Party.San Open Air
Der große Festivalbericht 2007
Konzertbericht
Samstag, 11.08.2007
INTERMENT
Pünktlich um 13.45Uhr startet die Band INTERMENT Ihre Show. Da mir die Band bis Dato nicht bekannt war, wusste ich nicht was mich erwarten würde. Den Leuten vor der Bühne war diese Band wohl bekannt, denn es war voller als gestern LAY DOWN ROTTEN die 2. Runde einleuteten. Doch schon bei den ersten Klängen kam mir diese Band sofort vertraut und sympathisch vor. Schweden Death Metal! DISMEMBER! Nicht mehr aber auch nicht weniger. Die Jungspunde lieferten eine gute Performance und gut gespielte Songs. Ich fand es aber alles andere als eigenständig. Aber das war den meisten im Publikum primär egal, sie waren da, waren gut und ein guter Aufwecker in den letzten Festivaltag. (pfaenderdome)
LENG TCH’E
Nach dem wirklich üblen und fast schon nervigen Getrümmere von INTERMENT waren Belgiens Vorzeige-Grinder LENG TCH’E mehr als nur Willkommen, die restliche Müdigkeit aus dem Körper zu verbannen. Mit ihrer brachialen Musik zwischen druckvollem Death Metal und Grind-Attacken mit äußerst fetten Grooves, schnellen Blasts und ihrem angestacheltem Sänger, welcher wie ein Derwisch über die Bretter sauste, war es für die Band kein Problem, einen ordentlichen Moshpit, ach was sage ich, einen Schlammpit vor der Bühne entstehen zu lassen. Ihre fast schon mathematischen Songstrukturen konnte die Band Live absolut tight und überzeugend darbieten. (Endres)
THE BLACK DAHLIA MURDER
Die Detroiter Combo THE BLACK DAHLIA MURDER hatte leider nur wenige hartgesottene Fans, die es wagten, dem starken Regen zu trotzen und ihnen die Ehre der Anwesenheit zu erweisen. Optisch sahen die Bandmitglieder eher brav nach Collegestudenten aus, doch wehe wenn sie losgelassen werden auf einer Bühne. Ein sehr Energiegeladenes Konzert wurde hier zellebriert. Was ich sehr witzig fand, war die Ähnlichkeit des Sängers mit dem Schauspieler Jack Black (School of Rock), denn er sah nicht nur so aus, sondern bewegte sich auch manchmal so. Nichtsdesdotrotz eine Band, die den Death Metal weiterführt und deshalb meinen Respekt hat. (pfaenderdome)
HAEMORRHAGE
Eigentlich hatte ich Wetter bedingt zunächst die Schnauze voll, sollte aber heute durch die Bands doch noch entlohnt werden. Als erstes stand für mich HAEMORRHAGE auf dem Programm. Nun, ein wenig spanischen Schlachthaus-Grind zum zweiten Frühstück lässt man sich ja gerne gefallen. Und so verkauften sich die drei Herren und eine Dame doch relativ gut. Was mich an HAEMORRHAGE ein wenig stört, ist, dass viele Songs doch gleich sind und sie mit „I’m The Pathologist“ eigentlich nur einen großen Hit haben. Nichts desto trotz hat ihre Musik einiges an Kraft und wirkt auch auf das feiernde Publikum voller „Morticians“ und „Pathologists“. Auch mit ihrer Bühnenshow haben HAEMORRHAGE einiges fürs Auge zu bieten. Denn der Sänger lässt es sich nicht nehmen, immer mal wieder mit einem neuen menschlichen Körperteil auf die Bühne zu kommen und damit herumzuspielen, bzw. zu versuchen es zu essen. (Der hat wohl gute Schlachthauskontakte bei den Kannibalen!) Zusammenfassend lieferten HAEMORRHAGE einen lustigen, wenn auch durchschnittlichen Auftritt ab. (Janine)
MELECHESH
Auf den ungewöhnlichen, mit orientalischen Skalen angehauchten und fast schon progressiven Black / Thrash Metal von MELECHESH war ich wirklich schon sehr gespannt, hatte ich die Truppe doch zuvor noch nie Live gesehen. Ich wurde nicht enttäuscht, auch auf der Bühne entfesselte die Band einen mystisch klingenden, gleichzeitig authentisch wirkenden Black Metal Sturm, welcher einfach nur innovativ und interessant wirkte. Kleinere Patzer in der Gitarrenarbeit und das nur spärlich vorhandene Publikum störten keineswegs die düstere Magie solcher Hymnen wie „Rebirth Of The Nemesis (Enuma Elish Rewritten)“ oder „Triangular Tattvic Fire“, welche da von der Bühne zelebriert wurden. Sehr edel! (Endres)
