Party.San Metal Open Air 2024
Unser großer Festivalbericht

Konzertbericht

Billing: Bastard Grave, Sinister, Horresque, Eternal Champion, Imha Tarikat, Vltimas, Sadus, Rope Sect, The Black Dahlia Murder, Left To Die, Darkened Nocturn Slaughtercult, Schammasch, Terrorizer, Abbath, Stillbirth, Obscurity, Enthroned, Afsky, Cloak, Sacramentum, Bewitched, Los Males Del Mundo, Kraanium, Incantation, Batushka, Non Est Deus, Sólstafir, Konvent, Behemoth, Blood Fire Death, Ulthar, Regarde Les Hommes Tomber, Necrot, Ultha, Malphas, Hate, Unto Others, Sulphur Aeon, Disentomb, Obscura, Heretoir, Legion Of The Damned, Hellripper, Anaal Nathrakh, Paradise Lost, Sodom und Wilt
Konzert vom 08.08.2024–10.08.2024 | Flugplatz, Obermehler

Donnerstag, 08.08.2024

BASTARD GRAVE – 13:45–14:30, Mainstage

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Nach der traditionellen Eröffnung des Infields durch Esmiralda und ihre „Schwester“ fackelt das Party.San nicht lange und der Betrieb auf der Mainstage startet mit Schweden-Death – denn Schweden-Death geht bekanntlich immer.

Während der dänische Front-Brüller Tiago Dias mit Vokuhila, Schnorres und Lederweste über die Bühne fegt, reißt die Instrumentalfraktion richtig ab – ENTOMBED, UNLEASHED und DISMEMBER lassen grüßen. Vor der Bühne ist auch schon einiges los, aber natürlich herrscht allerorts noch viel Ankunftsstimmung, sodass das PSOA eingangs etwas hüftsteif wirkt. Sei’s drum, BASTARD GRAVE legen gut vor und können als Opener absolut überzeugen, bevor sie den Weg für Todesblei der ganz ursprünglichen Art frei machen. (MP)

SINISTER – 14:45–15:30, Mainstage

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Als kurzfristiger Ersatz für die Amerikaner von BROKEN HOPE beginnt die Show für SINISTER durchwachsen. Der Sound ist miserabel, steigert sich aber. Die Band um Urgestein Aad Kloosterwaard spielt ein ausgewogenes Set, das von „Diabolical Summoning“-Tracks („Sadistic Intent“) bis hin zu modernen Alben reicht, ohne auf die letzte Scheibe einzugehen.

Mit dabei ist auch Kloosterwaards Frau Alesa, die am Bass einen guten Job macht. Alles in allem eine solide Show, der es mit nur einer Gitarre aber etwas an Druck fehlt. (OS)

HORRESQUE – 15:20–15:55, Tentstage

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Freudig nehmen wir die Belüftungsschläuche an den Seiten der Tentstage wahr. Die sind auch mehr als nötig, denn mit HORRESQUE heizt eine Band das Zelt auf, die nicht nur mit ihrem letzten Album „Chasms Pt. II – The Devouring Exorbitance“ überzeugen konnte. Vielmehr schaffen sie es, das intensive Studioalbum in ein Live-Erlebnis zu transformieren. HORRESQUE ziehen uns in ihren Bann, aber die 35 Minuten Spielzeit werden dem Trip nicht gerecht. (MS)

ETERNAL CHAMPION – 15:45–16:30, Mainstage

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Nach der doppelten Dosis Death Metal wird es Zeit für den entspannenden Farbtupfer des Party.San-Nachmittags, der mit dem markigen Heavy Metal der Texaner aber weniger fluffig ausfällt als beispielsweise bei den Weißhosen von HIGH SPIRITS vor zwei Jahren. Das Publikum schaut sich die eigenwillige Show von Jason Tarpey erst einmal skeptisch an, ist dann bei den „Uh!“-Spielchen aber doch dabei.

Der Sound zeigt sich bei ETERNAL CHAMPION wieder einmal durchwachsen, doch Songs wie „Skullseeker“ und „Ravening Iron“ verfehlen ihre Wirkung trotzdem nicht. Am Ende sind die Amis vielleicht nicht der ideale Vertreter des traditionellen Stahls auf dem PSOA, die Huldigung des US-Metals mit starken MANOWAR-Vibes findet aber auch in Schlotheim durchaus seine Fans. Dann geht es mit David Vincents Zweitprojekt VLTIMAS wieder in eine ganz andere Richtung. (MP)

IMHA TARIKAT – 17:20–17:55, Tentstage

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Spannende Frage am Donnerstagnachmittag: Können IMHA TARIKAT die Energie ihres großartigen Auftritts auf dem HELL OVER HAMMABURG 2023 am helllichten Tag mit in das PSOA-Zelt nehmen? Schnell ist klar: Kerem und seine illustre Live-Begleitung schaffen das!

