Parkway Drive Reverence EU/UK Tour 2019 -
Brennende Mischpulte und fliegende Menschen
Konzertbericht
PARKWAY DRIVE
Ein, sich leicht im Raum bewegendes, Intro lässt die Augenpaare von 7.000 Menschen gebannt gen Bühne starren. Plötzlich ein Knall und Höhe des Mischpults im hinteren Bereich der Halle aufsteigende Flammen. Fackeln werden sichtbar. Ja, PARKWAY DRIVE könnten durchaus ganz normal eine Bühne betreten. KÖNNTEN. Machen sie aber nicht. Flankiert von Fackeln schlendern die Australier entspannt einmal durch die komplette Halle um dann diese mit „Wishing Wells“ in Flammen zu setzen.
Die ersten Klänge ertönen, gleißendes Licht erhellt die Bühne. Bierbecher, Mützen, Shirts und Menschen fliegen in Massen Richtung Bühne. In Sekundentakt ploppen Crowdsurfer aus der Menge hervor und lassen sich nach vorne tragen. McCall steht nach dem ersten Song fassungslos am Bühnenrand, schüttelt immer wieder den Kopf und grinst von einem Ohr zum anderen. Die Band wirft sich Blicke zu, scheinbar selbst kaum fassend, was hier gerade passiert.
Baby, you´re a firework
An jeder kleinen Ecke der Halle gibt es entweder einen Pit oder Menschen, die nach vorne fliegen. Ab und an spürt man Regen. Nein, wohl doch Schweißtropfen vom Nebenmann und/oder Bierdusche. Zwischendurch hält Winston McCall kurz inne. Der sich, vor der Bühne befindliche, Pit scheint ihm noch zu klein, so könne er nicht weitermachen. Wichtig sei ihm, dass die ganze Halle ein einziger, riesenhafter Pit ist. Als würde es hierzu noch eine Aufforderung benötigen. Egal. Gesagt getan. Innerhalb der Venue ziehen sich immer größere Kreise, es wird gesprungen und gegröhlt. Bei „Vice Grip“ ist der Chor aus der Menge so geschlossen laut, das Winston erneut fassungslos den Kopf schüttelt. Auf ein, sich drehendes Drumkit, wie man es von Festivalauftritten kennt, müssen wir heute allerdings verzichten. Dafür gibt es ein Feuerwerk aus flammenden Elementen, sprühenden Feuerregen und grellen Lichtspots, die den ersten Reihen bikinitaugliche Temperaturen bescheren. Lichtschutzfaktor 30+ erforderlich. Die Australier lassen die Stimmung final mit „Crushed“ und „Bottom Feeder“ als Zugaben hochkochen und verlassen sichtlich beeindruckt die Bühne.
Am Ende haben wir einen Frontmann, der fast den Tränen nahe ist und eine Halle die einmal komplett auf links gedreht wurde. Wer seine Klamotten während des Sets verloren oder geschmissen hat, kann sich, dem am Boden liegenden Materialien ein neues Outfit zusammen stellen. Am Ende des Abends ist nicht nur ein Winston McCall beeindruckt sondern auch die Personen vor der Bühne. Gefühlt, so zeigen mir im Nachhinein die sozialen Medien, waren heute alle in Hamburg. Klassentreffen mit PARKWAY DRIVE. Ein großartiger Abriss. Und ich gehe jetzt meinen Schuh suchen.
SETLIST:
- Wishing Wells
- Prey
- Carrion
- Vice Grip
- Karma
- Cemetery Bloom
- The Void
- Idols and Anchors
- Absolute Power
- Dedicated
- Writings on the Wall
- Shadow Boxing
- Wild Eyes
- Chronos
- The Colour of Leaving
- Crushed
- Bottom Feeder
Fotos aus Hamburg: Jeanette Grönecke-Preuss
Fotos aus Frankfurt: Michael Mai
Bericht: Jeanette Grönecke-Preuss
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