Kaufmann. Der Neid der 80er-Jahre-Anhängerschaft dürfte wohl für mehrere Augenblicke an der Haarpracht des 51-jährigen Bassers Fitty Wienhold hängen geblieben sein. Mit Verlaub, selbst unter den Frauen im Werk2 habe ich keine gesehen, die den Metalhead-Wettbewerb in Punkto Haarlänge und –dichte gewonnen hätte.
Wer also meinte, dass U.D.O. nur etwas für die alteingesessenen Herrschaften des Genre zu bieten hat, der war auf einer anderen Veranstaltung.

Abschließend sei allen gesagt: wer nur wegen einer Band des Double Headliners U.D.O./PRIMAL FEAR den Kartenkauf für die kommenden Shows in Deutschland erwägen sollte, der word mit Sicherheit von der anderen Band auch nicht enttäuscht! Das Konzept ist also für diese Tour voll aufgegangen, so dass man sich nur noch für alle Beteiligten und Fans wünschen kann, dass die nächsten Venues gut gefüllt und der Spaß der Bands für den Rest der Tour erhalten bleibt!

Gastreview von
Claudia Kubowski (Text) und Karsten Räth (Fotos): www.metalsupporter.de