Parkway Drive
European Tour 2012 - Oberhausen
Konzertbericht
Nach wie vor ist „Deep Blue“ das letzte Studioalbum von den strahlenden Surfer-Boys aus Down Under. Die letzte Tour ist auch noch nicht wirklich lange her, aber dennoch zieht es PARKWAY DRIVE schon jetzt wieder auf die Straße, um mit einer Handvoll anderen Bands eine große „European Tour“ zu starten. Seit das dritte Studioalbum der Metalcore Band veröffentlicht wurde, hat es sie in der Tat mehr als einmal auf die Bühnen in Deutschland getrieben. Aber anstatt das sich langeweile breit macht, bereiten PARKWAY DRIVE nach wie vor eine Menge Spaß. Heute werden sie von CONFESSION, MISS MAY I und THE GHOST INSIDE bei ihrer Mission unterstützt, zum wiederholten Male mehr als nur einen bleibenden Eindruck in Oberhausen zu hinterlassen.
CONFESSION
Galerie mit 48 Bildern: Confession - Parkway Drive - European Tour 2012 - OberhausenDie eher unbekannten CONFESSION aus dem sonnigen Melbourne machen heute den Anfang. Dieser erweist sich als einschlagendes Erlebnis und bleibt für niemanden in der unmittelbaren Umgebung der Turbinenhalle unbemerkt. Mit einem Bass, der als erstes ein paar neue Frisuren und blöde Gesichter zaubert und obendrein so manchen Herzschrittmacher aus dem Rhythmus bringt, macht die Hardcore Band um Fronter Crafter auf sich aufmerksam. Diesbezüglich ist auf jeden Fall schon für einen bleibenden Eindruck gesorgt, auch wenn bis dahin noch nicht viel des musikalischen Könnens zu Tage getragen wurde.
Das Feedback des jungen Publikums ist durchaus in Ordnung, zumal man bedenken muss, dass der Opener immer reichlich zu kämpfen hat. Die Securitys stehen jedenfalls schon stramm in Reih und Glied, um für den Ernstfall die Crowdsurfer vor einer unsanften Landung im Graben zu bewahren. Während der dreißig Minuten Spielzeit kann man diese allerdings noch an einer Hand abzählen. Songs wie „Heartless“ und vor allem das LIMP BIZKIT Cover „Break Stuff“ kommen ziemlich gut an. Ein Blick von oben zeigt dann das Ausmaß des Spektakels. CONFESSION machen mächtig Wirbel und der Mosh Pit ist alles andere als zu verachten.
Der Sound ist bei CONFESSION nicht gerade der Knaller und das Licht zeigt sich auf Turbinenhallen typischer Sparflamme. Aber immerhin ist die Band bemüht, etwas für’s Auge zu bieten. Wobei Crafter durchaus immer wieder von Basser Tim in den Hintergrund gedrängt wird. Alles in allem eine gute Show und ein guter Start.
MISS MAY I
Galerie mit 32 Bildern: Miss May I - Parkway Drive - European Tour 2012 - OberhausenDie Crowdsurfer, für die die zahlreichen Secus bereit stehen, kommen dann bei MISS MAY I. Die Metalcoreler treffen optisch und musikalisch viel mehr den Nerv der Jünger und sorgen für Mosh Pits und gute Laune. Mit vielen cleanen Vocals fügen sie ihren Songs wohl das hinzu, was die junge Gemeinde sich für ihre Hörnerven wünscht. MISS MAY I liefern typischen Metalcore und kommen damit gut an, auch wenn sie sich beim ersten Hören nicht gerade stark von der breiten Masse abheben.
In das Set platzieren sich „Forgive And Forgett“, „Hey Mister“ und „Masses Of A Dying Breed“. Obwohl die recht junge, 2006 gegründete Band derzeit erst mit zwei Studioalben auftrumpfen kann, scheint ihre Stagetime nicht ausreichend zu sein, um sich so zu präsentieren, wie es angebracht gewesen wäre.
Der kreischende Mikrohalter Levi Benton wirbelt ganz ordentlich über die Bühne und sammelt trotz seines ganzen Elans dennoch ein paar Minuspunkte. Schließlich muss man doch nicht allen Ernstes seinen eigenen Merch während eines Auftritts tragen. Abgesehen von den zahlreichen Corwdsurfern, die wie unaufhaltsame Wellen an das Ufer schlagen, ist es im Publikum ruhiger geworden. Insgesamt variiert die Dynamik der Fans bei den ersten beiden Bands in unterschiedliche Richtungen, ist dabei aber nirgends unter dem jeweiligen Niveau.
THE GHOST INSIDE
Galerie mit 28 Bildern: The Ghost Inside - Parkway Drive - European Tour 2012 - OberhausenMit THE GHOST INSIDE werden erstmalig härtere Geschütze aufgefahren. Die Band steht auf der Bühne, die Fans rasten aus und die Bühne wird umgekrempelt. Zwischendrin wuseln Kameraleute und halten den ganzen Spaß fest. Ein möglicher Grund dafür wird im Laufe des Abends auch preisgegeben. THE GHOST INSIDE haben jüngst einen neuen Plattenvertrag unterschrieben und sind nun bei Epitaph untergekommen.
Mit den Kameras im Nacken und vor der Bühne geben die fünf Jungs aus Los Angels noch einen Funken mehr Gas, wobei man ihre Energie auf sämtlichen Shows nicht unterschätzen sollte. Ein dickes Plus gibt es für das einheitliche Bild auf der Bühne. Sowohl Vigil (Vocals), Aaaron (Gitarre), Zach (Gitarre), Jim (Bass) und Andrew (Drums) stürzen sich derartig in ihre Musik, dass keiner von ihnen auch nur einen Moment zum Verschnaufen kommt.
THE GHOST INSIDE haben den anderen beiden Bands, die bisher auf der Bühne standen einen entscheiden Schritt voraus: Sie benötigen keine großartigen Anspielungen, um das Publikum zu Bewegung und zum Ausrasten zu animieren. Über den Köpfen der Fans sieht es aus, als würde man über einem gigantischen, überfüllten Becken voller zappelnder Fische stehen. Alles ist in Bewegung und kommt lediglich in den Pausen kurz zum Stillstand. Auch die Ausmaße des ausgerufenen Circle Pits bei „Shiner (Unkown)“ sind von hier oben weitaus am besten zu erfassen. Wohl zu Recht entgegnet Vigil, dass die Band sich von den Fans immer aufgemuntert fühlt, wenn sie so lange von zu Hause weg sind. Bei THE GHOST INSIDE ist das wohl ein Geben und ein Nehmen. Das überschwängliche Feedback kommt schließlich nicht von ungefähr, sondern zeugt von einer genialen Band. Vigils Stimme beeindruckt dabei durch eine enorme Konstanz, die trotz der großen Belastung nicht einmal einbricht. Letztendlich wird das explosive Set von dem Must-Have-Klassiker „Unspoken“ abgeschlossen.
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Parkway Drive und The Ghost Inside auf Tour
19.09.25 | Parkway Drive - Arena Tour 2025Parkway DriveQUARTERBACK Immobilien ARENA, Leipzig |
20.09.25 | Parkway Drive - Arena Tour 2025Parkway DriveOlympiahalle, München |
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