Party.San Metal Open Air 2022
Der große Festivalbericht
Konzertbericht
Party.San Metal Open Air 2022 – Unser Fazit!
Mirko Pidde
Top:
- Unser gemütliches metal.de-Camp, das war wirklich großartig.
- Party.San-Team, das trotz aller Widrigkeiten nach zwei Ausfällen direkt wieder abgeliefert hat.
- Das Festival an sich. Eigentlich überall nur entspannte Leute, kein nerviges Event-Publikum und überall Unterhaltungen über MUSIK auf einem Metal-Festival. Unfassbar!
- Wetter. Trotz Hitze durch fast ständig gehenden Wind immer aushaltbar.
- 1914. Nein, sie haben nicht dazu aufgerufen, alle Russen zu töten, sondern gesagt, dass alle ukrainischen Soldaten alle russischen Invasoren töten werden. Und ein totaler Demokratieboykott wurde ebenfalls nicht eingefordert. Dies ist nicht die Zeit, in der Politik komplett aus einem Metal-Festival heraus gehalten werden kann und sollte. Gerade Metalheads sollten verstehen, dass das System Putin praktisch alle Werte ablehnt, für die unsere Szene steht, allen voran persönliche Freiheit und Diversität. Wer das nicht glaubt, kann ja mal schauen, wie cool es ist, in Russland offen Teil einer Subkultur zu sein, die nicht zu 100% der staatlich vorgegebenen Linie folgt.
- KATATONIA, ALCEST, UADA, HIGH SPIRITS, KADAVERFICKER, MISERY INDEX, LUNAR SHADOW, SHAPE OF DESPAIR.
- Frühstückszelt, trotz teilweise extremer Wartezeiten. Frühstück einfach lecker und zu vergleichsweise zivilen Preisen
- Pakora-Spieß, Handbrot, Knoblauchbrot und Pommes Rot-Weiß.
Flop:
- ANOMALIE. Irgendwie wollte die Atmosphäre trotz leicht abgedunkelter Verhältnisse im Zelt nicht aufkommen, der Funke nicht überspringen.
- HEIDEVOLK und MÅNEGARM. Vor allem erstere, eigentlich aber Folk-Metal als solches, wirkten dieses Mal seltsam deplatziert in Schlotheim, obwohl beide Bands bereits früher zu Gast waren. Mit flotteren Setlists wäre wohl mehr drin gewesen.
- Nächstes Jahr bitte: Mehr Doom!
Bizarr:
- After This Festival, Your Anusses Gonna Be Miserable.
- Eskalation des Mittwochabends in der Metal-Disco innerhalb von nur anderthalb Stunden. Ab Entdeckung des Cuba-Libre-Stands werden die Erinnerungen schwammig, ab MAIDENs „Wasted Years“ totaler Filmriss.
- Der Schuss von „Esmiralda“ zur Schließung des Infields am Freitag ereilt mich auf dem Scheißhaus. Ich war’s nicht Jungs, ich schwöre!
- Wenn auch nur noch aus dem eigenen Zelt mit bekommen: Die gesammelte ABBA-Diskographie zum Metal-Disco-Abschluss. Eine gleichermaßen bizarre wie großartige Tradition.
Fazit:
Endlich, endlich hat es für mich mit dem Party.San mal geklappt. Das war nicht das letzte Mal, das kann ich jetzt schon mit Sicherheit sagen.
Angela
Mit meinem ersten Party.San könnte ich kaum zufriedener sein. Kurze Wege, gute Sicht auf die Bühne sowie meist guter Sound, leckere Verpflegung und vollmundiges Schwarzbier. Die absoluten Band-Highlights in diesem Jahr waren (alphabetisch) ALCEST, DER WEG EINER FREIHEIT, GAEREA, KATATONIA, PANZERFAUST, SAOR und UADA. Beim nächsten Mal gerne noch mehr atmosphärisches Schwarzgeballer!
