Party.San Open Air
Der große Festivalbericht 2007
Konzertbericht
Seit seinen legendären kleinen Anfängen im Jahre 1996 hat sich das Party.San Open Air, mittlerweile zum 13ten Mal, zu einem der wichtigsten und größten Festivals im Extrem Metal Bereich gemausert. Klare Sache, dass wir dem kleinen, in Thüringen gelegenen Städtchen Bad Berka mal wieder einen Besuch abstatten mussten. Kurz vor Abfahrt machte sich allerdings nach einem Check der Wettervorhersage Ernüchterung breit: Über die kompletten Tage war Dauerregen inklusive Gewitter angesagt. Na was soll’s, das hat uns auch vor über 10 Jahren auf dem Dynamo nicht zurückgeschreckt, also das Zelt ins Auto gepackt und los Richtung Osten.
Nach dem skandalösen Auftritt von TAAKE im Essener Turock zogen die Party.San Veranstalter die logischen Konsequenzen und verbannten die Gruppe aus dem Festivalbilling. Ebenso sagten DEICIDE, CEPHALIC CARNAGE, OLD, FUNEBRARUM und DRILLER KILLER ihre Auftritte ab. Dafür gab es mit MALEVOLENT CREATION, PENTACLE, PRIMORDIAL, LENG TCH’E und DYING FETUS mehr als nur ausreichenden Ersatz. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt des Billings eher im Death Metal, wobei allerdings die weiteren Extrem Metal Spielarten trotzdem gut vertreten waren. KREATOR sind natürlich immer eine gute Wahl als Headliner, und mit MERCILESS als auch ASPHYX gab es auch mal richtig besondere, nicht gerade alltägliche Bands, welche man sonst kaum zu Gesicht bekommt. Gleiches kann man eigentlich fast auch schon zu BEWITCHED (Be-Schwippst?) und MELECHESH sagen. Und die Ankündigungen, dass sowohl GRAVE als auch DIE APOKALYPTISCHEN REITER ein reines Oldschool Set zocken würden, dürfte wohl einige Fans erfreut haben.
Leider spielte der Wettergott wie oben schon kurz angerissen nicht so ganz mit. Aber wie lautet doch gleich der Slogan auf dem Party.San: „Hell Is Here“. Klar, dass sich da die Schleusen des Himmels unentwegt öffneten und der Regen das Gelände schnell in ein Matschfeld verwandelte und man bis zum Knöchel im Dreck stand. Egal, dann eben Party.Schlamm. Nicht wenige Fahrzeuge blieben stecken, einige Festivalbesucher waren von oben bis unten mit Schlamm bedeckt, und die Leerung der Dixies konnte auch nicht immer durchgeführt werden, aber so ein Festival ist eben kein Kindergeburtstag. Die Crew war ständig damit beschäftigt, den Matsch mit Tracktoren zu beseitigen und frisches Stroh auszulegen, hier können wir wirklich nur ein Lob aussprechen. Bei der Masse an Schlamm und dem nicht enden zu wollenden Regen (ca. 35 Liter je Quadratmeter) war der Kampf allerdings nahezu aussichtslos. Vielleicht hätte auch zusätzlicher Rindenmulch etwas Abhilfe geschafft. Pünktlich zum Abbau am Sonntag war dann wieder strahlender Sonnenschein.
Positiv hervorheben möchten wir noch, dass sich das Party.San bereits im Vorfeld vehement gegen die Auswüchse des NSBM ausgesprochen hat und es dementsprechende Kontrollen gab. Schön, dass hier mal von einem Festival richtige Zeichen gegen die Unterwanderung von Nazis gesetzt werden. Bei den Kontrollen zeigte sich die Security i.d.R. als freundlich, wobei natürlich hier und dort Diskussionsbedarf bestand, bei vielen Bands verschwimmen einfach die Grenzen. Der eine oder andere hat vielleicht auch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen, aber letztendlich zählt doch die Message. Laut Veranstalter sollen die Leute von der Security auch für das nächste Festival besser vorbereitet werden, damit nicht wieder versehentlich Fans mit bspw. IMMORTAL Shirts verdächtigt werden.
Ca. 8.000 Besucher konnte das Party.San dieses Jahr verzeichnen, welche sich an den äußerst fairen, günstigen Preisen (leckeres 0,4 L Bier für 2,00 Euro, Pommes 1,50 Euro), mehr als ausreichende, qualitativ hochwertige, abwechslungsreiche und vorbildliche Verpflegung, dem kultigen Brutz & Brakel Stand mit Longdrinks ab 3,50 Euro, zahlreichen Merchandise-Ständen, guter Organisation (bspw. keine langen Schlangen am Einlass), tollen Bands und geiler Stimmung erfreuen konnten. Wer wollte, konnte auch an der einen oder anderen friedlich-fröhlichen Schlammschlacht teilnehmen.
Bereits am Donnerstag war das Gelände gut gefüllt, im Gegensatz zu den vorherigen Jahren begann das Programm nun bereits auf der Hauptbühne, im Partyzelt fand lediglich noch standesgemäße Metal Disco bis früh morgens statt. Dies erwies sich als Vorteil, da in der Vergangenheit das Partyzelt bei den Auftritten stets vor lauter Menschenmassen zu platzen drohte.
Nachdem wir dann unser Zelt aufgebaut hatten, hieß es erstmal, sich mit den Kollegen vom Hellraiser e. V., bei welchen wir dieses Jahr ebenfalls auf dem Open Air zu Gast waren, richtig bekannt zu machen. Danach waren diverse Begrüßungsbierchen mit Kollegin Janine samt Freund Kevin, als auch diversen anderen Bekannten angesagt, bevor es auf das Festivalgelände losging.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei den Veranstaltern und der gesamten Crew für ein schönes, abgesehen vom Wetter durchweg positives Wochenende bedanken. Hell Is Here? – We will return!
Doch nun der Bericht über die einzelnen Bands im Detail! (Endres)
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