Paganfest
Paganfest Tour 2008: Eluveitie, Ensiferum, Equilibrium, Korpiklaani, Moonsorrow, Tyr live in Stuttgart und München
Konzertbericht
Samstag 19. April 2008 kurz vor halb sieben in München: Bereits auf der Friedenheimer Brücke konnte man die Heiden hören, welche zum Backstage Werk gepilgert waren, um sich an diesem Abend mit mehr oder weniger heidnischen Klängen beschallen zu lassen. Ebenso waren hier schon die ersten Unglückseligen, denen es nicht gelungen war eine Karte für das schon Wochen im voraus ausverkaufte Konzert zu ergattern, anzutreffen. Von Verkäufern jedoch weit und breit keine Spur, was nicht verwundert wenn man bedenkt, dass Karten für das Münchner Paganfest schon im Voraus mit deutlich erhöhten Preisen versteigert wurden.
Pünktlich um 18:30 Uhr wurde der Menschenschlange Einlass in die Festhalle gewährt und bereits 15 Minuten später betraten KROMLEK, die als Gewinner aus dem Band-Wettbewerb hervorgegangen waren, die Bühne. Während sich das Backstage Werk nach und nach füllte sorgten KROMLEK dafür, dass den Leuten in der Halle nicht langweilig wurde. Schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich, dass das Publikum hier war um den ganzen Abend und nicht nur während ein oder zwei Bands zu feiern.
KROMLEK fielen zunächst durch ihre schwarz-rot-goldene Kriegsbemalung auf, die ein wenig befremdlich und in Anbetracht der Vorwürfe, die im Vorfeld des Berliner Konzertes aufkamen, einige Bands des Paganfestes wären politisch im rechten Bereich anzusiedeln, auch unpassend wirkte. Es ist zwar anzunehmen, dass jedes halbwegs selbstständig denkende Wesen, das sich die entsprechende Seite des Biff durchgelesen hat, die Vorwürfe nicht ernst nehmen kann, dennoch wäre diesbezüglich ein wenig mehr Feingefühl wünschenswert gewesen. Aber das Münchner Paganfest war von diesen Vorwürfen nicht direkt betroffen, so dass es an diesem Abend in erster Linie um Musik ging und diese hat die Leute vor der Bühne sofort mitgerissen.
Anhand der Textsicherheit vieler Besucher zeigte sich, dass KROMLEK zu Recht als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen sind. Ihnen gelang was nicht vielen Support-Bands gelingt: bereits während der ersten halben Stunde entwickelte sich eine für den ganzen Abend anhaltende Sauna-Atmosphäre. „Männer haben es da wirklich besser“ sagte Mann mir da grinsend, aber wie so oft musste ich auch an diesem Abend feststellen, dass mancher Oberkörper lieber nicht entblößt werden sollte. Der männliche Bauch mag ja in der Regel teuer gewesen sein, aber ansehnlich ist er dennoch nur in den seltensten Fällen.
KROMLEKs Auftritt wurde mit lauten Zugabe-Rufen belohnt und da es anscheinend ein wenig unkoordiniert im organisatorischen Bereich zuging wurde das Publikum sogar mit zwei weiteren Songs belohnt. Nach der aus einem Song bestehenden Zugabe kamen die Herren aus Bayern, mit der Aussage sie dürfen noch einen Song spielen, ein weiteres Mal auf die Bühne. Um 19:15 Uhr war dann endgültig Schluss und KROMLEK hinterließen ein gut aufgeheiztes Publikum.
Nach einer nur 15-minütigen Umbaupause betraten EQUILIBRIUM die Bühne und taten es ihren Vorgängern gleich, indem sie ihren Heimvorteil ausnutzten. Sie hatten das Publikum mit ihrer unglaublich sympathischen Art sofort in der Hand und versprühten eine ansteckend gute Laune, zu der sie allen Grund hatten, konnten sie doch für Juni 2008 die Veröffentlichung ihres neuen Werkes „Sagas“ ankündigen und sich beim Paganfest über eine ausgesprochen positive Resonanz des Publikums freuen.
Während des etwas mehr als 30-minütigen Auftritts verwandelte sich die untere Ebene des Werks in einen riesigen Hexenkessel. Vom höher gelegenen Rand wirkte die Menschenmenge im Bereich vor der Bühne wie eine wogende Masse, die zu der Musik von EQUILIBRIUM überzukochen drohte.
Aber nicht nur im unteren Bereich war alles in Bewegung, auch auf den erhöhten Seiten und um das Becken herum war die Begeisterung für EQUILIBRIUMs Musik deutlich zu erkennen. Diese Begeisterung übertrug sich auch auf die Band und besonders Frontmann Helge tat es dem Publikum gleich und ließ die blonde Mähne ausgiebig kreisen.
Noch stärker als bei KROMLEK verlangte das Publikum bei EQUILIBRIUM nach einer Zugabe und während „Sturm“ konnte man die gesamte untere Ebene des Werkes als Moshpit bezeichnen. Ein schöner Anblick, der Sänger Helge anscheinend gut genug gefallen hat um ihn für die Ewigkeit in fotografischer Form festzuhalten. Kurz nach 20 Uhr war die Zeit endgültig abgelaufen und den weiteren Zugabe-Rufen wurde nicht nach-gekommen, schließlich standen noch fünf weitere Bands auf dem Programm.
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Wenige Tage zuvor in Ludwigsburg. Als ich vor Ort eintreffe, tönt bereits laute Musik aus der Rockfabrik. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich eigentlich nicht zu spät am Start bin. Wie dem auch sei, VARG sind also schon in den letzten Zügen ihres Auftrittes. Ich kann mich noch gut an ihren ersten Auftritt auf dem Ragnarök vor einigen Jahren erinnern, als man die Aufmerksamkeit des Publikums vorallem mit Freimet und Coverversionen von Amon Amarth bis Fintroll zu gewinnen versuchte. Seitdem hat die Gruppe definitiv einige große Schritte gemacht, laufen aber immer noch Gefahr mit ihrem musikalisch recht simpel gestrickten Pagan Metal in der breiten Masse des anhaltenden Booms unterzugehen.
Im Publikum, das zu diesem Zeitpunkt schon eng gedrängt vor der Bühne steht, bekommt man erwartungsgemäß viele junge Metalheads zu sehen, die VARG eifrig mitgeschleppte Hörner entgegen strecken. Das Animieren gerade der jungen Fans versteht die Band schon mindestens so gut, wie das die großen Kollegen des Geschäfts tun. Und so lassen die letzten drei Songs auch einen recht positiven, wenn auch nicht herausragenden Eindruck über.
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