Sven Lattemann
Die entspannte Stimmung insgesamt war richtig toll. Von den Sicherheitskräften vor der Bühne über die Personen an der Einlasskontrolle bis zum Getränkeausschank waren alle, aber auch wirklich alle, immer gut gelaunt und stets freundlich. Auch das sehr gelassene Publikum hat dazu sicherlich beigetragen. Auf dem Party.San steht die Musik im Mittelpunkt und das merkt man überall. Dazu kommt einer der ordentlichsten Camping-Plätze, die ich je gesehen habe. Respekt!
Musikalisch besonders hervorzuheben sind die starken Auftritte von UADA, PANZERFAUST, BENEDICTION, ALCEST und BLOOD INCANTATION. Endlich gelang es mir zudem SHAPE OF DESPAIR live abzupassen. Beeindruckend war auch der Auftritt von 1914. Hier gab es ein klares und emotionales Statement einer Band, deren Umstände wir vielleicht nicht mal in Ansätzen nachvollziehen können und die um Unterstützung wirbt.
Vielleicht kann die Zeltbühne atmosphärisch allerdings noch ein bisschen aufgemotzt werden – das würde zu den Auftritten stimmungsvoller Black-Metal-Bands deutlich besser passen. Tagsüber durchgehend 30 Grad, nachts mit langen Klamotten gefröstelt. Dieses Wetter weiß auch nicht, was es will – aber vielleicht gibt es ja die Möglichkeit auf dem Gelände noch für ein bisschen mehr Schatten zu sorgen. Die Bierbank-Zelte in der Mitte des Infields waren top!
Dass BORKNAGAR 2020 spielen sollten, es aber leider nicht in das 2022er-Billing geschafft haben ist nur eine Randnotiz, aber schade. Andererseits ist es schon eine tolle Leistung das vorgesehene Billing über die Coronoa-Zeit so stabil und interessant gehalten zu haben.
Ausgezeichnet war auch das entspannte metal.de-Camp. Auch wenn Hintergrundbeschallung wie „Die Mit Dem Roten Halsband“ im metal.de-Camp schon ein wenig… obskur ist. Schön war’s.
So geht es auch 2023 wieder gern zum Party.San! Ein starkes Billing, das Bands, die auf anderen Festivals vielleicht auf kleineren Bühnen oder zu Randzeiten spielen würden, die verdient große Bühne vor einem genießenden Publikum bietet. Grandios!
Johannes Werner
Top:
- LUNAR SHADOW, DISMEMBER, MAYHEM, ALCEST, KATATONIA, ASPHYX
- Das freundliche Party.San-Team, die fantastischen Servicekräfte und die gute Orga des Festivals
- Das kulinarische Angebot
- Die großartige Atmosphäre und das herzliche Miteinander im metal.de-Camp
- Das DJ-Set der Aftershow-Partys
- Im dritten Anlauf erwische ich endlich ein DISMEMBER-Shirt in meiner Größe am Merchstand
Flop:
- MALEVOLENT CREATION
- Warum ist jedes Jahr so ’ne komische Disney-Pagan-Metal-Band auf dem Party.San?
- Einige (wenige!) NSBM-Patches auf Kutten. Erfreulich wenige, trotzdem verdirbt das kurz die Laune.
- Verhältnis von Klokabinen und Pissoirs 1:6 … come on!
Wünsche für nächstes Jahr:
- CANDLEMASS, VOIDCEREMONY, EVIL WARRIORS, HELTEKVAD, ULTRA SILVAM, TRIAL
- mehr Schattenspender oder Bierbankpavillons auf dem Infield
Fazit:
Kritik am Party.San ist kaum mehr als Jammern auf hohem Niveau. Die Liebe zu (extremen) Metal kann man fast nirgends drei Tage besser unter Gleichgesinnten ausleben als in Schlotheim. Persönlich hatte ich eine wunderbare Zeit mit tollen Leuten, starken Gigs und nehme viele schöne Erinnerungen mit nach Hause.
