Party.San Open Air
Der große Festivalbericht 2005
Konzertbericht
SEAR BLISS
Gänzlich unbekannt waren mir vor diesen 45 Minuten die Ungarn von SEAR BLISS. Eine große Wissenslücke, wie sich schlagartig herausstellen sollte, denn ihr Mix aus Black, Death und ein wenig Dark Metal samt Posaune (!!!) auf der Bühne gehörte auch dank der atmosphärischen Keyboards und dem geschickten Wechsel zwischen Elegie und Geknüppel mit zum Besten und Außergewöhnlichsten, was anno 2005 in Bad Berka geboten wurde. Unterstützt von einem fetten und lauten Sound und einem guten Publikumszulauf, konnte das Quintett von Song zu Song mehr Applaus abstauben. Gipfel der Reaktionen war jedoch keine der Eigenkompositionen („Far Above The Trees“, „Birth Of Eternity“, „Beyond The Darkness“, „Blood Serenade“ oder „1100 Years Ago“), nein, das Highlight dieser Show markierte die Hommage an den verstorbenen Quorthon respektive BATHORY. So war es nur eine logische Folge, daß SEAR BLISS nach einem einwandfrei gespielten „Enter The Eternal Fire“ Großteile des PSOA-Volkes hinter sich hatten. Daran konnte auch das eigentlich ungünstig auf die Stimmung wirkende Tageslicht nichts ändern. (metalgreg)
KRISIUN
Gegen 21.00 Uhr versammelte sich eine große Menschenmenge bis weit hinters Mischpult vor der Bühne, um der brasilianischen Kampfwalze KRISIUN zu lauschen. Wie eh und je knüppelte das Trio Infernale mit seinem Highspeed Death Metal alles in Grund und Boden, ohne dabei den technischen Anspruch zu verlieren. Sehr energisch stieg die Band in den Auftritt ein, vor allem der Drummer ließ mit seinem unglaublichen Double-Bass Gewitter keine Luft zum Atmen. Was für ein fettes Brett! Dementsprechend ließen sich auch die Fans mitreißen, es bildeten sich mehrere Moshpits. Bei dem vorgeführten Schlagzeugsolo dürften einigen Nachwuchs-Drummern die Kinnlade gehörig nach unten gerutscht sein. Der Gesang war zum Teil mit viel Hall unterlegt. Die Setlist von KRISIUN bestand neben weiteren Songs aus „Dawn Of Flagellation“, „Slain Fate“ und „Hatred Inherit“. (Endres)
NECROPHOBIC
Nicht wenige hatten sich auf die Stockholmer von NECROPHOBIC gefreut, zählen sie doch eher zu seltener gesichteten Gästen in unseren Gefilden. Umso trauriger war es, daß die vier Schweden einen recht mäßigen Start in ihren Gig erwischten und sich davon auch kaum noch erholen sollten. Ihr heidnisch angehauchter Black/Thrash wäre eigentlich prädestiniert gewesen, auf ganzer Linie abzuräumen. Doch der dazu nötige Funke wollte einfach nicht überspringen. Grund dafür waren mehrere Faktoren: die oftmals wackligen Soli, die zwar gut arrangierte, aber auf Dauer zu eintönige, weil sich nur auf weiße Farbtöne beschränkende Lightshow und die unnahbare Performance der Musiker. Einzig die Premiere eines neuen, ordentlich knüppelnden Stückes namens „Blinded By Light, Lightened By Darkness“ sorgte für vielversprechende Erwartungen an das neue Album. Selbige wurden aber durch kindische „Fuck Christ“-Chöre und unspektakuläre Darbietungen eigenen Songmaterials (u.a. „Dreams Shall Flesh“) und ein eher verzichtbares IRON MAIDEN-Cover („Moonchild“) wieder gedämpft. Eine mittelgroße Enttäuschung! (metalgreg)
AMON AMARTH
Nachdem ich den Auftritt von Suffocation zu einem netten Sit-in am Bierstand genutzt hatte, da ich die Jungs bereits auf dem Wacken Open Air sehen konnte, ging es mit brechend vollem Festivalgelände und astreinem Sound in die letzte Runde heute. Das die Schweden immer ein Garant für dichtes Gedränge vor den Bretter und intensive Gigs sind, sind keine Neuigkeiten, doch das Amon Amarth an ihrer Liveperformance enorm gearbeitet haben, hat für einige strahlende Gesichter gesorgt. Man verlässt sich nichtmehr nur darauf, das die Songs ihre Wirkung entfalten, sondern sucht auch die Nähe zum Publikum, feuert Pyros ab und bietet den Fans eine Bühnenperformance, bei der es einfach eine Freude ist zuzusehen. Doch es war nicht alles abfeiernswert – der anfänglich dünne Sound hinterliess einen faden Beigeschmack, was noch recht fix behoben war, doch die Lightshow war einem Headliner nicht wirklich angemessen. Selbst einige der Vorgruppen konnten mit interessanteren Engagements aufwarten. An der Songauswahl gab es indes wenig zu kritteln. Fans neuerer Scheiben konnten sich über „An ancient sign of Coming Storm“, „Fate of Norns“, „The Pursuit of Vikings“, “ Thousand Years Of Oppression“ und natürlich das ständig und lautstark geforderte „Death in Fire“ freuen. Mit „Masters of War“, „Bleed for ancient gods“ oder dem Killersong „Victorious March“ fanden sich auch noch Blockbuster der jüngeren Stunden im Repertoire. Als Zugabe konnte man sich zuletzt noch zu einem Stück vom Avenger Album hinreissen lassen und feuerte mit „The last with pagan blood“ nochmals richtig in die Menge. Mit Sicherheit alles andere als ein übler Gig und Amon Amarth hatten ihre Chance sich als Headliner zu beweisen ohne zu zögern bei den Hörnern gepackt.
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