Paradise Lost
Tragic Idol Tour 2012

Konzertbericht

Billing: Paradise Lost und Swallow The Sun
Konzert vom 2012-05-21 | Backstage, München

Paradise Lost

Erst im April haben PARADISE LOST ihren neuesten Streich “Tragic Idol“ auf die Menscheit losgelassen, wobei das Werk durchweg positiv aufgenommen wurde und auch beachtliche Chart-Erfolge verbuchen konnte. Nur ein paar Wochen nach der Veröffentlichung steht nun auch schon die dazugehörige Europa-Tour an, bei welcher sich die englischen Pioniere tatkräftige Unterstützung durch die Finnen SWALLOW THE SUN sichern konnten. Eigentlich wurde auch VREID als Support angekündigt, allerdings muss man aus unerfindlichen Gründen auf diese am heutigen Abend verzichten.

Galerie mit 16 Bildern: Swallow The Sun - Backstage München - Paradise Lost - Tragic Idol Tour 2012

Wir erreichen pünktlich das Münchener Backstage Werk, um rechtzeitig zum Beginn unsere Plätze vor der Bühne einzunehmen. Einigermaßen überrascht sind dann nicht nur wir, als anstelle von VREID die finnischen Doom-Sterne SWALLOW THE SUN die Bühne entern und mit dem Titelstück ihrer aktuellen Platte “Emerald Forest And The Blackbird“ in ihr 45-minütiges Set starten. Dabei wirkt der Sechser anfangs recht verschüchtert.  Bewegung sucht man sowohl vor als auch auf der Bühne vergebens. Zwar ist die Musik alles andere als partytauglich, doch ein wenig mehr Energie wäre für einen gelungeneren Einstieg doch wünschenswert gewesen. Zwar wird von den Musikern eine erstklassige, saubere und extrem atmosphärische Show geboten, allerdings will zumindest bei mir der Funke heute nur bedingt überspringen. Die langsam eintreffende Menge sieht das anscheinend etwas anders und würdigt die Band nach jedem Song mit einer anständigen Portion Applaus – oder ärgert sich über ihr zu spätes Erscheinen. Mit Stücken wie “This Cut Is The Deepest“, “Hate, Lead The Way“ oder “Cathedral Walls“ umgarnen die Finnen die Münchener und schaffen es so durchweg, eine wohlig-schaurige Atmosphäre zu erschaffen, welche die eigentlich sommerlichen Temperaturen vor der Halle schnell vergessen machen. Und als wäre dies nicht schon genug, findet der Auftritt mit dem finalen “Swallow“einen mehr als würdigen Abschluss, bevor es für die Band von der Bühne runter und rein in die Menge für Gespräche und Fotos mit Fans geht.

Setlist SWALLOW THE SUN:
Emerald Forest And The Blackbird
This Cut Is The Deepest
Hate, Lead The Way
Hold This Woe
Cathedral Walls
Night Will Forgive Us
Swallow

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Nach einer halbstündigen Umbaupause ist es auch schon an der Zeit für den Headliner und PARADISE LOST entern die Bretter, die die Welt bedeuten. Von der ersten Sekunde an agieren die Briten extrem spielfreudig und lassen mit “Widow“ jeden Nörgler sofort verstummen, der behauptet, diese Band wäre live nicht sonderlich spannend oder gar langweilig. Besonders das Gitarrenduo Mackintosh / Aedy sorgt mit agilem Posing für Bewegung, während Adrian Erlandsson von der Schießbude aus alles niedermäht und somit die inzwischen recht volle Halle kräftig in Wallung bringt. Fronter Nick Holmes konzentriert sich während dessen eher auf seinen Gesang und schafft es auch so mit Leichtigkeit zu überzeugen. Zwar begrenzt der werte Herr die Publikumsinteraktion auf typisch britische freundliche, kurze Danksagungen, aber mal ehrlich: Wer braucht auch mehr von dieser Kultband? Letztendlich will die Meute Musik und die wird an diesem Abend auch zu Genüge geboten. Dabei präsentiert uns die Band ein bunt gemischtes Set mit Hits der Marke “Forever Failure“, “As I Die“ oder “Symbol Of Life“ und neuen Stücken wie der Single “Honesty In Death“ oder “In This We Dwell“, wobei besonders letzterer sich als wahre Live-Perle entpuppt und auch die letzten Besucher zu Jubelrufen animiert. Nach knapp 60 Minuten ist dann auch leider schon wieder Schluss und PARADISE LOST verlassen für einen kurzen Augenblick die Bühne, nur um mit dem obligatorischen Zugabeblock, bestehend aus “One Second“, “Fear Of Impending Hell“, “Faith Divides Us – Death Unites Us“ und der Hymne “Say Just Words“ zurückzukehren. Danach ist aber leider endgültig Schluss und die Briten verlassen bedauerlicherweise viel zu früh die Bühne.

Was bleibt schlussendlich noch zu sagen? Das hervorragende Package aus PARADISE LOST und SWALLOW THE SUN geht vollends auf. Ein guter Opener und ein Headliner ins Bestform. Metal-Herz was willst Du eigentlich mehr? Wer die Chance hat, sollte sich die Briten auf ihren kommenden Festival-Shows anschauen.

Setlist PARADISE LOST:
Widow
Honesty In Death
Erased
Forever Failure
Soul Courageous
In This We Dwell
Praise Lamented Shade
Pity The Sadness
As I Die
Symbol Of Life
Tragic Idol
The Enemy
——————–
One Second
Fear Of Impending Hell
Faith Divides Us – Death Unites Us
Say Just Words

30.05.2012

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2 Kommentare zu Paradise Lost - Tragic Idol Tour 2012

  1. das fasd sagt:

    schon lange nicht mehr eine so uninspirierte konzert-rezi gelesen *yawn*

  2. Sturmgeweihter sagt:

    Vreid waren nur für den UK-Teil der Tour dabei, sagte Juha mir im Gespräch. Es gab wohl Kommunikationsprobleme, weshalb die Veranstalter falsche Angaben gemacht haben.