Party.San Open Air
Der große Festivalbericht 2008
Konzertbericht
DONNERSTAG
PURGATORY
Die erste Band des diesjährigen Party.Sans – die sächsischen PURGATORY – bekomme ich leider kaum noch zu sehen. Man sagt ja, zu spät zu kommen sei vornehm, in diesem Fall ist es aber eher blöd. Die gestandenen Jungs spielen von Grund auf bodenständigen Death Metal (falls es so etwas überhaupt gibt??), schnörkellos oder auch primitiv, soviel ist noch zu hören. Im Nachhinein ernte ich beim Versuch, noch Eindrücke von anderen zu sammeln, die schon vor mir da waren, ziemlich die ganze Bandbreite an möglichen Meinungsbildern. Von begeisterten Ausbrüchen bis zur gelangweilten Schimpftirade gehen die Kommentare. Eine Band die polarisiert, das ist gut. (Conni)
FARSOT
Die Nacht hat den Festplatz mittlerweile in kühle Dunkelheit getaucht, als FARSOT die Bühne betreten. Wahrnehmbar sind die vier Musiker nur schwer. Denn zum einen sind sie schwarz gekleidet, zum anderen von Haus aus nicht gerade die Schwergewichte dieses Erdenrunds, sodass sie auf der kargen Bühne wirken wie entlaubte Bäumchen auf weiter Flur. Alles andere als schwachbrüstig ist hingegen die Darbietung der vier Spargel. Klar, satt und klirrend kalt fegt der Sound aus den Boxen und verbreitet einen Ernst, den man so jungen Menschen eigentlich nie abnehmen würde, träten FARSOT an diesem Abend nicht so vehement und kompromisslos auf. Bewegung herrscht auf der Bühne nicht. Aus den Clubs, die man sonst beackert, ist man derlei Auslauf sicher nicht gewohnt. Doch trotz der statischen Show, die mit beeindruckenden Feuerfontänen kontrastiert wird, wirkt die Band nicht verloren, sondern nutzt ihre scheinbare Steifheit geschickt als Stilmittel. Vielseitiger gibt sich die Musik, die aus zügellosem Blastwahn und halbakustischen Passagen für einen Festivalauftritt eine enorm dichte Atmosphäre strickt. Dennoch gibt es sicherlich einen besseren Rahmen für die Jungs. Denn die lange Spielzeit von einer Stunde und die überlangen Songs machen den insgesamt zwar beeindruckenden Auftritt im Endeffekt zu einer anstrengenden Sache. (Thomas)
SKYFORGER
Huch, was ist denn da passiert? Gerade einmal drei Leute, Schlagzeuger bereits eingerechnet, betreten zu Co-Headliner Zeit die Bühne. Wo sind denn SKYFORGER geblieben? Nein, es handelt sich nicht um eine kurzfristige Umbesetzung, aus Krankheitsgründen müssen die Letten leider auf den zweiten Gitarristen und die Dudelabteilung, sprich Flöten und Dudelsack, verzichten. Ja, werden sich die Fans der melodischen Pagan Metaller fragen, funktioniert die Musik überhaupt ohne diese Elemente? Erstaunlicherweise ja. Auch wenn die Musik der wie immer vermeintlich authentisch gewandeten Truppe durch die fehlenden Instrumente eine deutlich andere Note bekommt, gefällt sie auch trotz dieser Reduzierung auf das Wesentliche. Ob das dem kompletten Publikum so geht, bleibt jedoch schwer zu sagen. Zwar ist es zahlenmäßig äußerst großzügig angetreten, wirklich viel Action ist aber nicht zu erspähen. Die routinierten SKYFORGER lassen sich aber weder das noch ihre begrenzte Truppenstärke anmerken und bringen ihren Auftritt routiniert zu Ende. (Andreas)
DISMEMBER
Wenn es eine Band in den letzten Monaten und Jahren noch einmal richtig wissen will, dann DISMEMBER. Man kann sich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass der Ausstieg Fred Estbys der Stockholmer Institution nicht nur musikalisch gut getan hat (wenn man so etwas überhaupt laut äußern darf), sondern die verbliebenen Mitglieder auch auf „jetzt erst recht“ gepolt hat. Seither ist man nonstop unterwegs oder im Studio und den Leuten sicher gut im Gedächtnis. Was vor ein paar Jahren noch MARDUK waren, schicken sich heute DISMEMBER an zu werden. Aufpassen: nicht übertreiben. Aber was will man ihnen das auch vorwerfen? Einen schlechten Tag scheinen die Schweden nicht zu kennen. Selbst wenn sie das eine oder andere Mal auf die Bühne kommen und voll sind wie die Haubitzen, eine knackige Show hat man von Matti & Co. noch immer geliefert bekommen. Als Headliner des ersten Abends treten sie einer Meute entgegen, die die vorangegangenen Bands bereits gut vorgewärmt haben. DISMEMBER geben ihr den Rest, das Betthupferl fällt heute Abend erwartet grob aus. Zwar wünscht man sich manchmal, sie würden ihre Setlist auch mal wieder ein wenig variieren, kaum sägt aber der „Skinfather“ oder „Life – Another Shape Of Sorrow“ durch den Äther, ist jeglicher Anflug von Besserwisserei wie weggefegt. All hail DISMEMBER! (Thomas)
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