Ruck, zuck ist fast das gesamte Zelt eingenommen, ein amtlicher Pit am Start und es riecht verdächtig nach Kräutern. Die Band heizt dabei nicht nur das Publikum, sondern auch sich selbst immer weiter an – ein ansteckender Strudel aus Leidenschaft und Raserei, der gleichzeitig groovt wie die Hölle. Zum viel zu schnell herannahenden Schluss heißt es: „Letzte Runde, alles geben“ – die Anwesenden vor und auf der Bühne folgen. (MP)

VLTIMAS – 17:30–16:45, Mainstage

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Mit seiner optischen Mixtur aus Prediger, Totengräber und Okkultist bewegt sich David Vincent heute auf der Schwelle zum Kitsch. Musikalisch kann der polarisierende Mann mit seinem Projekt VLTIMAS durchaus überzeugen. Die Vocals sind charismatisch und heben sich vom Trott des Black/Death-Metal-Breis ab. Zudem überzeugt die Band mit einem einwandfreien Spiel – und der Mischer mit einem tollen Sound. Leider passt der schwache Zuspruch nicht zum ordentlichen Auftritt der Supergroup. (MS)

SADUS – 17:45–18:30, Mainstage

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Nach über 20 Minuten Verspätung und Kampf mit der Technik sorgt die amerikanische Maschine SADUS für ein gepflegtes Thrash-Brett. Dabei unterstützen zwei neue Live-Musiker die Urgesteine Allen und Travis, darunter Claudius von POSSESSED. Die Band rockt kräftig und bietet hauptsächlich Material vom letzten Album „The Shadow Inside“, verabschiedet sich aber mit dem Klassiker „Certain Death“. (OS)

ROPE SECT – 18:25–19:00, Tentstage

Das Festival ist bekannt dafür, die klare Death-Thrash-Black-Linie mit unerwarteten, genrefremden Bands aufzulockern. ROPE SECT sind fast schon Gothic Metal und erinnern stark an Bands wie UNTO OTHERS und GRAVE PLEASURES. Die Galgenstricke der Musiker runden die düstere, intensive Show namensgetreu ab. (OS)

THE BLACK DAHLIA MURDER – 18:50–19:35, Mainstage

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Irgendwie hängt THE BLACK DAHLIA MURDER immer ein „moderner“ Ruf an, obwohl sie eigentlich lupenreinen Melodic Death Metal spielen. Trotzdem fallen sie mit ihrem Stil auf dem PSOA eher aus der Reihe. Die Bewegungen des Ex-Gitarristen Brian Eschbach, der nach dem viel zu frühen Tod von Trevor Strnad das Mikro übernommen hat, wirken noch ungewohnt. Doch schnell ist klar, dass TBDM nichts von ihrer Energie eingebüßt haben.

Erfreulicherweise ist auch ordentlich was los vor der Mainstage. Neben Applaus für legales Weed ernten Eschbach und Co. vor allem einen dicken Circlepit, der immer weiter an Fahrt aufnimmt. Das Party.San zeigt, was es kann – und das sind eben doch nicht nur verschränkte Arme. Bei knackigem Sound heißt es: „It’s time to get primitive.“ Das kann man dem Stil der Amis nicht attestieren, stattdessen gibt es einen amtlichen Komplettabriss. Offensichtlich geht in Schlotheim doch nicht nur die alte Schule. (MP)

LEFT TO DIE – 19:55–20:40, Mainstage

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LEFT TO DIE sind eine Band, die wir einfach brauchen. Denn es ist richtig, das musikalische Erbe von Chuck Schuldiner weiterhin auf die Bühne zu bringen. Es ist wichtig, die viel zu früh verstorbene Ikone des Death Metal mit Tribute-Gigs zu würdigen. Es ist „fucking“ bedeutend, dass wir in den Genuss von live gespielten DEATH-Songs kommen! Im Fall von LEFT TO DIE betrifft das die genialen, wilden Lieder der ersten beiden Alben „Scream Bloody Gore“ und „Leprosy“.