PRIMORDIAL
Achtung! Kobolde mit Goldtöpfen im Anmarsch und dahinter marschiert die Pagan-Black-Macht Irlands auf die Bühne. Eins vorweg: es gibt neben Bruce Willis niemanden, der so schön blutet und leidet wie Sänger Allan, leider sieht er dabei nicht so attraktiv wie der Schauspieler aus. (Ich sach nur: Er hat ’ne fiese Schnorres!) Sein klarer Gesang ist auf Platte genial und auch wenn ich übertreibe und mir jetzt Feinde mache, live klang es doch oft nach Pumuckl. (Ihr kennt die Stelle an der er zum Radio singt?) Nein, so schlimm ist es nicht, aber der ein oder andere Ton, gerade in den hohen Lagen, landet doch schon ein wenig daneben. (Zitieren wir mal den Herrn Bohlen: Da waren einige „gelbe Töne“ dabei…) Allen Fans sei angekündigt, dass PRIMORDIAL im November auf Metal Blade ein neues Album veröffentlichen, von dem sie in Bad Berka aber leider noch nichts zum Besten gegeben haben. Ein im Großen und Ganzen guter Auftritt, voll theatralischer Musik und einem Sänger, der in den Texten seiner Songs voll und ganz aufgeht. (Janine, Kevin)
PS: Ich finde Bruce Willis nicht Sexy. Danke. (Kevin)
GRAVE
GRAVE bleibt GRAVE wie es singt und lacht. Den meisten Fans lief wahrscheinlich im Vorfeld schon das Wasser im Mund zusammen, als GRAVE ankündigten, nur Songs der ersten vier Alben zu spielen. Und so wurde es auch eine schöne, Klassikergespickte dreiviertel Stunde, in der die Mannen rund um Ola Lindgren nichts, aber auch gar nichts vermissen ließen. GRAVE tun das, was sie am Besten können oder zumindest mal konnten, schwedischen Death Metal mit Intention und brutalem Riffing. Dem Vierer sieht man den Spaß auf der Bühne an (sogar dem immer schlecht gelaunt wirkenden Ola Lindgren) und soundmäßig ist auch nichts auszusetzen. Bleibt nur zu sagen, dass man GRAVE mit einer Playlist sehen konnte, die wohl nicht mehr so schnell gespielt werden wird, und jedem, der das verpasst hat, ist nur zu sagen: NANANANANANA.(Dabei die Zunge rausstreckt) Einfach Soulless TO The Core! (Kevin)
Prädikat: Des isch Metal! Hoffentlich spielen die Schweden noch so einige Shows mit dieser göttlichen Setlist! „Into The Darkness, Into The Grave“! (Endres)
KORPIKLAANI
Endlich! Endlich war es soweit. Die Band, auf die ich neben ASPHYX am meisten auf diesem Festival gewartet hatte. Und ich wurde auch nicht enttäuscht, denn Jonne und die anderen vom Waldclan verzauberten das frenetisch feiernde Publikum mit ihren schamanischen Melodien. Da ist mir so oder so nichts anderes übrig geblieben, als mich mitten in die Menge zu stürzen und die Show einfach nur zu genießen. Man sieht selten eine Band auf der Bühne, der es so sehr Spaß macht live zu spielen und einfach mit dem Publikum eine große Party zu feiern. Denn man konnte Sänger und Gitarrist Jonne oder auch einige andere der Band während des Gigs dabei beobachten, wie sie fröhlich über die Bühne tanzten. Natürlich durften auch Smash-Hits wie „Beer, Beer“ oder „Happy Little Boozer“ nicht in der Setlist fehlen, die vom gesamten Publikum auch lauthals mitgegrölt wurden. Zu meiner Freude, spielten sie auch „Tervaskanto“, mein Lieblingssong des neuen Albums, was aber auch das einzige neue Stück in der Setlist war. Der Auftritt von KORPIKLAANI hat einfach nur Spaß gemacht und ich werde sie mir garantiert immer wieder ansehen. (Janine)
