Party.San Open Air
Der große Festivalbericht 2011
Konzertbericht
Freitag
URGEHAL gaben eine solide Vorstellung ab, aber ruppig-rotziger Black Metal hat es am frühen Nachmittag auf einem Festival in Sachen Stimmung und Atmosphäre bekanntermaßen schwer. In Erinnerung blieb neben den üblichen Anti-Ansagen vor allem das aus einer guten Setlist herausstechende Cover von „Twisted Mass Of Burnt Decay“, dessen Schöpfer AUTOPSY von URGEHAL-Sänger und Gitarrist Trondr Nefas bei dieser Gelegenheit als beste Death-Metal-Band der Welt gepriesen wurden. Ebenfalls ganz nett anzuhören war das letzte Stück „Satanic Black Metal“, das von KOLDBRAN-Sänger Mannevond sehr energisch intoniert wurde. (Meul)
SKELETONWITCH wurden mir im Vorfeld von Freunden bereits wärmstens ans Herz gelegt und in der Tat, der Fünfer aus Athens/Ohio/US konnte mit seiner Melange aus Death-/Thrash-/Heavy Metal nebst Rockeinflüssen durchaus überzeugen. Klang super und ging sofort in den Fuß. Besonders hervorzuheben vielleicht die amüsanten Ansagen: „The next song is about: kiiilllling!“. Fünf Minuten später: „The next song is about: dyyyyying!“ – großes Kino! Das gute Stageacting und der gute Sound taten ihr übriges. Spitzenmucke, um 50m von der Bühne entfernt, bei einem Bier im Gras liegend mit dem Fuß wippen und so tat ich eben genau dies. (Haslauer)
Auf Platte sind ABSU eine (dunkle) Macht, aber an diesem Freitagnachmittag konnten sie nicht vollends überzeugen. Möglichweise lag es daran, dass die Texaner mit nur einer Gitarre spielten und man Proscriptor hinter seinem Schlagzeug weit hinten auf der großen Bühne kaum sehen konnte. Auch die Setlist hätte bestechender sein können, wenngleich das Trio zum Ende mit „Never Blow Out The Eastern Candle“ und „Highland Tyrant Attack“ aus der „The Third Storm Of Cythraul“-Ära immerhin noch zwei hübsche Brandpfeile aus seinem Köcher zauberte. (Meul)
Die Dunkelheit brach herein, Zeit für die großen Jungs. Plötzlich wirkte alles 5x profesioneller, dynamischer, mächtiger (was natürlich auch an der nun immer besser zur Geltung kommenden Lichtanlage liegen mochte…) – nun kommen BELPHEGOR. Hellmuth und Konsorten legten los wie die Feuerwehr und lieftern 1A-Death Metal-Geballer ab. Es gab einen „bunten“ Querschnitt aus den bisherigen Veröffentlichungen (u.a. mit „Hell’s Ambassador“, „Lucifer Incestus“ und „Bondage Goat Zombie“ – nice!), alles ohne nennenswerten Ausfall dargeboten. Das Einzige, was in der Tat völlig nervte (und scheinbar nicht nur mich) waren die unglaublich bescheuerten Ansagen der Band nach wirklich jeeedem Song… na ja, die waren jedoch zum Glück über jeden Zweifel erhaben, die Band lieferte anständig ab und gefiel mir sogar besser als auf Platte. Zu guter Letzt kam dann noch eine Stripperin auf die Bühne, großes Gejohle, die Leute gingen ab, sodass die Band den Auftritt auf jeden Fall als Erfolg verbuchen konnte.
Zu 1349 und ENSIFERUM kann ich leider nicht soviel sagen, 1349 hatten sicherlich die beste Lightshow des Festivals, waren für mich aber musikalisch absolut belanglos und zu ENSIFERUM und ihrem Paganzeugs sag ich besser nichts, sonst setzt es Hassmails von der Vikingfront…
Dann also endlich: MORBID ANGEL!!! Lang war es her… leider hatte war es mittlerweile ziemlich frisch geworden und zu allem Überfluss gesellte sich direkt nach ENSIFERUM auch noch richtig starker Regen dazu. Es ist wirklich unfassbar, fast den gesamten Tag über war das Wetter eigentlich prima… Leider konnte man in diesem Falle auch nicht von einem warmen Sommerregen sprechen, wir reden hier von einem Guss der Marke „Lungenentzündung“, also richtig kalter Dauerregen. Der Platz leerte sich merklich und man konnte es den Leuten auch wirklich nicht verübeln. Die Umbaupause zog sich ewig hin und die Leute standen einfach 45 (!!!) Min im dem Sauwetter, ließen sich vollschiffen und schauten den Roadies zu, die, schön im Trockenen, in aller Seelenruhe ihre Arbeit verrichteten. Fast war man auch schon gewillt, genervt den Ort des Geschehens zu verlassen, als schließlich doch langsam Bewegung in die Sache kam…
Die Band betrat die Bühne und plötzlich brach die Hölle los. Der Vincent grinste und ab ging´s: „Immortal Rites“! Sind die gut!!! Souverän ohne Ende, Ausstrahlung ohne Ende. Für Feinschmecker einfach mal die ersten fünf Tracks der Setlist: „Immortal Rites“, „Fall From Grace“ (Groß!!!), „Rapture“ (Argh!), „Pain Divine“ (!!!), „Maze Of Torment“ – äh, Entschuldigung, geht es besser!?!?! Die Band wirkte auf den Punkt fit, war musikalisch/technisch perfekt und stand ganz einfach über Allem! So war es dreifach ärgerlich, dass dieser Show kein besseres Wetter vergönnt war. Lass es 25 Grad warm und trocken sein und die nehmen hier die Bude auseinander… SCHEIß REGEN!!!
So stehen nach 25 Minuten schätzungsweise noch etwa 1.000 Unentwegte vor der Bühne rum (+ vielleicht 250 Leute, die unter diversen Buden und Zeltdächern Zuflucht suchten). Die Band ließ sich nicht beirren (was sollten sie auch machen…) und bot Klassiker um Klassiker (im Laufe des Sets dann mit „Existo Vulgoré“ und „Nevermore“ auch zwei neue Songs, die sich sehr gut ins ältere Material einfügten). Sehr, sehr schade, das hier hätte ganz groß werden können… trotz allem mein Festivalhighlight! (Haslauer)
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1349, At The Gates und Ensiferum auf Tour
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