Perturbator
Willkommen im Jahr 2049
Konzertbericht
Synthwave funktioniert im Grunde immer gleich: Zu mal harten, mal sphärischen Synthesizern träumt man sich in eine industrielle Cyberpunk-Welt, wie sie glatt aus “Blade Runner“ stammen könnte. Das ist dann entweder die Musik gewordene Dystopie oder kommt mit ein wenig “Miami Vice“-Glitzer daher. PERTURBATOR gehört zweifellos in erstere Kategorie. Und dass man sich beim Live-Konzert noch besser in die Synthwave-Trance tanzen kann, beweist er in der Kölner Essigfabrik.
DAN TERMINUS heizt die Menge an
Zuvor darf aber erst der ebenfalls aus Frankreich stammende DAN TERMINUS ran. Warum ausgerechnet unser Nachbarstaat seit Jahren einen vielversprechenden Synthwave-Act nach dem anderen hervorbringt, sollte auch mal dringend jemand wissenschaftlich untersuchen. Obwohl er nicht die die gleiche Publikumsmenge vor die Bühne bewegt, wie der heutige Headliner, reißt DAN TERMINUS nämlich eine verdammt starke Party vom Zaun.
Seine Songs bewegen sich in ganz ähnlichen Gefilden wie die von PERTURBATOR. Einen kleinen Tacken weniger Düster geht es bei allerdings schon zu. Den Anwesenden macht das aber rein gar nichts aus. Stattdessen wird allerorts ordentlich das Tanzbein geschwungen. Die noch recht minimalistische Lichtshow trägt einiges zur Atmosphäre bei. Kommunikation mit dem Publikum gibt es nicht. Aber das würde einen auch nur aus der Trance reißen.
PERTURBATOR – Ein Garant für Ekstase
Nach einer kurzen Umbaupause ist es Zeit für PERTRUBATOR und die Essigfabrik ist endlich gut gefüllt. Die Lichtshow dreht jetzt ordentlich auf. Der Albtraum eines jeden Epileptikers ist dem Synthwaver ein wahres Fest, denn zu grellen Farben lässt sich der graue Alltag noch besser vergessen.
PERTURBATOR hämmert gemeinsam mit seinem Schlagzeuger derweil gnadenlos durch sein Set. Pausen gibt es keine. Immer wieder lässt er den Propeller kreisen. Das bekommt selbst CANNIBAL CORPSE-Frontmann George Fisher nicht spektakulärer hin. Bei aller Metal-Attitüde darf auch die regelmäßige Pommesgabel nicht fehlen. Zudem lehnt sich PERTURBATOR immer wieder über sein Keyboard, um das Publikum zu animieren. Doch das wäre angesichts der hier vorherrschenden Ekstase überhaupt nicht nötig.
Hier steht kaum noch jemand still und wer sich nicht mitreißen lässt, ist selbst schuld. Vor allem die aus dem “Hotline Miami“-Soundtrack bekannten Songs sorgen bei den Fans für Freudensprünge. Nach einer Stunde ist der Spuk bereits wieder vorbei. Die Rufe nach einer Zugabe bleiben unerhört. Aber wie heißt es doch: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Diesem Mantra nach macht PERTURBATOR heute alles richtig.
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