Pain
You Only Live Twice Tour 2011
Konzertbericht
Unter dem Motto “You Only Live Twice“ steht die aktuelle Tour von Peter Tägtgrens zweiter Band PAIN, welche sich dieser Tage durch Europa spielt. Um den Fans mächtig einzuheizen, hat der Schwede dazu noch seine Landsleute von ENGEL und die Finnen TURMION KÄTILÖT mit im Boot. Dass man hier nichts falsch gemacht hat, merkt man, sobald wir die Halle des Backstage in München betreten und die Bude schon gut zu 75% voll ist. Bereits jetzt ist es hier kuschlig warm und es liegt eine leichte Schwüle in der Luft – und das obwohl es draußen herbstliche 10 Grad hat.
Galerie mit 3 Bildern: Turmion Kätilöt - Pain - You Only Live Twice - Europe 2011
TURMION KÄTILÖT
Somit haben TURMION KÄTILÖT ein relativ leichtes Spiel die anwesenden Leute auf die kommenden Bands vorzubereiten und sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Mit ihrer Mischung aus Industrial und härterem Gothic Metal erinnern die Finnen zwar nicht selten an Bands wie DEATHSTARS, nur fehlt ihnen im Gegensatz zu diesen noch das gewisse etwas. Jedoch kann man ruhigen Gewissens sagen, dass TURMION KÄTILÖT wissen, was sie da machen und somit nimmt die Kombo den undankbaren Job als Opener recht souverän hin. Dabei taut auch langsam die Besuchermenge auf und auch die ersten Headbanger lassen sich erblicken. Kurz gesagt: TURMION KÄTILÖT haben heute alles richtig gemacht und ernten nach ihrer halbstündigen Spielzeit auch wesentlich mehr als nur den normalen Anstandsapplaus.
Galerie mit 8 Bildern: Engel - Pain - You Only Live Twice - Europe 2011
ENGEL
Ganz anders verhält es sich da bei den nachfolgenden ENGEL, denn so ganz unbekannt sind die Schweden anscheinend bei uns nicht mehr. Bereits beim entern der Bühne schallt der Band ein umwerfender Zuspruch entgegen. Die äußerst gut gelaunte Band startet somit mit “In Splendour“ extrem motiviert und sehr agil los. Dabei schaffen es ENGEL trotz dem fehlenden Niklas Englin an der zweiten Gitarre die Fans bei Laune zu halten und musikalisch voll und ganz zu überzeugen. Auch wenn der Schwerpunkt auf dem Material ihrer aktuellen Platte “Threnody“ liegt, verirren sich auch ein paar Stücke wie “Propaganda“ ihres Debüts „Absolute Design“ in die Setlist. Frontmann Mangan Klavborn gibt sein bestes um die Besucher zu animieren und entpuppt sich dabei als wahrer Sympathiebolzen. Dabei glänzt der Sänger nicht nur mit netten Ansagen, sondern begeistert auch mit seinem recht emotionalen Gesang. Auch wenn nicht jeder Ton genau sitzt, spürt man die Authentizität in seiner Stimme, was einen gern über den ein oder anderen kleinen Fehler hinwegschauen lässt. Nach einer viel zu kurzen Spielzeit von ca. 45 Minuten verlassen ENGEL unter toben Applaus die Bühne und hinterlassen bereits jetzt ein durchgeschwitztes Publikum für den Headliner.
Galerie mit 10 Bildern: Pain - Pain - You Only Live Twice - Europe 2011
PAIN
Aber PAIN geben den Besuchern erstmal ein wenig Zeit zum Verschnaufen, denn die Bühne muss für die Band entsprechend umgebaut werden. Passend zum Stil ihrer aktuellen Platte “You Only Live Twice“ zieren vier Flachbildfernseher die Stage, auf welchen während des kompletten Sets Animationen oder Sequenzen aus historischen Begebenheiten und Videoclips gezeigt werden. Meister Tägtgren und seine drei Mannen starten fulminant mit “Let Me Out“ ins Set und setzen mit “Dancing With The Dead“ gleich nochmal eins drauf. Bereits hier gibt es kein Halten mehr und die anwesenden Personen fressen den Schweden von Anfang an aus der Hand. Die Band wiederum dankt dies mit einer extrem energischen Show und einer sehr gut gemischten Setlist, die fast keine Wünsche offen lässt. “Zombie Slam“, “End Of The Line“ oder “Suicide Machine“ sind nur ein paar ältere Hits, welche sich zu den Stücken der aktuellen Scheibe hinzu gesellen. Bei “Have A Drink On Me“ wird dann ganz stilecht im Sitzen gezockt bevor es mit “Shut your Mouth“ den letzten offiziellen Song des Abends gibt.
Allerdings soll es das nicht für München gewesen sein, denn nach einem erfolgreichen Stagedivingversuch des Bassisten von der Brüstung des Balkons im Backstage und nicht enden wollenden Zugaberufen kehren die Musiker für eine ganz besondere Zugabe zurück auf die Bühne. Dabei weist der Chef persönlich darauf hin, dass dieses Stück jetzt ziemlich lustig werden könnte, da sie es schon seit Ewigkeiten nicht mehr geübt hätten. Ohne Animationen, Samples oder einer speziellen Lightshow jammen PAIN noch “Bye / Die“ als ganz besonderen Bonus. Danach verziehen sich die Schweden endgültig in den Backstage-Bereich.
Als Fazit bleibt hier nur zu sagen, dass es diese Tour auf alle Fälle wert war. Drei Bands die zur Höchstform aufgelaufen sind, wobei besonders ENGEL und PAIN für eine Menge Furore sorgen. So muss es sein!
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