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Solide Berichterstattung. Etwas Schade finde ich dass allgemein die Aussagen des 1914 Sängers in keiner Weise kritisch beleuchtet werden. Da stellt sich jemand hin und fordert auf Menschen aufgrund ihrer Nationalität zu töten. Das geht gar nicht, insbesondere weil sie ja auch noch „kulturelle Botschafter“ der Ukraine sind. Da wäre ein Anti-Kriegs-Statement definitiv angebrachter gewesen. Wenn man dann mal etwas deren Social Media durchforstet sieht man schnell, das diese Band nur tote Russen für gute Russen befindet und sich über deren Tot auch noch lustig macht. Da gibt es deutlich bessere Bands, Organisationen, Menschen aus der Ukraine die man unterstützen kann als 1914.
Vorab: Ich kenne die Aussagen von 1914 auf ihren Social Media Seiten nicht. Auf dem Party.San sagte der Frontmann in recht schwachem Englisch, dass die Ukrainer jeden Russischen Soldaten töten werden, der ihr Land angreift. Ich habe nicht vernommen, dass sich dies auf alle Russen bezog, daher halte ich deine Aussage für falsch. Leider haben auf Facebook viele Leute in das gleiche Horn geblasen wie du (manche kamen sogar mit „keine Politik im Metal!“) Bzgl. der Aussagen des Sängers auf dem PSOA gegenüber halte ich die Kritik für unberechtigt. Meine Wahrnehmung entspricht der, die von hier auf der letzten Seite des Artikels formuliert wurde.
Klar, kann man alles unschöne ignorieren, sh. Social Media Posts, oder diverse Aussagen auf Festivals (nicht nur PSOA) wo er zur Tötung von Russen auffordert, oder den Boykott alles Russischen. Diese Selektivität gibt einen dann natürlich die Überlegenheit Aussagen wie meine als „falsch“ zu deklarieren ohne sich mit dem Problem das „kulturelle Botschafter der Ukraine“ zum Mord aufrufen und diesen auch noch verherrlichen auseinandersetzen zu müssen.
Richtig, falsch.. nobody cares. Was du dagegen tun kannst? Richtig: NICHTS!
Eigentlich könnte man alle Diskussionen überall zu jedem Thema sofort einstellen, aber es ist halt ein guter Zeitkiller, wenn man sonst nichts zu tun hat, oder Spaß daran hat Leute zu beleidigen und es hält den Pöbel beschäftigt, aus Sicht der Leute, die wirklich was zu sagen haben..
Ein Feindbild zu haben, jemanden zu hassen und das ausleben zu können, ist wichtiger als die Frage, ob das gerechtfertigt ist. Seid doch nicht so naiv..
Habe 1914 jüngst auf dem Summer Breeze gesehen und da sprach er auch nur davon, dass man jeden russischen Invasoren töten werde – nicht mehr, nicht weniger. Wüsste nicht, was daran kritisch zu kommentieren wäre, zumal Metal.de als Musikseite dazu auch gar nicht verpflichtet ist und solche Aussagen durchaus unkommentiert lassen kann, wodurch sich jeder sein eigenes Bild von den Aussagen machen kann.
Okey, diese Abgrenzung machen sie auf Fb nicht.
Hin und wieder wird von den Invaders gesprochen..
Von den Videos, Fotos etc. mal abgesehen…
Wobei es sich aus dem heimischen deutschen Sessel oder Computerstuhl auch sehr leicht urteilt. Auf dem Summer Breeze meinte er kurz vor Abschluss auch sinngemäß, dass die Ukrainer nicht nur für die Ukraine, sondern für ganz Europa und dessen Freiheitswerte kämpfen und für mich persönlich ist das „differenziert“ genug für einen Menschen bzw. eine Band, deren Mitglieder im März 2022 komplett aus ihrem Alltag gerissen wurden, weil ein Psychopath meint, er müsse Krieg in ihrem Land spielen.
