Party.San Open Air
Der große Festivalbericht 2005
Konzertbericht
NAPALM DEATH
Gegen 22.00 Uhr hieß es Bühne frei für die mit dem aktuellen Langeisen „The Code Is Red…Long Live The Code“ wiedererstarkten britischen Ur-Grindern NAPALM DEATH. Wie eh und je zappelte und hoppelte der Ausnahme-Irre Barney spastisch über die Bühne, was mehr als nur lustig anzusehen war. Wie üblich rasteten die Fans total aus, es bildeten sich sehr wilde Moshpits, wahrscheinlich die wildesten des ganzen Festivals. In jeder Pause schlug den Birminghammern tosender Applaus und Jubel entgegen. Natürlich durften auch die politischen Ansagen wie z. B. gegen Bush und Blair nicht fehlen. Vom Seitenrand aus beobachtete ENTOMBED Gitarrist Alex Hellid sichtlich amüsiert das wilde Treiben vor ihm auf der Bühne. Brachial und mit viel musikalischer Gewalt wurden neben kultigen Klassikern wie „Suffer The Children“ (sehr schnell gespielt), „Kill“, „Nazi Punks Fuck Off“ oder „Scum“ auch aktuelles Material wie „Vegetative State“ runtergerotzt. Sehr Energie geladen! (Endres)
ENTOMBED
Nach dem energischen Auftritt von NAPALM DEATH hatten die Schweden ENTOMBED den schweren Stand, die aufgestachelte Menge weiter anzuheizen. Dieses Vorhaben ist leider nicht ganz geglückt. Eine Feuerwand läutete den Auftritt der nordischen Legende ein. Rotzig bratete die nicht mehr ganz so junge Band Ihre kultigen Songs runter, wobei im Publikum bei weitem nicht die gleichen Reaktionen wie kurz zuvor bei den Briten, von welchen Bassist Shane Embury vom Bühnenrand aus zusah, zu sehen waren. Nicht wenige schlurften während des Auftrittes leider in Richtung der Bier-Stände. Doch bei den meißten Fans kamen die dreckigen und rockigen Stücke gut an. Vor allem die beiden Gitarristen konnten mit den gewaltigen Riffwänden aus den extrem tiefer gestimmten Instrumenten überzeugen. Quer durch die bisherige Diskografie wurde gerockt. Die Höhepunkte waren mit Sicherheit „Out Of Hand“ sowie das abschließende „Left Hand Path“. (Endres)
CANNIBAL CORPSE
Den Abschluß auf der Mainstage des Samstag Abends bildeten die Extrem-Rülpser von CANNIBAL CORPSE. Mit der gewohnten Routine ging die Death Metal Maschine an ihren Auftritt heran. Wie auch bei NAPALM DEATH rasteten die Fans total aus. Die Band zeigte sehr aktives Stageacting, allen voran unser guter Corpsegrinder Fischer, der die Menge locker im Griff hatte. Sehr tight wie immer wurden die amtlichen Todes-Granaten ins Publikum gefeuert. Leider, leider durften die Kannibalen natürlich auch in Bad Berka die alten Stücke aus bekannten Gründen nicht spielen. Fuck censorship! Also mußte man mit Gourmethäppchen der Sorte „Fucked With A Knife“ (angekündigt mit den Worten: „Dedicated to all women out there“), Sentenced To Burn“, „Pulverized“, „The Wretched Spawn“ oder „I Will Kill You“ Vorlieb nehmen. Leider trübten die extrem kalten Temperaturen den Auftritt von CANNIBAL CORPSE etwas. (Endres)
EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
Was wird auf jeder Party aufgelegt, wenn alle gut angetrunken durch die Gegend fallen? Party-Musik! Und was versteht ein Großteil der Deutschen unter Party-Musik? Schlager! Was liegt also näher, als das diesjährige Party.San von der einzigen uns bekannten Schlager-Metal-Combo, den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS, beschließen zu lassen? Ein brechend volles Zelt, reihenweise schwankende Gestalten und aufbrandender Jubel sprachen eine eindeutige Sprache, als Him und Rob samt ihrer beiden Mitstreiter die Bretter, die den Nonsens bedeuten, enterten. Ab sofort mußte alles und jeder dran glauben, von David Hasselhoff bis Europe, von Limp Bizkit bis Rex Gildo. Und auch das Publikum wurde mit Ansagen, die zwischen übertriebener Arroganz und hoffnungslos verlorener Grenzdebilität pendelten, des Öfteren auf die Schippe genommen. Flöte, Megaphon (übrigens während des gesamten Festivals von Him und Rob inflationär gebraucht!)… die Jungs scheuten vor nichts zurück, um ihre Spielzeit so amüsant-anstrengend wie möglich zu machen. Einige der Anwesenden kapitulierten im Laufe dieser saulauten Lehrstunde harmonischer Dissonanz mit sehr hohem geistigen Tiefgang auf Meeresoberflächenniveau vor der ihnen entgegengeschleuderten Macht, doch das scherte Him und Rob (der Gute hat echt was von Stefan Raab) recht wenig. Sie spielten ja am heutigen vor ca. „80.000 Leuten“. So dürfte dieser Auftritt als der größte in die Geschichte der GRINDFUCKERS eingegangen sein. Und selbst wenn er diesen Status nicht auf sich verbuchen können sollte, eines ist sicher: Einen besseren Abschluß hätte es, gemessen am gesamten Party.San-Alkoholgenuß, nicht geben können. Hossa! (metalgreg)
So, und das war es auch schonwieder für das diesjährige Party.San Open Air. Vielen Dank an alle, die das Festival zu einem grandiosen Wochenende gemacht haben! Das persönliche Fazit unserer anwesenden Redakteure findet ihr abschließend auf den nächsten Seiten.
Unser ergebenster Dank gebührt Sash und dem Ancient Spirit Magazin für die Bereitstellung des Bildmaterials. Vielen Dank!
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