Das Minibackdrop wirkt, als würde auf der Hauptbühne nix Besonderes passieren. Doch es ist vielmehr ein Statement: Es geht nicht wirklich um die Band LEFT TO DIE, sondern um „Leprosy“, „Open Casket“, „Zombie Ritual“, „Pull The Plug“ und, und, und. Der Sound ist stark, die Songauswahl egal, denn alle Nummern sind Brecher. Begeisterung, Ehrfurcht und Respekt vermischen sich. Und während die schon größer Gewachsenen bangen, „tanzt“ eine kleine Besucherin mit Kopfhörern ausgelassen auf den Schultern eines Elternteils. (AG)

DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT – 21:00–22:00, Mainstage

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Im Vorfeld hatten wir die völlig unbegründete Sorge, dass ein DNS-Konzert auf der Hauptbühne und bei hellem Tageslicht nicht funktionieren kann. Auf der einen Seite dämmert der Himmel über Schlotheim, als das markerschütternde Intro „Inception Of Atemporal Transition“ den Titeltrack des immer noch aktuellen „Mardom“ einläutet. Auf der anderen Seite gibt sich die Band ungeschönt furchterregend wie immer.

Gut, die Blutfontänen erreichen die Gesichter in den ersten Reihen nicht ganz so treffsicher, dafür ist der Fotograben doch zu breit. Doch allein der Anblick von Onielar ist wieder ein gänsehautbringender Augenschmaus. Ansonsten geht der Abend mit einem ersten echten Höhepunkt in die Verlängerung und wir können mit Gewissheit bestätigen, dass DNS auch für eine Festival-Mainstage eine gute Wahl sind. (OD)

SCHAMMASCH – 21:50–22:30, Tentstage

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Für den dunklen Ausklang des Abends im Eventzelt sorgen die Schweizer SCHAMMASCH. Mit einer beeindruckenden Drei-Gitarren-Soundwand bringen sie die Bühne zum Beben – und ihre Bühnenpräsenz macht die Show zu einem intensiven Erlebnis.

SCHAMMASCH setzen Songs wie das erhabene „A Paradigm Of Beauty“ und „Ego Sum Omega“ perfekt in Szene, sodass die Mischung aus anspruchsvollem Black Metal à la DARK FORTRESS auch heute ihre volle Wirkung entfaltet. Das Bühnenoutfit in Mänteln und Kapuzen ist im Black Metal nun wirklich kein Novum mehr, sorgt aber für die perfekte optische Umsetzung des Klangerlebnisses. Erneut eine rundum gelungene Show im vollen Zelt. (OS)

TERRORIZER – 22:20–23:20, Mainstage

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Die Kalifornier haben ein „World Downfall“-Set versprochen, was sie übrigens auch mit einem Blast zum Besten geben. David Vincent darf heute zum zweiten Mal die Mainstage entern – diesmal nicht als Frontmann, dafür aber in Redneck-Optik mit Truckercap und dicken Sideburns an den Backen.

Aber auch sonst lassen sich TERRORIZER als Supergroup bezeichnen, denn am Schlagzeug sitzt Pete Sandoval und die Vocals übernimmt der VITAL-REMAINS-Mann Brian Werner. Letzterer hält die Death-Grind-Maschine heute beeindruckend am Laufen und erweitert seinen Bewegungsradius mit jeder Minute ein bisschen mehr.

Die Band gibt das, was sie angekündigt hat, und rasselt „World Downfall“ einmal von oben nach unten durch. Flankiert wird die Setlist von „Hordes Of Zombies“, „Crematorium“ und „Nightmares“, sodass sie von jedem Album mindestens einen Song live aufführen. TERRORIZER ziehen damit die Massen in ihren Bann, denn so voll wie hier war das Infield auf dem Party.San schon lange nicht mehr – so entwächst der Auftritt schnell dem Prädikat eines Liebhabergigs. (OD)

ABBATH – 23:45–01:00, Mainstage

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Uff, das nächste Special-Set steht an: ABBATH zelebriert ein komplettes IMMORTAL-Programm und rührt Black-Metal-Einsteiger der 90er-Jahre damit zu Tränen. Während unser Marcel vor ABBATHs Stagetime eine seltsame Begegnung der krabbenbeinigen Art hatte, geben Herr Eikemo und seine Truppe kurz darauf eine wirklich formidable Visitenkarte auf der Bühne ab.

Viele sind nur deshalb so lange wach geblieben, weil sie ABBATH betrunken von der Bühne fallen oder zumindest herumstolpern sehen wollen, aber der Mann ist heute ein absoluter Profi. Die Setlist enthält einerseits alle IMMORTAL-Perlen (von „The Call Of The Wintermoon“ über „At The Heart Of Winter“ bis hin zu „Blashyrkh“), andererseits präsentiert die Band sie so enthusiastisch, dass wir bei geschlossenen Augen die „Sons Of Northern Darkness“ vor uns sehen. Großartig! (OD)

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14.09.2024

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