ASPHYX
Die Zeit war gekommen für eine der genialsten Death Metal Bands des Erdenrundes. Martin Van Drunen und die ASPHYXes betraten die Bühne und brachen ein Death Inferno los, wie es keine Band auf dem Party.San vorher entzünden konnte. Fast im Original Line-Up (lediglich die Stelle an der Gitarre musste ausgetauscht werden) feierten ASPHYX ihre Klassiker „The Krusher“, „M.S. Bismarck“ und genialerweise auch das überlange „The Rack“ mit dem Publikum so dermaßen ab, dass es dem ein oder anderen in die Jahre gekommenen Death Metal-Maniac im Publikum die Matte vom Kopf fegte, das Gebiss aus dem vor Staunen weit offen stehenden Mund sprang und die Mottenkugeln aus der Kutte flogen. Martin glänzte mit fast perfektem Deutsch (beinahe ohne den lustigen Rudi Carrell Akzent) und trieb seine Späße mit dem Publikum. Die für mich beste und sympathischste Band des Festivals feierte ein von allen umjubeltes Comeback, so dass man nur noch hoffen kann, dass Martin auch PESTILENCE noch einmal zusammentrommelt und sich MORGOTH aus ihrem Grab erheben werden. Tja, bleibt mir nur zu sagen: Death Metal is here to stay. (Kevin)
Auch für mich neben KORPIKLAANI definitiv die beste Band des Festivals, hier kann sich so manch andere Death Metal Band noch eine dicke Scheibe abschneiden! (Janine)
GORGOROTH
Also GORGOROTH zu später Stunde die Bretter die die Welt bedeuten enterten, ist es vor der Bühne rappelvoll, was sich auch während des ganzen Konzertes nicht ändert. Da ich die Band das letzte Mal vor ungefähr 10 Jahren Live sah, und sie mich damals einfach weggepustet hatten, war ich sehr gespannt, wie sich die Norweger entwickelt haben. Doch zu meiner Verwunderung war das einzige Feuer, das die damals noch junge Band hatte, nur noch in Form von Pyrotechnik übrig. Trotz Nieten, Warpaint und gutem Sound konnten mich persönlich GORGOROTH nicht überzeugen. Zum einen war da der Bewegungsmangel auf der Bühne, dann gab es viel zu wenig böses Gepose und außerdem sollten sich die Gitarristen auch mal wieder ein bisschen Zeit zum Üben auf ihren Instrumenten nehmen. Verwundert war ich daher, dass nicht nur Die Hard Fans Ihre Haare schüttelten, sondern auch, dass die Black Metaller gut beim Publikum ankamen. (pfaenderdome)
MALEVOLENT CREATION
Als letzte Band und DEICIDE Ersatz kamen, sahen und siegten die Amis MALEVOLENT CREATION. Nach dieser Energie geladenen, aggressiven Show ist es mir mehr denn je ein Rätsel, warum dieses Quintett bisher im Florida Death Metal, immer nur die zweite Geige spielte. DEICIDE vermisste hier niemand. Der etwas in die Jahre gekommener Ex-Wiedersänger Brett Hoffmann stampfte, brüllte und bangte wie eine EIN-MANN-DEATHMETALMASCHINE. Die Band war fit, der Sound stimmte, die Stimmung im Puplikum erreichte nochmals den Höhepunkt, und alle machten mit. Dreschmetal der feinsten Sorte, genau das, was dem gute Banger endgültig den Rest gibt und ihm ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zaubert. DANKE MALEVOLENT CREATION! DANKE PATYSAN!
F.U.C.K.
Fuck! Eigentlich solltet ihr jetzt hier meinen Bericht der Band F.U.C.K. lesen, welche den Abschluss des Party.San Open Airs bestreiten sollte, doch dem ist leider nicht so. Die Band wollte nur mit ihrem eigenen Equipment im Partyzelt spielen, doch dies konnte aufgrund des Dauerregens und der dadurch herrschenden Bodenverhältnisse nicht dorthin transportiert werden. Daher musste der Gig gecancelt werden, was mich allerdings auch nicht weiter störte, da wir nun mit zig Freunden und Bekannten einfach kräftig weiterfeierten. (Endres)
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