Pallbearer Tour 2018
Doom Metal zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Konzertbericht
PALLBEARER
Im Gegensatz zum Opener muss man bei PALLBEARER kein Genrekenner sein, um schon mal von den vier Nordamerikanern gehört zu haben, denn das aktuelle Album „Heartless“ erreichte im letzten Jahr die eine oder andere Bestenliste.
Das mag zum einen daran liegen, dass Melancholie im Zuge der globalen Post-Black-Metal-Bewegung wieder ziemlich in ist oder daran, dass die Jungs live eine verdammte Wucht sind. Bei vielen Bands, die auf Platte mit einer dichten Atmosphäre begeistern können, geht man normalerweise mit erhobener Deckung auf ein Konzert; bereit enttäuscht zu werden. Darauf kann man bei PALLBEARER aber getrost verzichten. Doppelter Gesang muss gekonnt sein und funktioniert selten richtig gut, ohne dabei in Gegröle auszuarten, weshalb es umso schöner ist, wie gut das bei den Jungs funktioniert. An dieser Stelle ist zu beachten wie gefühl- und trotzdem kraftvoll Gitarrist und Sänger Brett Campbell live auftritt.
Musikalisch gibt es an der heutigen Performance „made in Little Rock“ sowieso nichts auszusetzen und es werden auch ältere Songs wie „The Ghost I Used to Be“ auf die Setlist gepackt. Nicht selten bietet man dem Publikum zwei Gitarrensolos gleichzeitig und obwohl ich persönlich eigentlich kein Fan solcher Momente bin, wird man immer wieder durch das tolle Bassspiel von Joseph D. Rowland zurückgeholt, der die für den Vierer typischen traurig und zugleich epischen Riffwände einleitet. Nach rund 70 Minuten im brodelnden Kessel verlassen die Jungs die Bühne wieder und lassen das Publikum mit dröhnenden Ohren zurück. Verdammt laut war es nämlich. Ob das am Soundmann der Tour oder dem Konzertraum lag, werde ich beim nächsten Europabesuch der Amerikaner herausfinden, denn den werde ich mir definitiv nicht entgehen lassen.
Bericht & Bilder von Jan Schmidt
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