Panzerballett
Die Live-Verkrassung des schönen Hannover, oder:
Konzertbericht
Das PANZERBALLETT auf Station in Hannover – eine wunderbare Gelegenheit der krassesten Formation des Metal im Rahmen ihrer kurzen Frühjahrstour 2016 bei der Arbeit zuzuschauen. metal.de hat genau dies getan.
Den Opener an diesem Abend geben die jungen Lokalmatadore A KEWS’S TAG. Zwar ist die Anzahl der Zuschauer noch sehr überschaubar, dennoch legt das Quartett pünktlich und zackig los. Die Mischung von Progressive und Alternative Rock der vier Jungs kommt auf jeden Fall an beim Publikum, und einen gewissen Exotenbonus hat man auch: So verlässt sich die Band lediglich auf die Unterstützung durch eine Akustische Gitarre, was den Kompositionen einen latent folkigen Einschlag gibt. Die angesetzte Dreiviertelstunde geht dann auch flott ins Land – zur Einstimmung auf das PANZERBALLETT eine runde Sache.
ie österreich-bayrische Jazz Metal-Formation hat mit ihrem aktuellen Album „Breaking Brain“ ein wirklich heißes Eisen im Feuer – und für den Abend auch gleich ein paar Titel von diesem Werk versprochen. Unter dem Motto „Schöne Töne – möglichst kompliziert und krass“ wird die 60er-Jahre Halle des Faust-Geländes in Hannover in eine Kathedrale der Verkrassung verwandelt. Ohne Umschweife geht es um kurz nach neun Uhr auf der Bühne los. Zwar ist der Bühnenaufbau ziemlich einfach gehalten, so verzichtet man gleich ganz auf Backdrop und anderen Schnickschnack, aber das lenkt ja auch nicht vom wesentlichen Ziel des Abends ab: Der Band mit ihrer unnachahmlichen Klasse beim Spielen auf die Finger zu schauen. Dass man auch das Licht kaum dimmt, erleichtert die Sache ergänzend, wirkt aber auch ein wenig steril.
Leider ist die Verkrassungs-Gemeinde heute eher zuhause geblieben: Lediglich ca. 150 Gäste treibt es in die alte Fabrikhalle, vor der Bühne bleibt es sehr überschaubar. Dass dies der Spielfreude der Band keinen Abbruch tut, ist umso schöner – und dass die anwesenden Gäste dadurch in den Genuss eines entspannten Abends mit ausreichend Ellenbogenfreiheit kommen, auch. Die Ankündigung von Frontmann Jan Zehrfeld, , „einige Quintolen“ spielen zu wollen wird auch konsequent umgesetzt– was das ist, das könnt ihr gern mal hier nachschauen, da erklärt der Bandleader dies selbst. Sehr zur Freude aller anwesenden Musikstudenten und Liebhaber verfrickelter Rhythmen, die Hr. Jan Zehrfeld , der seine üblichen Kabelkappe zur Schau trägt, auch gleich aufgefordert werden, dies doch mal zuhause nachzuspielen.
Besonders frenetisch werden dann auch erwartungsgemäß die ausladenden Soli beklatscht, sei es eine der beiden Gitarren der Herren Zehrfeld und Doblhofer oder die wunderbaren Bass-Soli von Heiko Jung. Hinzu kommt das markante Saxophon, das dem ganze Treiben auf der Bühne die Krone aufsetzt – und mal ehrlich: Niemand groovt sein Saxophon so schön wie Alexander v. Hagke.
So arbeitet man sich durch das reguläre, elf Titel umfassende Set, das zwar keine energetsich Show zu bieten hat, aber durch augenzwinkernde Ansagen, bestaunenswerte Musikerleistungen und nicht zuletzt durch tolle Kompositionen besticht.
Beschlossen wird der Auftritt schließlich gegen 22:30 Uhr mit der Zugabe der verkrassten Version von AC/DCs „Thunderstruck“, bevor das Publikum in den Abend entlassen wird. Damit haben PANZERBALLETT eine schöne Mischung aus alten und neuen Titeln gefunden, die dem Publikum sichtlich Spaß bereitet hat.
Setlist PANZERBALLETT:
- Jadoo
- Euroblast
- Smoochy Borg Funk
- Birdland
- Rüblitorte
- Typewriter II
- Mahna Mahna
- Frantik Nervesaw Massacre
- Walkürenritt
- Pink Panther
- Friede, Freude, Fußball
- Thunderstruck
Halten wir also fest: Auf hoffentlich bald wieder mal im Norden Deutschlands, liebes PANZERBALLETT!
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