Übrigens: 1914 wurden vor wenigen Sekunden, was ich zufällig mitbekommen habe, von Facebook gesperrt. Der aktuelle Post, kurz zuvor erschienen, handelte vom ukrainischen „Independence Day“.
Was sagen Drudkh eigentlich dazu, oder NM?
Von Drudkh wird man dazu nicht viel erfahren, weil die noch nie so richtig in die Öffentlichkeit getreten sind, und mit NM habe ich aufgrund NSBM nichts am Hut.
„Wobei es sich aus dem heimischen deutschen Sessel oder Computerstuhl auch sehr leicht urteilt.“ Das ist so. Deswegen soll/kann sich jeder sein eigenes Bild machen..
Konnte deren Fb Page grade eben noch aufrufen..
„Independence, the right to life, the right to exist and our children’s future is what we’re fighting for.
And We will Win! Ukraine will Win and the evil empire will fall!
Happy Independence Day, Ukraine!“
Das hatten sie gepostet, mit historischen Wappen/Motiven von der Ukraine darunter.
Das ist ja wirklich kaum erträgliche Propaganda! Oh wait… ne, doch nicht.
Emotional gesehen, hätte ich sogar Verständnis dafür, wenn man als Bürger eines angegriffenen Landes rhetorisch etwas über’s Ziel hinaus schießt (was der FB-Eintrag nicht impliziert!). IMO sollte man da nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, auch wenn das heutzutage sehr populär ist. 1914 sind ja bisher nicht durch terroristische Aktivitäten aufgefallen..
Wie gesagt, soll/kann sich jeder sein Bild machen.. müssen sie selbst wissen, wenn sie Videos von beschossen/explodieren Tanks etc. mit lustiger Musik und herben Sprüchen untermalen.. oder Fotos von toten russischen Soldaten mit entsprechenden Textzeilen dazu versehen oder sagen, das das ganze russische Volk an dem Krieg beteiligt sei, allein deshalb, da die Mehrheit des Volkes schweigt. Will das gar nicht bewerten.. Mittlerweile posten sie ja wieder mehr Fotos von Konzerten und Festivals..
Dafür, dass du’s nicht bewerten willst, gibst du aber zumindest erstaunlich viel Senf dazu. Du, ganz ehrlich: Das mit den Videos kann man kritisch sehen, tue ich übrigens auch. Trotzdem: Ich möchte mich nicht in deren Lage versetzen. Und ja, in dieser Situation zu schweigen, wegzuschauen oder womöglich gar zu relativieren, billigt diesen Krieg ebenfalls, auch wenn dir das eventuell nicht schmeckt. Die Geschichte hat oft genug gezeigt, dass Wegschauen, Schweigen und Relativierung das Unheil noch verstärken.
Die Menge meines Senfs steht in keinem Zusammenhang mit einer Bewertung deren Posts. Peace
White Ward haben nen donation link gepostet, für ne Charity Foundation, auch ne gute Möglichkeit die Ukraine zu supporten.
Ich donate ungern, da ich niemandem traue. Alle Menschen schlecht und so.. ihr wisst schon. „Thoughts and prayers“ müssen reichen..
Genau. Hauptsache das Wohnzimmer bleibt warm..
Ach, scheiss auf’s Gas. Ich kaufe mir einfach ’n paar dicke Pullis, Wollsocken und lange Unterhosen. Solche krassen Minus-Temperaturen gibt’s doch in Deutschland gar nicht.
Vielleicht bin ich auch zu skeptisch, dass die Kohle da hin geht, wo sie soll. Um’s Geld an sich geht es mir dabei nicht. Naja, muss ich mich noch mal näher mit beschäftigen..
Außerdem muss der Lüfter im Laptop/PC weniger arbeiten bei Kälte. Das spart ja auch wieder Energie/Geld.. 😀
Das ist natürlich ein Argument. 😉