Porcupine Tree
Porcupine Tree

Ein atmosphärisches Intro und Standbildeinspielungen auf der Bühnenleinwand ließen unsere und die Aufmerksamkeit des gut gefüllten Columbia Clubs ansteigen. „Open Car“ erlöste uns von der Spannung. Routiniert vorgetragen und wieder mit Gastmusiker an der zweiten Gitarre und den Backing Vocals. Der Saalsound war druckvoll und ausgeglichen. Bei einigen hochfrequenten Zischlauten Wilsons mußte man allerdings ein Auge, bzw. die Ohren etwas zudrücken. Weiter ging’s mit „Blackend Eyes“, „Lazarus“ und „Fulile“. Das breite Grinsen des Bassmanns, Mr. Collins, wurde immer breiter. Mr. Wilson taute noch ein Stück auf und der gute Gavin Harrison badete sich im Groove und dem Bewußtsein, daß viele Teile des
Publikums auch wegen ihm und seines 100% tighten Schlagzeugspiels angereist waren. Der Tastenmann füllte den Klangraum seelenruhig mit atmosphärischen Soundgeweben und ließ sich nicht einmal von einem bangenden Steven Wilson zu einer energischeren Liveshow animieren. (Es sah sogar manchmal so aus, als würde der Keyboard-Roadie von Zeit zu Zeit aushelfen – man hat ja nur zwei Hände). Nun, auch die Songs „Don’t Hate Me“, „Mother And Child Divided“ und „Buying New Soul“ wurden fehlerlos heruntergezockt. Nur unterbrochen von genuschelten „Dankescheen“s und etwas introvertierten Ansagen. Das Wort „arrogant“ fiel in unserem Umkreis auch einige Male, aber „schüchterne Überheblichkeit“ passt wohl besser als Bezeichnung für die Publikumsansprachen des Frontmannes. Der Sound wurde leider merklich intransparenter.