Porcupine Tree
The Incident Tour 2009
Konzertbericht
Die Bühne wirkt im Vergleich dazu und der großen Anzahl an Menschen, denn die Arena scheint sehr gut gefüllt, fast schon mickrig.
Gerade als die Umgebung langweilig wird und auch das teure Merchandise nicht zum verweilen einlädt, senkt sich die Lautstärke der Lückenfüllermusik und der Hauptteil des Abend beginnt. Die erste Bilder und Videoschnipsel flackern über die große Leinwand oberhalb der Bühne, deren gehobene Qualität einen ersten Vorgeschmack auf das anstehende audio-visuelle Erlebnis gibt. Wie bereits im Vorfeld verlautet beginnt das Quartett um Wilson mit „Occam’s Razor“ die Show, deren esentieller erster Part aus einer nahezu unterbrechungsfrei vorgetragenen Version der ersten CD von „The Incident“ besteht.
Auch wenn diese mir schon die ein oder andere ruhige Runde im CD-Player beschert hat, so richtig kann ich mich nicht an die Vorstellung gewöhnen, einen kompletten 50 Minuten Track live serviert zu bekommen. Dabei lässt die Darbietung sowohl von qualitativer als auch technischer Seite betrachtet eigentlich keine Wünsche offen. Versiert und professionell bringen Wilson und Co „den Vorfall“ in die Carl-Benz-Arena, die Lichtspielereien halten sich betont in Grenzen und lassen Freiraum für die wirklich fulminante Videountermalung, die konstant Aufmerksamkeit auf sich zieht. Schön zu sehen, dass im Hause PORCUPINE TREE auch nach der eigentlichen Musik noch kreativ weiter gearbeitet wird, da könne sich Videorentner wie DREAM THEATER durchaus eine Scheibe abschneiden.
Durch die ergänzenden Aspekte kann ich der „The Incident“-Hälfte im Nachheinein auch deutlich mehr abgewinnen als eigentlich erwartet. Auch wenn sich der Kontakt zum Publikum erwartungsgemäß auf ein absolutes Minimum beschränkt, so wirklich kann man sich der kreativen, intelektuell angehauchten Aura von Wilson nicht entziehen. Barfuß hin oder her, man spürt die Leidenschaft wenn er sich von seinem Mikrofon losreisst und in der Musik gefangen einige Runden über seinen Teppich dreht, mit seiner begnadeten Stimme zwischen musikalischer Euphorie und Melancholie vermittelt und eine Bresche für seine vertonten Botschaften schlägt. Mit einem 10 Minuten Countdown auf der Leinwand verabschiedet sich die Band nach dem finalen „I Drive The Hearse“ in eine kleine, wohl verdiente Pause.
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