Porcupine Tree
The Incident Tour 2009
Konzertbericht
Auch ohne großes Vorwissen wird schnell klar, dass bei der dreiköpfigen Truppe der Name Programm ist: Neben einem Schlagzeug verlässt man sich bei den Instrumenten voll auf die sogenannten „Chapman Sticks“, vielsaitige Gitarrenabstraktionen mit außergewöhnlichen Klangeigenschaften. Dass Levin damit keine Schlager oder Popsongs zum besten gibt sondern, zusammen mit Michael Bernier und dem beherzt knüppelnden Pat Mastelotto, auf vielschichtige und – schlicht und einfach gesagt – abgefahrene Klangkonstrukte setzt dürfte im Gesamtzusammenhang ebenso wenig überraschend anmuten.
Glücklicherweise muss man kein Musiker sein, um das instrumentale Zusammenspiel der STICK MEN zu würdigen zu wissen. Auch wenn der Sound der Truppe mit Sicherheit nicht zur leichten Kost des musikalisch denkbaren Repertoires zählt und die Ohren für PORCUPINE TREE mächtig auf Betriebstemperatur bringt, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase polt man sich als Zuhörer auf die abgedrehte Wellenlänge der Amerikaner. Egal ob mit rasantem Tapping oder Geigenbögen (!), jeder Song und jede Spielweise kitzelt andere Töne aus der aberwitzigen Kreuzung von Gitarre, Bass und Keyboard heraus. Zum Durchatmen kommt man dabei zwar nicht wirklich, auch wenn die STICK MEN das Tempo zur Hälfte etwas heraus nehmen, dennoch übt diese futuristische Musikachterbahn ihren Reiz auf die Zuhörer aus. Dies wiederum schlägt sich auch deutlich im Applaus wieder, der wohlwollend umfangreich ausfällt.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde nähert sich die „Suppercolider Soup“ dem Ende und hinterlässt einen deutlich positiven Eindruck. Gerade weil die Truppe mit ihrem aufgeregten Spiel scharf an der Grenze zur höheren Kunst kratzt und die Hirnsäfte in Bewegung bringt, machen sie als Vorband für PORCUPINE TREE eine wohl einstudierte und treffende Figur.
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